Sorgeldom - Inner receivings
Sorgeldom - Inner receivings

Sorgeldom – Inner Receivings (Review und Kritik)

Sorgeldom - Inner receivings
Sorgeldom - Inner Receivings

Die Grenzen zu sprengen die sich der Black Metal in den letzten Dekaden aufgebaut hat? Tadaa Sorgeldom!

Scharfkantiger, schwedischer Black Metal trifft auf Post-Rock und eine große Portion Shoegaze. Rasender Hass trifft auf zerbrechliche Melancholie. Überrumpelter Rezensent trifft auf ein großartiges Stück Musik.

So viele Loorbeeren obwohl das erst die Kopfnote war. Naja, kommen wir zur Materie.

Die CD beginnt sofort zu rotieren, keine Intros und dergleichen, es wird sofort losgelegt.  Abwechslungsreich progressives Gitarrenwerk pendelt den Maßstab ein und wechselt dann plötzlich in treibende Gefilde. Zack, der Song ist sofort im Blut. Erinnert etwas an Shining meets Anathema. Unglaublich fiese Blastbeats treffen hier auf großartig gespielte

Sorgeldom
Sorgeldom

Gitarren, die nervös und hyperaktiv zocken. Dann urplötzliche Stille, alles wirkt weit entfernt. Als würde man an der Studiotüre lauschen und die plötzlich ruhigen und langsamen Töne erforschen. Das Gehörte, sowie das Gefühl, entweicht einem langsam. Am Ende bleiben nur noch ein paar Stimmen bis das Chaos wieder rast. Auch der nächste Track entführt den Hörer regelrecht. Erst lullt er einen mit sanften Gitarren ein, nur um ihn dann wieder dem treibenden Strudel zu überlassen.

Nummer Drei der Songs lässt einen alles andere vergessen. Ein wunderschöner purer Post Rock Diamant.

„Darskapens Karneval“ besticht wieder durch unglaublich kraftvolles Spiel. Progressive, fast schon technische Gitarren reißen einen in den Sog, der nur durch die sehr ruhigen Passagen abgebremst wird. „Summer Day“ ist ein Slowdive Cover und dementsprechend auch gut. Schleppender, äußerst melancholischer Shoegaze mit cleanen Gesang. Bis in die hinterste Ecke des Verstandes hallend. Nach diesem schönen Interludium thrasht das Titelstück nach vorn, nur um dann wieder in träumerische Post-Sphären zu versinken (und um dann wieder hervorzubrechen).

In letzter Zeit hat mich kaum eine Band so durch Eigenständigkeit und absolut passende Stimmungswechsel überrascht wie die Schweden von Sorgeldom. „Drommarans Galax“ ist wieder ein pures Post/Shoegaze Werk mit cleanem Gesang, wieder träumerisch mitreißend.

So verbleibt das letze Viertel des Albums auch ruhig und tief im Shoegaze verwurzelt.

Fazit: Auf keinen Fall ist Inner Receivings eingängig oder einfach. Aber wer ein Faible für genreübergreifende Musik hat ist hier richtig. Roher Black Metal trifft auf vollendete Melancholie. Man wird von einer Stimmung in die Nächste geworfen, ohne Vorwarnung oder Rettungsanker. Und diese Mischung geht auf. Die Wechsel stören den Hörfluss kein Bisschen. Ich bin begeistert.

Tracklist:

  1. I Kloaken Lättar Vi Ankar
  2. The Cold Empty Void
  3. Vintern Var Hård
  4. Dårskapens Karneval
  5. Summer Day (Slowdive Cover)
  6. Inner Receivings
  7. Drömmarans Galax
  8. I Våntan På Telefonsamtalet
  9. Dyk
( 9,5 / 10 )

Anspieltips: Alles bitte

Erscheinungsterim: Bereits Erschienen

SORGELDOM @ myspace

About Kettenhund

Mir wurde hier erlaubt meine bescheidene Meinung über Musik zu äussern, dieses geniesse ich auch freudestrahlend und ich vollsten Zügen. Ich bin 22 Jahre jung und lebe im schönen Emsland in einem abgeschiedenen und weltfremden Dorf das ich hier nicht näher beschreiben muss.

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