Wo fang ich hier nur am besten an…? Bei „Rattenplage“, der neuen CD des teameigenen Spielmanns Michel alias Michael Völkel handelt es sich um nichts weniger als um ein Gesamtkunstwerk. Comic, Musik, Texte, sogar Noten… man bekommt eine Menge geboten fürs Geld.
Zur Musik: Sowohl traditionelle mittelalterliche Weisen als auch Eigenkompositionen in bester Spielmann-Tradition sind vertreten. Mit Gitarre, Laute und Flöte wird der Zuhörer in vergangene Zeiten entführt. Die Neukompositionen fügen sich nahtlos ein. Mein persönlicher Favorit sind die Lieder, denn hier gehts nicht nur um nette Geschichten oder Märchen, sondern es wird durchaus satirisch bis bissig. Michel spielt mit dem Image des Vampirs und dem Märchen vom Rattenfänger – die beiden Gestalten erscheinen in neuem Licht. Die Ballade vom Wachmann spricht jedem aus der Seele, der je mit dem Räderwerk von Behörden zu tun hatte – Asterix und das „Haus, das Verrückte macht“ lassen grüßen…
Zum „Beiwerk“: Statt CD-Hülle mit Bocklet gibt es ein ganzes Comic-Heft mit CD-Einlage. Die einzelnen Balladentexte liegen in Comicform vor, drei Zeichner mit jeweils eigenem Stil sind beteiligt und machen das Heft zu etwas ganz Besonderem. Wer sich inspiriert fühlt, den Rattenfänger nachzuspielen, kann das sofort tun, die Noten werden mitgeliefert.
Und als wär das alles nicht genug: das Vorwort stammt von niemand Geringerem als Fantasy-Großmeister Wolfgang Hohlbein…noch ein Grund mehr, sich der „Rattenplage“ zu widmen, die mehr ist als „nur“ eine CD!