Schwarzmetallisch geht es bei der Newcomer Band Temple Koldura zu. Obgleich in der metallischen Enzyklopaedie keine andern Bands der beiden Mitglieder vermerkt sind, merkt man beim Hören der EP, dass hier Leute die Instrumente bedienen, welche diese nicht zum ersten Male in der Hand halten. Doch was macht die Band aus? Beim Genuss der EP fallen 3 wesentliche Dinge auf: 1) Wir haben eine Sängerin 2) Der Drumcomputer ist außerordentlich sauber programmiert. 3) Die Atmosphäre klingt, also ob Dionysos und Satan zusammen eine Orgie feiner würden….doch bevor ich dies näher ausführe, widme ich mich lieber der musikalischen Umsetzung…
Mit einem antik-archaisch klingenden Ambient Intro beginnen ‚Temple Koludra‘ ihre EP, welche ihre Musik selbst in den Gefilden des chaotischen, aggressiven und modernen Black Metal, gewürzt mit experimentellen Ambient, verorten. Diese Umschreibung passt perfekt – die darauf folgenden Tracks lassen einem sprichwörtlich die Kinnlade auf den Boden schlagen. Mal holzen die Frankfurter roh & räudig drauf los (‚I Ginnungagap‘, ‚Zornissen‘), mal geht es in eher gedrosseltem Tempo zugange (‚Ritualist‘). Die immer gleichbleibende Konstante ist dabei die pechschwarze und wirkungsvolle Atmosphäre. Hier wäre jetzt ein Bandvergleich angebracht, der sich jedoch als schwierig herausstellt. Aus ‚Temple Koludra‘ hört man viele Einflüsse anderer Bands raus, jedoch fällt ein Vergleich schwer, da die Truppe
verdammt eigenständig klingt, daher ein großes Lob! Die Riffs gehen ohne Umwege direkt ins Ohr und klingen frisch und unverbraucht, doch die eigentliche Würze kommt durch die Ambient Einflüsse. Diese werden jedoch nicht inflationär eingesetzt, sondern geschickt eingestreut. Der einzige Wermutstropfen, der am Ende der Scheibe zum Vorschein kommt, ist, dass es sich nur um eine EP und nicht um eine Full-Length handelt. Ich bin auf ihr weiteres Schaffen gespannt!
Wertung: 8/10
Trackliste:
1. Panta Rhei 02:31
2. I Ginnungagap 06:26
3. Ritualist 04:54
4. Zornissen 07:29
5. Valkairos 03:45
[asa]B00CHODO1Y[/asa]