The Kick – Metal Heart (Review und Kritik)

Cover - The Kick - Metal Heart
The Kick - Metal Heart

Wat für ne unverschämte Kundenirrführung. Eine Band, die ein Album „Metal Heart“ nennt, sich so benennt, als stünde man in nächster Post-Punk-Revivaltradition mit The Cure-Faible und ein Cover hat, das nach progressiver Musik stinkt, klingt auf die ersten paar Meter wie Nine Inch Nails. Es knarzt, farzt und kracht wie weiland auf „The Downward Spiral“ – Eine Prise „Closer“ gemixt mit ein wenig mehr Gitarre. Fertig ist der (coole) Opener „Game“; doch The Kick als NIN-Epigonen abzustempeln ist sicher nicht gerecht. Indiestrial nenn ich das mal. Klingt zwar wenig ausgefeilt, meine gerade geöffnete Schublade, aber irgendwo passts doch.

„Freak“ klingt nämlich schon mehr nach Indie als der Opener, auch wenn etwas ätzende (positiv gemeint!) Synthies nach wie vor allgegenwärtig sind. Der eingängige Chorus könnte auch von z.B. den Editors stammen: Indie as fuck und ein hübscher Brückenschlag zwischen Promopic - The Kick - Metal Heart 2Studentenrock und den Krachheimern unter den Industrial-Rockern. „Let it Be“ (Gothseidank kein Beatles-Cover) depechemodet hübsch vor sich hin und ist ein designierter Kracher für die nächste Indiedisco mit abgewetzter Discokugel. Selten hat das Wildern in fremden Gefilden soviel Spaß gemacht.

Und wenn Einflüsse und Qualität stimmen, kann man auch gerne mal dazu ein paar lobende Worte verfassen. Wie man sieht. Kein Epigone diverser Bands oder hoffnungslos überbewerteter Stilrichtungen – Ich bin nach wie vor der Meinung, Amindustrial braucht bis auf Ministry und NIN kein Mensch -, aber auch klar in der Tradition der krachigen Synthies stehend sind The Kick ein Bastard zwischen Depeche Mode und Nine Inch Nails, gemischt mit einer homöopathischen Dosis Post Punk-Revival.

Fenriz
Fenriz

Und auch nicht komplett uneigenständig: Kann man guten Gewissens mal reinhören. Vielleicht ist es ja DER Soundtrack, um sich in ner versifften Clubtoilette die letzte Nase Koks zu ziehen. Kaputtnik-Clubsounds für Genießer. Dass das Album gegen Ende eine nicht mehr ganz so hohe Hitdichte aufweist, stört im Prinzip nicht. Abzüge in der B-Note gibt es dafür trotzdem.




Tracklist:

  1. Game
  2. Freak
  3. Dancer
  4. Let it Be
  5. My Darkest Hour
  6. Voices
  7. Flashing Like Scissors
  8. White Light
  9. Black Wings
  10. This Town
  11. Answers
  12. The Hours

( 7,5 / 10 )
( 7,5 / 10 )

Anspieltipps:

– Freak
– Dancer
– Let it Be
– White Light


About Fenriz

Check Also

Rezension: Funker Vogt – Element 115

Was Wäre Wenn – Wenn die Menschheit einem Irrglauben erlegen ist und die Götter der …