Shining - VII: Född Förlorare
Shining - VII: Född Förlorare

Shining – VII: Född Förlorare (Review und Kritik)

Shining - VII: Född Förlorare
Shining - VII: Född Förlorare

Rasierklingen an´s Publikum verteilt, eine Deutschland Flagge verbrannt und sogar Urin getrunken. Niklas „Kvarforth“ Olsson hat auf der Bühne schon viele Dinge gebracht die seinem persönlichen Ansehen nicht unbedingt förderlich sein dürften. Doch so viele den Mann auch für einen selbstüberzeugten Spinner halten, so sehr wächst auch die Beliebtheit seiner Band „Shining.“ Besonders nach dem enormen musikalischem Wandel den die Gruppe seit ihren letzten Werken erlebt hat, heben sich die Schweden bemerkenswert von all den Klonen ab, die im Laufe der Jahre das Licht der Welt erblickt haben. Wischen wir also Vorurteile bezüglich seiner exzentrisch übertriebenen Bühnenverhältnisse beiseite und widmen uns mit “VII: Född Förlorare“ einem weiteren ungewohnt experimentellen Drogentrip in die Abgründe der menschlichen Seele.

„Sunshine, my only Sunshine… you make me happy when skies are grey…“ Na? Kommt euch das bekannt vor? Dank diesem Intro bermerke ich erst wie düster und bedrückend die Zeilen dieses kleinen Liedchens klingen können. Den Übergang zum ersten Titel „Förtvivlan, Min Arvedel“ das gleich mit einer anfänglichen Rotzrock-Attitüde um die Ecke kommt schafft es zumindest perfekt. Der Opener mit seinen schon erwähnten rockigen Akzenten hätte so auch

Shining
Shining

ohne weiteres auf das Vorgänger-Album „Klagopsalmer“ gepasst. Der siebte Streich des depressiven Schweden führt also den bereits eingeschlagenen Weg fort. Aber wie sich schnell zeigen soll, nicht ohne wesentliche Neuerungen. Durch den nicht gerade geizigen Umgang mit klaren Gesangsstellen kamen schnell Vergleiche zu den Landsleuten von Opeth auf. Wo die progressiven Deather um Mikael Åkerfeldt allerdings einen der größten Sänger im extremen Metal an ihrer Seite haben, klingt Herr Kvarforth noch nicht immer ganz ausgereift. Dennoch ist der Wechsel zwischen seiner typisch röhrenden Stimme und dem beinahe verletzlich wirkendem Klargesang in quasi jedem der sechs überlangen Stücke auf „Geborene Verlierer“ (so etwa die deutsche Übersetzung des Titels) ein besonderer Höhepunkt.

Zusätzlich macht das Ganze die Musik Shinings natürlich auch weitaus zugänglicher. Ob man das nun positiv sehen möchte oder nicht – durch die beliebte Songstruktur mit immer wiederkehrendem Refrain mutet ein Stück wie „Tillsammans Är Vi Allt“ beinahe „poppig“ an. Wobei diese Bezeichnung angesichts durchaus nicht verlorener Härte und dem stetigen Einsatz von Soli oder Double-Bass Parts wie in „Tiden Läker Inga Sår“ einen nicht irreführen sollte. Bei aller progressivität haben die Schweden den eingeschlagenen Weg merkbar beibehalten und gehen trotzdem sogar soweit mit „I Nattens Timma“ ein ziemlich gelungenes Cover der schwedischen prog. Rock Band Landberk mit auf die Scheibe zu packen.

Erwähnt man dann noch, dass Kvarforth mit Erik Danielsson (Watain), Peter Bjärgö (Arcana) und dem schwedischen Popstar Nordman einige illustre Gäste an Board ziehen konnte, scheint das Komplettpaket zu überzeugen. Leider muss ich was das angeht zugeben, dass sich auch nach mehrmaligem durch-hören der Scheibe kein wirklich erwähnenswerten Gastauftritt herauskristallisiert. Was hilft es sich mit großen Namen zu umgeben wenn das Endergebnis wieder einmal schlichtweg „Kvarforth“ lautet. Aber mal ehrlich – wollen wir was anderes?

Fazit: Wem „Klagopsalmer“ nicht gefiehl der sollte auch hier die Finger von der CD lassen. Allen anderen kann ich die Scheibe eigentlich nur wärmstens ans Herz legen, wirkt sie doch für den depressiven Sektor des Black Metal unglaublich experimentell und Facettenreich. Das Depri-Gehabe selbst wirkt zwar seit den letzten Alben wirklich nur noch aufgesetzt und nebensächlich, aber wer braucht dass schon? Lassen wir ihn seine Ritz-spielchen zur Show auf der Bühne ausleben. Vom musikalischen Aspekt her, ist irgendwo schon nachzuvollziehen warum dieser Mann eine Kult-Stellung in seinem Bereich innehält.

Titelliste von „VII: Född Förlorare“

  1. Förtvivlan, Min Arvedel
  2. Tiden Läker Inga Sår
  3. Människa O’Avskyvärda Människa
  4. Tillsammans Är Vi Allt
  5. I Nattens Timma (Landberk cover)
  6. FFF

( 9 / 10)
( 9 / 10)

Anspieltips:
> Förtvivlan, Min Arvedel
> Tiden Läker Inga Sår
> Tillsammans Är Vi Allt

Erscheinungstermin:
11.05.2011

http://www.myspace.com/shininghalmstad

About Zigeunerjunge

Check Also

Rosa Nocturna – Andele a bestie

Seit 2007 gibt es die Band Rosa Nocturna aus Brünn in Tschechien. Bisher wurden 3 …