The Beast of the Apocalypse - Henosis
The Beast of the Apocalypse - Henosis

The Beast of the Apocalypse – Henosis (Review und Kritik)

The Beast of the Apocalypse - Henosis
The Beast of the Apocalypse - Henosis

Ritueller (Black) Metal aus Holland zieht das schwarzmetallende Volk an. Urfaust haben es vorgemacht, Rock-Bands wie „The Devil’s Blood“ verstehen ihre Auftritte in Schweineblut-Orgien ebenfalls als Rituale, und Landsleute wie die beiden Herren hinter „The Beast of the Apocalypse“ komplettieren den Eindruck dass es in den Niederlanden ziemlich okkult vor sich geht. Wer sich aber von einem kruden Mix irgendwo zwischen Urfaust, Anaal Nathrakh, Drone, und bösestem Geschepper im Keller nicht abschrecken lässt, der sollte schon mal ein Ohr an „Henosis“ riskieren.

Dieses Mal ist der oft propagierte „Kellersound“ nämlich nicht nur eine Phrase um eine x-beliebigen Teenager zu beschreiben, der mit seinem Kassettenrekorder das nächste überflüssige DSBM Tape aufnimmt. Nein, The Beast oft he Apocalypse zelebrieren Krach auf ziemlich hohen Niveau, der sich einem auch beim zweiten oder dritten Durchlauf noch nicht so schnell als wirkliche Musik erschließt. Nach dem, zugegebenermaßen noch recht atmosphärischem, Intro „One“ bricht mit „Visions oft the twelve Priests before the Altar“ gleich die erste Klangwand über uns zusammen. Dabei lässt sich das Vorgehen der beiden Holländer auf ihrem neuen Werk eigentlich recht gut

The Beast of the Apocalypse
The Beast of the Apocalypse

zusammenfassen: Tief gestimmte Gitarren, absolut unverständliche und bis zum geht-nicht-mehr verzerrte Vocals die man beim besten Willen nicht „Gesang“ nennen kann und eine (gewollt) rumpelige Produktion, wie man es schon vom Vorgänger „A Voice From the Four Horns of the Golden Altar“ gewohnt war. Dabei klingen die zwei, als würde jedes einzelne Instrument gleichzeitig, aber in völlig unterschiedlichen Räumen eingespielt werden. Alles wirkt dumpf und verliert sich so sehr im Hintergrund, dass letztendlich eine einzelne, alles niederwalzende Klangwand entsteht, die nur gelegentlich einen kleinen okkult wirkenden Ambient-Touch hervorblitzen lässt.

Die Stimme kommt auch nur sehr selten zu Glanzmomenten – eben dann wenn es mal einen wütenden Ausbruch in vordergründiges Gekeife (z.B. beim Titelsong „Henosis“) gibt. Ansonsten lebt das Album von den Gefühlen die es entstehen lässt sobald man sich daran gewöhnt hat, dass man wirkliche Melodieläufe hier nicht zu hören bekommt. The Beast oft the Apocalypse wollen verstören, beklemmende Gefühle in einem aufkeimen lassen und ein Ritual zelebrieren das über Musik hinausgeht und sich dabei durch die vollen sieben Stücke zieht . Ob einem das reicht muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ohne die nötige Stimmung und das Durchhaltevermögen sich an das, was zunächst einmal wie „purer Krach“ wirkt, zu gewöhnen, wird man mit dieser Scheibe nicht glücklich werden – besonders da einem wenig Abwechslung geboten wird. Nach mehrmaligem „ertragen“ wächst aber auch dieses Album (zumindest bei mir). Musikalisch ist es nicht das non-plus-ultra, aber wenn man mal wieder einfach nur verstörendes geschepper hören will ist „Henosis“ dafür definitiv die beste Anlaufstelle.

Fazit: Geschepper, Geschrammel, Geballer – kurz, infernalischer Krach mit ordentlichem okkulten Einschlag, der seinesgleichen sucht. The Beast oft the Apocalypse machen genau da weiter wo „A Voice From the Four Horns of the Golden Altar“ aufgehört hat und dürften daher niemanden enttäuschen der den Vorgänger mochte. Wer allerdings Wert auf Melodien legt sollte die Finger von den beiden Holländern lassen und vielleicht doch eher zur letzten Urfaust greifen, denn das was die beiden hier fabrizieren ist alles andere als „easy-listening.“

Titelliste von „Henosis“

  1. One
  2. Vision of the Twelve Priests Before the Altar
  3. I Am Not Worthy to Utter Thy Name
  4. Henosis
  5. An Enlightened Aeon
  6. The Immortal Realm of Barbelo
  7. Yaldabaoth

( 7 / 10 )
( 7 / 10 )

Anspieltips:
> Vision of the Twelve Priests Before the Altar
> Henosis
> Yaldabaoth

Erscheinungstermin:
07.02.2011

http://www.myspace.com/tbota

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