Swallow the sun - Plague of butterflies

Swallow the sun – Plague of butterflies (Review und Kritik)

Swallow the sun - Plague of butterflies
Swallow the sun - Plague of butterflies

Swallow the sun – Plague of butterflies (Review und Kritik)

Ein Mammut ist ein schwerfälliges Tier. Auf seinem Weg durch die prähistorischen Eiszeiten walzte es alles nieder, was sich ihm in den Weg stellte. Man ersinne sich nun dieses riesige Mammut im Geiste, wie es mit schleppendem Gang die vereisten Hügel hinauf steigt, um dort von der Hügelspitze in ein tiefes dunkles Grün zu blicken, einzig und allein von Schmetterlingen bevölkert. Wer sich das vorstellen kann, hat schon eine gewisse Ahnung, wie „Plague of butterflies„, ein knapp 35 Minütiger Mammut-Song auf einen wirkt.

Schwermut macht sich breit. Ein rauschendes Intro, die ersten traurigen Gitarrentöne, leise Keyboardchöre, ein krachendes Schlagzeug zerfetzt die trügerische Stille und der Song beginnt Doom-typisch zu wandeln, zu walzen. Man merkt nun deutlich die Verbindung zu Katatonia, nur wesentlich weiter ausgebreitet und ganz langsam. Nach fünf Minuten setzt Mirkko Kotamäkis zerbrechlich cleane Stimme ein, der Song wird ruhiger, aber auch bedrohlicher. Swallow the sun schaffen es auf dieser EP bitter zu klingen, ohne aber dabei zu hoffnungslos zu wirken.

Der Kopfkino-Effekt tritt auf und man erspürt auch ohne die malerischen Texte gelesen zu haben, dass der Protagonist auf der Suche ist. Der überlange Song wird von Text und Musik in drei Kapitel unterteilt. „I – Loosing the sunsets“ weist einem den Weg, man erfährt von Evael, der bitteren Liebe nach ihr und ihr wundersames Wesen. Man wandert in „II – Plague of butterflies“ Evael hinterher und kann sie doch nicht erreichen. Krankheit und Tod entvölkert das Land, man wandelt durch Geisterstädte immer weiter auf der Suche nach ihr auf den Spuren der todbringenden Schmetterlinge. Im letzten Kapitel „III – Evael 10:00“ hat der Protagonist die Suche aufgegeben und kommt zur Ruhe. Wie im Traum öffnet er die Tür nach draußen und Evael hat ihn letztendlich gefunden. Schließlich in Liebe vereint geht auch der Protagonist im Schmetterlingsschwarm seinen letzten Weg.

Swallow the sun
Swallow the sun

Eine Liebe, die nicht sein kann, da sie den Tod zur Folge hat, der sehnsüchtige Protagonist, der alles aufnimmt, nur um ihr wenigstens ein einziges Mal nahe zu sein, tiefgreifender kann Melancholie kaum vertont werden. Swallow the sun haben mit „Plague of butterflies“ ein Meisterwerk des Death/Doom Metals geschaffen, voller Traurigkeit und Todessehnsucht.

Ursprünglich war das Stück für ein Projekt, welches Ballett mit Metal verbinden sollte konzipiert. Es war wohl fertig und das Projekt ging in die Brüche, worauf man sich entschloss „Plague of butterflies“ als EP zu veröffentlichen. Die vier Songs des einzigen Demos sind dabei wohl nur als nette Dreingabe zu verstehen und können atmosphärisch dem Longtrack kaum das Wasser reichen.


Iskharian
Iskharian

Fazit:

Großes Kopfkino, hervorragend inszeniert, traurig, melancholisch und unglaublich schön. Death/Doomster mit einem Hang zu gotischer Schönheit dürfen sich „Plague of butterflies“ rot in ihrer Mailorderliste anstreichen. Die durch das Demo mit 60 Minuten mehr als gut gefüllte EP ist bedenkenlos zu empfehlen.




Trackliste:

  1. Plague of butterflies
  2. Through her silvery body
  3. Out of this gloomy light
  4. Swallow
  5. Under the waves


( 8,5 / 10 )
( 8,5 / 10 )

Anspieltipps:

– Plague of butterflies

Erscheiningstermin:

17. September 2008

www.swallowthesun.net/

www.myspace.com/swallowthesundoom

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