Altbewährte Härte trifft Experimentierfreude und gute Laune
Für viele ist die lange Zeit des Wartens endlich vorbei: Am 23. Januar 2015 erscheint von Eisbrecher das neue Album „Schock“. Mir war es vergönnt, schon ein paar Tage vorher Eindrücke von dem neuen Werk zu sammeln und möchte diese natürlich gerne teilen.
Schon bei den ersten Songs nimmt der Hörer eindeutig die typische Handschrift von Eisbrecher wahr: Harte Gitarrenriffs, elektronische Elemente und die unverkennbare Stimme von Frontmann Alexander Wesselsky. Doch was zuerst vielleicht wie neues Material in alter Verpackung wirken mag, ist bei genauerem Hinhören ein Irrtum, da die Neuerscheinung von Eisbrecher viel facettenreicher ist.
Bei dem neuen Werk wurde im Vergleich zu früheren Alben verstärkt mit elektronischen Effekten und dem Einsatz einer weiblichen Backgroundstimme gearbeitet, was den Liedern auf der Platte ein völlig neues Gefühl gibt. Allgemein vermitteln die Songs Vollendung, da sie in sich sehr geschlossen und gut aufeinander abgestimmt sind.
Auch auf textlicher Ebene hat sich Eisbrecher verändert, da die einzelnen Stücke alle – lyrisch betrachtet – mehr Tiefgang besitzen. Dies verleiht „Schock“ den Eindruck eines sehr gut umgesetzten Albums mit vielen Neuerungen auf Basis von altbekannten Elementen. Die im Januar erscheinende Platte vermittelt viel gute Laune und verleitet an vielen Punkten zur Bewegung, jedoch gibt es auch Elemente, die zum Nachdenken und Träumen anregen. Gerade Stücke wie „Schock“, „Zwischen uns“ oder „Himmel, Arsch und Zwirn“ haben Ohrwurmpotential und reißen den Zuhörer sofort mit. Sie vermitteln pure Energie und spiegeln das positive Grundgefühl der Neuerscheinung von Eisbrecher spürbar wieder. Zum Ausgleich bieten „Rot wie die Liebe“ oder „Der Flieger“ die Möglichkeit, die Augen zu schließen und vor sich hin zu träumen.
Ein einziges kleines Manko gibt es jedoch, denn wer von Stahlmann das Album „Adamant“ kennt, dem wird bei „Volle Kraft voraus“ auffallen, dass es dort viele Ähnlichkeiten zu „Die Welt verbrennt“ im rhythmischen Ablauf gibt.
Zusammengefasst lässt sich aber sagen, dass Eisbrecher mit „Schock“ beweisen, dass sie auch anders können und dies auch erfolgreich umgesetzt haben. Eine Anschaffung ist absolut angebracht anhand der vielen Neuerungen und der schöpferischen Expertise, mit der dieses Album entstanden ist.
Wer vorab schon in das neue Album reinhören möchte, hat die Möglichkeit, dies am Freitag den 16.01. im Darkflower in Leipzig auf der Pre-Listening Party mit DJ Alexx (Käptn Eisbrecher), DJ Chris Harms und DJ Gared (Lord of the Lost) und DJ ketchuptoast (Resident-DJ) zu tun.