Das Cover

Sabaton – Coat of Arms (Review und Kritik)

Das Cover

Das Wort „Wappen“ bedeutete einst dasselbe wie „Waffen“, doch schon im 12. Jahrhundert vollzog sich ein Bedeutungswandel. Unter anderem ist dieser Ursprung wohl damit zu erklären, dass Wappen häufig auf Schilden, Helmen und Rüstungen angebracht waren und im direkten Zusammenhang mit Kämpfen standen. Ein Wappen deutet immer auf einen engen Verbund von Menschen bzw. Personengruppen hin und deutet meist auf traditionsreiche Vergangenheiten hin. Pär Sundström, Bassist von Sabaton, fand, es sei auch an der Zeit für Sabaton die Tradition aufzugreifen und entwarf so als Cover für das neue Album (und erledigte damit auch gleichzeitig die Namensgebung) ein Wappen für seine Band. Passender könnte ein Cover auch nicht sein, drehen sich die Texte von Sabaton doch auch auf dem neuen Album nur um das Thema […]. Du weisst nicht worum? Dann lies hier!

Wie schon zum Vorgänger Album The Art of War hatten alle Fans auch diesmal die Möglichkeit per Mail Liedvorschläge anhand von Schlachten und Ereignissen aus diversen Kriegen der Menschheitsgeschichte einzureichen und dann gegebenenfalls durch Sänger Joakim Brodén umgesetzt zu sehen. Laut Aussagen der Band gingen zehntausende Vorschläge ein und, nachdem man sich zeitlich auf den Zweiten Weltkrieg festgelegt hatte, wurden alle diese Einreichungen durchgesehen und diskutiert. Letztendlich schafften es neun historische Begebenheiten und traditionsgemäß eine Hymne an den Metal auf das Album und warten nun darauf die Hörer zu begeistern. Wäre es nicht unhöflich, sie weiter warten zu lassen?

Hat man das Album reingelegt fällt recht schnell auf, dass Sabaton nicht in allen Bereichen ganz traditionsgemäß geblieben sind, denn im Vergleich zu den Vorgängern orientiert man sich mittlerweile mehr in Richtung des Heavy-, statt des Power Metal. Im Klartext: Der Einsatz des Keyboards wurde etwas zurückgeschraubt und die Gitarren drängen sich wieder weiter in den Vordergrund. Trotz dieser Umorientierung muss man dennoch anerkennen, dass der klassische Sabatonsound nicht verloren gegangen ist. Schon allein im Opener und Titeltrack merkt man die bombastischen Effekte à la Nightwish, diesmal jedoch eben mit mehr Gitarrenarbeit verfeinert.

Wie schon angesprochen, ist erhöhter Keyboardeinsatz auf dem Album aber eher Ausnahme als Regel, denn neben dem Opener werden hauptsächlich noch Uprising und der „Ausnahmetrack“ Metal Ripper von Keyboardklängen mitgetragen und stehen in direkter Stilnachfolge zu den Tracks von The Art of War. Dem entgegen stehen dann Lieder wie Saboteurs, White Death und Screaming Eagles, die das Tasteninstrument nur hintergründig zur Unterstützung des Sounds einsetzen und dafür mit überraschend vordergründigem Basseinsatz und melodiereichem Gitarrenspiel überzeugen.

Nach den Aufnahmen des Schlagzeugs im Abyss Studio der Gebrüder Tätgren ging Peter auf Tour mit seiner Band Hypocrisy, so dass Sabaton sich umorientieren mussten/wollten. So kamen sie auf Frederik Nordström, der aber widerum mit seiner Band Dream Evil tourte. Die Aufnahmen der Instrumente waren also auf zwei Produzenten aufgeteilt, die selten mit der Entscheidung des anderen zufrieden waren und Tätgren stand wohl kurz davor seine Tour abzusagen um vor Ort zu sein. Trotz dieser Umstände ist die Produktion des Albums sehr gut gelungen.

Fazit:

Euer Autor!

Auch wenn das Album bei mir etwas Anlaufzeit benötigte, muss ich mittlerweile einfach sagen, dass Sabaton das ablieferten was ich von ihnen erwartete: Ein grundsolides Album. Die Hinzunahme von mehr Heavy Metal gab dem bandtypischen Sound eine gewisse Frische, ohne dabei altbekanntes zu vernichten. Coat Of Arms hat in meinen Augen nicht ganz die Qualitäten die man vom Vorgänger gewohnt war, muss sich allerdings auch nicht verstecken. Schade ist allerdings die etwas geringe Spielzeit der Scheibe, was aber durch die Qualität der Songs fast komplett wett gemacht wird. Fans der Band und des/der Genres können unbekümmert zuschlagen, alle anderen sollten zumindest reinhören.

Trackliste:

  1. Coat Of Arms
  2. Midway
  3. Uprising
  4. Screaming Eagles
  5. The Final Solution
  6. Aces in Exile
  7. Saboteurs
  8. Wehrmacht
  9. White Death
  10. Metal Ripper

Spieldauer:

39:53

Wertung:

( 8,5 / 10 )

Anspieltipps:

The Final Solution, White Death, Uprising

Veröffentlichung:

21.05.2010

Sabaton – Homepage

Sabaton – Myspace (mit komplettem Album zum Probehören, wir berichteten!)

Nuclear Blast

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