Riven - Cover

Satyros – Riven (Review und Kritik)

Riven - Cover

Die Band Satyros hat weder mit Satyricon noch mit Fauns Hit „Satyros“ irgendetwas zu tun, es handelt sich hierbei um eine Black-/Death-Metal-Band vom Bodensee, die bereits seit 2005 in gefestigtem Lineup besteht. Sie haben eine Wandlung vom kalten Old School Black Metal der 90er hin zum melodischen Death Metal vollzogen, die sie auf ihrem kostenlos veröffentlichten Album „Riven“ zeigen.

Gemäß ihres Leitspruchs „It’s time to purify!“ geht es auch mit diesem Song los: Ein stimmiges Intro und starkem Bass, der etwas an frühe In Flames erinnert, das im Verlauf zu einem treibenden Stück mit prägendem Gitarrenlauf wird. Hier geht es einmal durch die Wand, der Hörer wird sogleich von allen Störeinflüssen „purifiziert“ und ist voll aufnahmefähig für das Feuerwerk, das sich da ankündigt.

Bei „Sardonica“ geht es dann rhythmisch schon ein wenig ungewöhnlicher zu, was der Durchschlagskraft aber nur unwesentlichen Abbruch tut. Beatdowns sind hier ebenso vertreten wie Synths und cleane Gitarrenparts, die allerdings maßvoll und passend eingesetzt wurden.

So langsam aber sicher kristallisiert sich der Stil von Satyros heraus: Melodische Läufe, variables Schlagzeug von vollem Brett bis funkig / Off-Beat, verhältnismäßig gut verständliche Screams, und ein gutes Bassfundament, dass man zwar nicht immer hört, aber trotzdem spüren kann. Es ist nun mal das Leid des Bassisten, erst bemerkt zu werden, wenn man fehlt.

Auch zum Repertoire gehören bei den Bodensee-Metallern die Bretter wie „Eyes Of Eternity“, die hier aber eher die Ausnahme bilden. Das Blasten von früher ist auf diesem Album gut akzentierten Doppelbassläufen und Stoppakkord-Kanonaden gewichen. Eine Entwicklung, die dem Abwechslungsreichtum hier sehr gut tut, die Band stellt sich ganz anders dar, als man es noch vom Debütalbum gewohnt war.

Dazu gehören natürlich auch die Balladen, und mit „Wermode’s Fall“ kriegen wir hier ein Werk aus dem Bilderbuch zu hören: Stimmiges Leitmotiv, Growls und Screams zur Untermalung, tragendes Schlagzeug, und Synthesizer wirklich nur da, wo es nötig ist. Richtig episch wird es in der Mitte des Albums bei „Seizing The Sceptre Of  God“. Ein Chor und entsprechend drückende Schlagzeugwände sorgen hier für das richtige Feeling, bevor der Gitarre zum Großteil das Spielfeld überlassen wird. Die Saiteninstrumente ergänzen sich hier gut und halten den Song zusammen.

Mit „Riven“ hat die Band schon ein kleines Epos geschaffen, das in das bewährte Schema noch ein paar andere Einflüsse wie orientalisch angehauchte Melodien einbringt.

Düster und melodisch

Bei „Lost In Grey“ wollte man wohl zeigen, wie nah man an Göteborgs Wassern gebaut hat, einige Riffs aus diesem Song klingen so verdächtig ähnlich nach den Jungs in Flammen, dass man schon nicht mehr an Zufall glauben möchte. Auch bei „Moments Of Mine“ kann man sich dieses Verdachts nicht erwehren, aber irgendwie klingt es auch wieder eigenständig, was Satyros da musizieren.

Zum krönenden Abschluss wird „In Dialogue With Time“ kredenzt. Ein sehr getragener Song, der stellenweise an Agalloch erinnert, jedoch auch durch Elemente wie weiblichen Gesang zu überraschen weiß.

Fazit:

Ein grundsolides und sauber produziertes Album, das stellenweise ein wenig in die Länge gezogen wirkt. Etwas merkwürdig klingt auch die Abmischung des Schlagzeugs, insbesondere Toms und Bassdrum. Dieses Pochen klingt doch etwas hohl und eher nach Plastikeimer als nach Tieftongewitter.

Der Gesang könnte noch einen Tick lauter, sonst stimmt hier klanglich alles.

Für die Band stellt dieses Album eine gute Steigerung dar, die aber bestimmt noch nicht alles war, was es von dieser Gruppe zu hören geben wird.

Tracklist:

01. Purify
02. Sardonic
03. Eyes Of Eternity
04. Wermode’s Fall
05. Ataraxia
06. Seizing The Sceptre Of God
07. Riven
08. Irasyati
09. Traumhallen
10. Lost In Grey
11. Moments Of Mine
12. In Dialogue With Time

(8,5 von 10)

Erscheinungsdatum:

Bereits veröffentlicht

Anspieltipps:

Sardonica; Seizing The Sceptre Of God; Moments Of Mine

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