Riger - Streyf

Riger – Streyf (Review und Kritik)

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Riger - Streyf

Riger – Streyf ( Review und Kritik)

Fünf Jahre lang ließen es die Frankfurter, bis auf vereinzelte Live Auftritte, ruhig um sich werden, doch im April diesen Jahres wurde es dafür umso lauter – mit Streyf! So lang die Zeit der Entbehrung auch war, die Belohnung für die aufgebrachte Geduld kann sich hören lassen.  Sich selbst treu geblieben warten Riger mit elf neuen Songs auf, und ein Jeder für sich möchte, dass ihm Gehör geschenkt wird.  Also tun wir ihnen den Gefallen und lassen unsere Ohren über das Album schweifen.

 

Ruhige, leichte Gitarrenklänge leiten das Album ein und auch Ingo (Sänger der Band) vermag ersteinmal diese ruhigere Stimmung aufrecht zu erhalten, bevor die kräftigen Riffs die Überhand gewinnen und den Ton angeben. Dieser vermag sich auch zu behaupten bis Allbrandopher ebenso ruhig ausklingt, wie es begann.

Nach diesem sehr starken Einstieg, liegen die Erwartungen an die folgenden Songs natürlich entsprechend höher. Dem waren sich Riger durchaus bewusst und so wird direkt ein schnelles, riffgetragenes Intro Führer in den nächsten Song. Ehr‘ im Sieg, Ehr‘ im Fallen zeigt direkt, dass er seinem Vorgänger in Nichts nachsteht. Im Gegenteil, Ingo legt stimmlich noch einmal drauf und auch Instrumental wird varationsreicher gespielt. Abgerundet wird der Song von einer Hommage an das „Todesschwadron Ost“ .

Nachtmahr führt eines der Konzepte des Albums fort: Ruhige Intros leiten in wuchtige Songs über. So schmettert dem Höhrer nach den anfänglich ruhigen Klängen eine geballte Soundwand  entgegen.  Wiedereinmal wissen schnelle Riffs,  punktgenaues Drumming und Ingos vielseitig eingesetzte Stimme den Song von Anfang bis Ende aufregend zu gestalten.  Sehr schön ist die lyrische Überleitung in den nächsten Track.

Und dieser ist in meinen Augen zweifelsohne DER Song des Albums. Mit Hinter Mauern aus Stein zeigen Riger wieder deutlich wie sie zum Christentum stehen.  Den Höhrer wird’s freuen, denn ihr Hass wird direkt musikalisch umgesetzt, was ein druckvolles Gesamtbild zur Folge hat.  Hier sollte vor allem auch der Text zu Gemüte geführt werden!

Gefolgt wird das Ganze von der (ich hab in meine Kristallkugel geschaut) neuen Livehymne! Metall heißt das gute Stück , welches an Abwechslung kaum zu übertreffen ist.  Schnelle, kräftige Parts mit wuchtigem Gesang gehen Hand in Hand mit folkigen, ruhigen Klängen und geflüstertem Textgut.  Vorallem der Refrain läd zum Mitgröhlen ein!

Der nächste Track ist wahrlich eine Premiere.  Lediglich eine Akkustikgitarre darf Ingo bei seinen Gedankengängen zum Thema Geliebte Wut begleiten, in dem er sich auf Verhalten in der Vergangenheit und Gegenwart beziehen mag. Unbedingt anhören!

Im Stil von „Schöpfer der Hetze“ gehalten, wird mit viel Druck bei Gier mit eben jedem abgerechnet, der diese Eigenschaft sein eigen nennt.

Akkustikklänge mit Lagerfeuerstimmung (nicht zuletzt wegen des knisternden Feuers im Hintergrund) leiten das Lied Stammbaum ein. Auch hier führen uns die ruhigen Klänge wieder in ein geballtes Stück Härte in Form von Musik ein. Die emotionale, beißende Stimmung lässt sich aber auch einen Moment ruhiger Melancholie nicht nehmen.

Selbige scheint auch noch bei Wenn das Licht uns nimmt eine kleine Rolle zu spielen. So erwartet uns hier ein, hauptsächlich, midtempo Song, welcher aber durchaus in beide Richtungen ausschweift.

Der vorletzte Song ist wunderbar in Szene gesetzt. So wird versucht dessen Zweites Gesicht hinter dem ruhigen Intro zu verstecken, bevor dieses brachial zum Vorschein kommt. Der schnellste und hasserfüllteste Song des Albums erwartet euch hier, welcher durchaus starke Black Metal Anleihen besitzt. Definitiv eines der Ausnahmestücke des Albums.

Leider sind wir jetzt auch schon beim Ende des neuen Hoffnungsträgers angekommen – dem Titellied! Ein sehr schönes, aber in meinen Augen mit 1:20 doch etwas zu langes, Akkustikintro leitet den Anfang vom Ende ein. Viel zu sagen gibt es aber zu dem Stück nicht – Nur so viel: mit Streyf ist definitiv ein weiteres Highlight des Albums in euren Ohren angekommen, welches durch solides Drumming, treibenden Riffs und kräftigen Growls einen wunderbaren Abschluss des Albums darstellt.


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nilgoun

Streyf ist ein unglaublich hochwertiges Album geworden, was sich sowohl in Produktion, Komposition und lyrischer Gestaltung niederschlägt. Sich selbst treu bleiben und dennoch nicht langweilig werden ist etwas, an dem viele Künstler scheitern – Riger jedoch bewiesen, dass sie die 5 Jahre sinnvoll genutzt haben und behaupten sich weiterhin als eine der führenden deutschen Pagan Bands.  Unbedingt ein Ohr riskieren!  Und nicht vergessen:  Don’t drink and Streyf!

 

 

 

feature
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Zweite Meinung: Die lange Wartezeit hat sich wirklich gelohnt. Mit Streyf überbieten Riger meiner Meinung nicht nur Gjallar in Abwechslung und Klang (für den Death Metaller vielleicht nicht so verständlich), sondern bieten mit Geliebte Wut etwas komplett neues, ruhiges, emotionales, sogar das Wort Ballade dürfte nicht ganz falsch sein. Aber auch Lieder wie Ehr im Sieg, Ehr im Fallen, Metall und der Rest überzeugen in jeder Hinsicht, auf die kommenden Auftritte kann sich damit wirklich gefreut werden. Texte, sowie Musik sind einfach nur genial gut gelungen, und die 10 Punkte haben sich die Frankfurter damit definitiv verdient.

 

Trackliste:

  1. Allbrandopher
  2. Ehr‘ im Sieg, Ehr‘ im Fallen
  3. Nachtmahr
  4. Hinter Mauern aus Stein
  5. Metall
  6. Geliebte Wut
  7. Gier
  8. Stammbaum
  9. Wenn das Licht uns nimmt
  10. Zweites Gesicht
  11. Streyf


(10/10)
(10/10)

Anspieltips:

Hinter Mauern aus Stein

Geliebte Wut

Zweites Gesicht

Streyf



Erscheinungsdatum:

erschienen am 17.04.2009

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