Sigue Sigue Sputnik – Electronic DNA (Review)

dnafrontcoverSigue Sigue Sputnik, eine Trash-Ikone der 80er Jahre. Legendär ihre Karriere in den 80ern und grandios das Comeback im Jahr 2001. Hits wie Love Missile F1-11, 21st Century Boy, Massive Retaliation und das dazugehörige Album Flaunt It, machten Sigue Sigue Sputnik 1986 zu Superstars und brachte ihnen Kultstatus ein und somit in die Presse der Welt. Kaum ein Magazin dieser Tage hatte nicht mindestens ein Titelbild mit dem Thema Sigue Sigue Sputnik. Nach dem zweiten Album Dress For Excess waren sie verschwunden und reformierten sich im Jahre 1999 neu. Was darauf folgte, waren Knalleralben wie Piratespace (2001), Blak elvis (2002) und Ultrareal (2003). Letzteres wurde auf dem deutschen Markt, trotz des wiederkehrenden Erfolges, nie veröffentlicht. Kurz nach Veröffentlichung des Albums Ultra Real fiel die Formation endgültig auseinander. Tony James widmete sich fortan seiner neuen Band Carbon Sillicon und Martin Degville machte solo unter eigenem Namen weiter.

Nun ist Martin mit seiner eigenen Version von Sigue Sigue Sputnik zurück und präsentiert 11 neue Songs, die als das beste Opus gelten, welches unter dem Banner Sigue Sigue Sputnik je fabriziert wurde. Das Album trägt den Namen Electronic DNA und wurde von Lioyd Price produziert.

Wie für die Band typisch, beginnt das Science Fiction Punk Spektakel schon ab der ersten Sekunde. Das Intro weist typische Sigue Sigue Sputnik Elemente auf. Filmsampels, Space Echo’s und ist dennoch etwas ganz neues, nein fast schon Theatralisch, wer sich auf die Musik konzentriert, findet sich in einem bombastischen Filmsoundtrack wieder. Hier hat das positive Arrangement schon mal vorab, sehr überzeugt. Electronic DNA, der Titeltrack, geht sofort ins Ohr. Typische Synthie-Bässe, punkige Gitarren, düstere Lead Synthesizer, ein Martin Degville, der so gut singt wie noch nie und ein grandioser Mitsing Refrain, machen den Opener perfekt.

Neon Cruise klingt wie Elvis Anno 2050. Ein geniales Soundarrangement, phänomenale Gitarren-Riffs und Solos! Ja richtig gelesen. Das erste Mal ein richtiges Sigue Sigue Sputnik Gitarrensolo. Der Song ist Hitverdächtig!
Tastes Like Chocolate ist eine melancholisch anmutende Ballade, die auch im Radio gut aufgehoben wäre. Martin Degville singt hier etwas rauer, fast schon rauchig aber leidenschaftlich. Sowas ist aus dem Hause der Future-Space-Punk Legende, eher selten anzutreffen.

Ebenso Hitverdächtig und mit einem tollen Mitsing Refrain, ist der zugegebenermaßen leicht an Lady Gaga erinnernde Partykracher Where have all the Rockstars gone. Das Arrangement ist eingängig, Gitarren jedoch leidenschaftlich und der Refrain ist wiedermal sehr Mitsingtauglich.

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Darauf habe ich gewartet I Don’t Wanna Live in Reality (Ja richtig LIVE geschrieben) der typisch, minimalistische Sigue Sigue Sputnik Cyberpunk-Rocker im etwas moderneren Sound wird hier geboten. Electro-Goth-Punk vom Feinsten!

Ain’t Something Good Gona Happen tonite, ist wieder von der ruhigeren, balladesken Electro Sorte düster anmutend, melancholisch und mystisch würde ich das Arrangement dieses Songs bezeichnen, eine sehr starke Ballade eben.

1000 Tears begrüßt mit einem eingängigen Beat und Bassspiel. Überraschend sind die Gitarren, die mich teilweise an die Rolling Stones denken lassen. Spitze!

Sehr düster und Gothmäßig kommt der Titel Cyberbabe daher. Vom Arrangement simpel gehalten, lässt er jedoch den Hörer ebenfalls nicht stillsitzen. Scheint der Song zunächst etwas langatmig, nimmt er im Refrain an Fahrt zu und geht ab! Eine letzte Ballade bietet Mister Degville uns mit Electric Umbrella, die ebenfalls verdammt gut ist, ich beiße fast schon in meine Tastatur so gnadenlos genial, ist das alles geworden, Radio-Tauglich und dennoch gegen den Strom. Terrorbytes, haut ein letztes mal so richtig rein. Elektro vom Feinsten und eine interessante Thematik werden dem Hörer geboten, schon wieder ein starker Refrain. So lobe ich mir das BESTE Sigue Sigue Sputnik Album, allerzeiten!

Mein Fazit: Martin Degville lässt mit diesem Album, alle Sigue Sigue Sputnik Hasser, die es seit den 1980er Jahren gibt, nass im Regen stehen und zieht mit Lichtgeschwindigkeit an ihnen vorbei. Ein Album voll von Hits, die auf keinen Fall unbeachtet bleiben sollten. Mal poppig, mal rockig, mal punkig, doch immer lastig, präsentiert sich der werte Herr Degville in den 2010er Jahren und beweist, dass er es nicht verlernt hat. Im Gegenteil, er hat das Erbe der Sputniks mit diesem Meisterwerk perfektioniert. Klare Kaufempfehlung

Weblinks:

Offizielle Webseite

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