Stone Sour – Audio Secrecy (Review und Kritik)

Stone Sour - Audio Secrecy

Ablenkung scheint wohl die perfekte Form der Verarbeitung zu sein. Nach dem tragischen Tod von #2 Paul Gray im Mai 2010 stürzte sich beinahe jeder der Maskenbande aus Iowa in Projekte. Die Zukunft von Slipknot? So wirklich sagen kann es keiner. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Aussagen. Aber das soll uns jetzt vordergründig nicht interessieren, sondern das dritte Album Audio Secrecy von den Jungs von Stone Sour um Stimmakrobat Corey Taylor, das ich jetzt mal genauer unter die Lupe nehme.

Nach dem Selftitled Debüt-Album, das doch schon von ordentlicher Härte gezeichnet war zeigte man sich auf Come What(ever) May doch einiges sanfter und Mainstream-tauglicher. Umso gespannter war ich beim einlegen der CD wo die Reise hingeht.

Also Play gedrückt und nach einem kleinen Piano – Intro dröhnt mir Mission Statement entgegen und bringt mich binnen Sekunden zurück zu den Anfangstagen. Die Strophe drückt mich fast auf die andere Seite des Raumes und der melodische und wirklich schöne Refrain runden das Gesamtbild dieses Songs ab. Also wenn es so weitergeht ist eine hohe Benotung zwingend erforderlich. Digital (Did you Tell) macht auf jeden Fall da weiter wo Mission Statement aufgehört hat. Ordentliches Tempo, Schicker Refrain.Danach leider leichte Ernüchterung bei mir und das erste „Naja…“ in meinem Kopf: Say you´ll hunt me, die erste Single Auskopplung. Nicht schlecht aber irgendwie mit angezogener Handbremse und ziemlich belanglos. Für Dying holt Corey dann wieder die Akustik-Gitarre aus dem Schrank, erinnert an Through Glass. Starke Nummer, könnte aber auch zu 3 Doors Down oder Nickelback passen. Nach dem Let´s be honest eher unbemerkt, weil uninteressant an mir vorbeifliegt, kommt dann mal wieder ein Song der mich aufhorchen lässt: Unfinished. Viel Wucht, fettes Riffing und wieder mit einer Menge Tempo und Corey singt / shoutet sich gekonnt durch all seine Facetten. Zweit-Single Hesitate und Nylon 6/6 die darauf-folgen lassen dann wieder Ernüchterung einkehren. Belanglose Songs die zu keiner Zeit fesseln.

Aber zum Glück kommt dann Miracles, der in meinen Augen der beste ruhige Song ist den Stone Sour (nach Bother, alles andere wäre Gotteslästerung) je gemacht haben. Eine düstere, dichte Atmosphäre dazu sanft gespielte Drums und Corey´s Stimme die einmal mehr perfekt funktioniert. Pieces ist dann wieder mal nicht mehr als ein Lückenfüller und darf getrost übersprungen werden.

The Bitter End leitet echt The Bitter End ein, denn kann dieser noch mit einem coolen Wechselgesang punkten ist Imperfect einfach nur eine 08/15 – Ballade und Threadbare eine Halbballade die zwar nicht schlecht ist aber wie viele Teile des gesamtem Albums viel zu gleichgültig.

Fazit: Ist das Album schlecht? NEIN! Ist das Album eine absoluter Kauftipp? NEIN! Es ist ein gutes Album aber es fehlt halt wie auch schon beim Vorgänger-Album die Genialität des Debüts und alles scheint zu sehr auf die Masse zugeschneidert zu sein. Es bietet zwar einige Highlights aber zu viel Mittelmaß. Freunde des Vorgängers werden auch hier dran ihren Spaß finden aber Fans der ersten Stunde werden wohl mal wieder die Stirn runzeln müssen.

Titelliste von “Audio Secrecy”

01. Audio Secrecy 1:44
02. Mission Statement 3:51
03. Digital (Did You Tell) 4:00
04. Say You’ll Haunt Me 4:24
05. Dying 3:01
06. Let’s Be Honest 3:44
07. Unfinished 3:10
08. Hesitate 4:16
09. Nylon 6/6 3:38
10. Miracles 4:07
11. Pieces 4:31
12. The Bitter End 3:34
13. Imperfect 4:22
14. Threadbare 5:44

( 6 / 10 )

Anspieltips:

> Miracles
> Mission Statement
> Unfinished

Erscheinungstermin:
03.09.2010



About Prophet

Hallo Welt :D Ich bin der Sascha und komme aus dem Herzen des Emslandes, Meppen! Ich freu mich Teiler der Schwarzen News zu sein da Musik schon immer (besonders Rock/Metal) mein Leben begleitet hab. Seit 2008 bin ich selber Schlagzeuger einer kleinen Lingener Nu-Metal/Alternative-Metal-Band. Musikalische Vorlieben sind eigentlich Underground-Nu-Metal der frühren Jahrtausendwende (Simon Says, The Blank Theory u.v.m) aber auch sämtliche Core-Richtungen (bevorzugt Metalcore ala Texas in July oder The Sorrow) und Alternative-Rock (Alter Bridge, 3 Doors Down etc.) sind in meiner Plattensammlung zu finden. Wenn noch fragen da sind....Immer man her damit!!!! ;) Als dann, Auf ein baldiges! ;)

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