Rezension: TRUPPENSTURM/THORYBOS – Approaching Conflict

TRUPPENSTURM und THORYBOS haben im Dezember 2014 ein gemeinsames Werk bei Ván Records veröffentlicht. Die Split trägt den Titel „Approaching Conflict“ und wartet mit brachialen War-Kompositionen zwischen Black- und Deathmetal auf.

 Truppensturm-Thorybos-Split

Der sich anbahnende Konflikt wird zunächst durch TRUPPENSTURM vertont, welche die ersten fünf Lieder zur Split beigesteuert haben.

Flaming naphtha“ beginnt mit epischem Intro. Blecherne Hornstöße treffen auf dumpfe Glockenschläge. Dann beginnt das Metal-Bombardement. Unter rasend schnellen Deathmetal-Riffs und Drum-Dauerfeuer ertönen kehlig abgehackte Growls, die von verbranntem Fleisch erzählen.

Mit „nuclear desecration“ startet der zweite Song und bietet ein ähnlich apokalyptiches Szenario. Unaufhörlich walzt die Kriegsmaschine durch die Lautsprecher und gibt Kunde von Vernichtung und Zerstörung.

Await the arrival“ setzt das Vollblutgeknüppel fort. Ab und an geben kurze betonte Pausen etwas Abwechslung, dann geht der Truppensturm im wahrsten Sinne des Wortes weiter.

Der vierte Song heißt „dawn of hadaikum“ und lässt sich mehr Zeit zur Entwicklung des musikalischen Themas. Die Drums halten sich bis auf wenige Blast-Passagen im Hintergrund und geben Riffs und Gesang genug Raum zur Wirkung. Erinnert im Aufbau an alte atmosphärische Deathmetal – Klassiker. Die Gitarren kommen satt und brachial rüber – wie das Motorenrauschen alter Bomber.

The thrice ist greatest to Ninnigal“ heißt der fünfte Track und stellt ein Cover der US-Band ABSU dar. Der Gitarren-Anteil bleibt eher bei dumpfen rhythmischen Riffs im Hintergrund, dafür setzen Drums und Gesang deutlich mehr Akzente.
Dann beginnt der zweite Teil von „Approaching Conflict“ und THORYBOS starten durch mit „Monuments of doom revealed“. Kompromissloses Riffing trifft auf tiefe, dunkle Growls und wird durch Schlachthaus-Drums vorangepeitscht.

Entering the seventh gate to the tophet“ beginnt betont ruhig und gleichmäßig, um immer wieder in Blast-Passagen auszubrechen. Das geballte Chaos tritt so brutal auf, dass an einigen Stellen erst auf das zweite Hinhören ausgefeilte Gitarren-Melodien zu hören sind. Trotzdem überzeugt die Gesamtmischung vor allem durch die Wechsel zwischen Geknüppel und ruhigeren Parts.

Ein kurzer Sampler leutet „Haruga flesh” ein, dann setzt das Trommelfeuer unter treibenden Riffings ein und versetzt den Hörer mitten ins Gefecht. Black-/Deathmetal-Drums in voller Härte!

Die letzten beiden Songs,  „the black grail of putrescence” und „Broken jaw choir“ sind ähnlich aufgebaut. Die Stimme aus den Tiefen führt mit kurzen, betonten Growls durchs musikalische Thema, während sich aus ruhigeren Parts immer wieder heftige Knüppel-Passagen entfalten.

 

Fazit:

Während der ersten Lieder bringen TRUPPENSTURM viel Dauergeknüppel, bei denen die Gitarrenriffs an manchen Stellen etwas untergehen, was auch am Klangspektrum und den omnipräsenten Drums liegen mag. Bei den letzten Songs der ersten Hälfte wird dem Bombardement durch ruhigere Passagen Kontrast geboten und so ist auch genug Raum für musikalische Akzente und Dynamik gegeben.

THORYBOS überzeugen vor Allem durch kompromisslos treibende Gitarrenriffs, die im Zusammenspiel mit heftigen Blastbeat-Passagen eine vernichtende musikalische Brutalität hervorbringen.

Insgesamt sind beide Bands absolut hörenswert. „Approaching Conflict“ – ein Muss für jeden War-Metal-Fan.

 

 

Tracklist:

  1. Truppensturm – Flaming Naphtha
    2. Truppensturm – Nuclear Desecration
    3. Truppensturm – Await the Arrival
    4. Truppensturm – Dawn of Hadaikum
    5. Truppensturm – The Thrice Is Greatest to Ninnigal (ABSU cover)
    6. Thorybos – Monuments of Doom Revealed
    7. Thorybos – Entering the Seventh Gate of Tophet
    8. Thorybos – Haruga Flesh
    9. Thorybos – The Black Grail of Putrescence
    10. Thorybos – Broken Jaw Choir

 

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Musik ist eine der schöpferischten Dinge die es gibt. Sie kann verborgene Kräfte freisetzen und ungeahnte Tiefen aufdecken. Ein und derselbe Moment kann durch die "richtige" Musik unvergleichlich werden. Musik ist der Versuch ein Gefühl in wenigen Minuten Spielzeit einzufangen. So viele unterschiedliche Facetten es von menschlichen Emotionen gibt, so unterschiedlich kann auch die Musik sein. Und so erschlossen auch schon das Feld der Interpretationen von musikalischen Themen scheint, so überraschter ist man doch, wenn hier und da neue Werke entstehen, die noch tiefer unter die Haut gehen als jemals für möglich gehalten. Lasst uns schwache Momente haben in Sphären voller Traurigkeit, lasst uns von Zerstörung träumen in Zeiten der Wut und lasst uns mit einem Lächeln die Augen schließen wenn der Klang der Melodien die Hoffnung nährt. Musik ist lebendig. Also lasst uns gemeinsam die richtige Musik suchen für den richtigen Augenblick.

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