Hier sieht man die Entstehung der Asche

Thormesis – Vergangene Asche (Review und Kritik)

Hier sieht man die Entstehung der Asche

Oftmals kann man schon beim Betrachten eines Bandfotos einige Schlüsse auf die von ihnen produzierte Musik ziehen. Sieht man sich ein Bandfoto von Thormesis an, so denkt man unweigerlich an klischeebeladenen Pagan Metal. Der erste Eindruck kann jedoch auch öfter mal ein etwas verzerrtes Bild erschaffen und letztendlich sollte die Musik, und nicht das Aussehen, zählen! Zweifelsohne geht es bei Thormesis um klassischen Pagan Metal im musiklaischen Sinne, ob dieser jedoch von Klischees überfüllt ist, oder ob man sich auf ein frischeres Werk freuen kann, erfahrt ihr hier!

Vorweg wieder ein paar Infos zur Band. Bei Thormesis handelt es sich um eine recht frische Formation vierer Mittelfranken aus dem Jahre 2006. Bereits zwei Jahre nach der Gründung erschien ihr Debütalbum Gehet hin und kämpfet über Ysop Tonstudio.

Dem Pagan Hype zum Trotz publizieren Thormesis also nun ihr Zweitlingswerk Vergangene Asche über die Düsterwald Produktionen. Hier versuchen sie die Gunst der Hörer mit zehn (inkl. Intro und Outro) frischen, neuen Songs, mit insgesamt 40:45 Spielzeit, zu gewinnen. Schon der Opener Wellenbruch macht dabei einen großen Schritt in die richtige Richtung und gibt einen guten Ausblick auf das Folgende. Das Album lässt sich ganz gut mit den Worten „druckvoll“, „stilsicher“ und „abwechslungsreich“ beschreiben. Schon die Variation der Vocals spricht sehr für die kompositorische Qualität der Scheibe. Die Growls sind gekonnt in Szene gesetzt und auch der Cleangesang, mit teils choralen Passagen, weiss nach anfänglichen Schwierigkeiten zu überzeugen. Störend ist hier lediglich, dass innerhalb einiger Lieder vermehrt „Hey!“ Rufe, wie sie von Live Konzerten bekannt sind, aufkommen. Selbst die Instrumente sind zum Großteil fehlerfrei gespielt und auch die Produktion ist dementsprechend gut aufgezogen.

Musikalisch stechen Thormesis aus dem großen Einheitsbrei der heutigen Pagan Metal Szene heraus, denn wirklich große Parallelen zu anderen Bands kann man nicht ziehen. Doch nicht nur musikalisch schafft man es sich vom typischen Pagan Metal zu distanzieren, denn auch die lyrischen Erzeugnisse der Band sind weitestgehend klischeefrei. Durchsucht man die Songtexte wird man nur in zwei Liedern direkte Einbindung der germanischen Mythologie finden. In den restlichen Songs sind maximal noch Anspielungen auf die Edda und deren Geschichten zu finden, viel mehr aber auch Heimatverbundenheit.

Fazit:

Euer Autor!

Thormesis liefern mit ihrem zweiten Werk Vergange Asche unterhaltsame Musik abseits des Mainstream. Sowohl Intro, als auch Outro umfassen das Werk stimmig und machen das Album zu einem der Besten, dies Jahr veröffentlichten Pagan Metal Scheiben. Wenn ihr auf richtig guten Pagan Metal steht, kommt ihr an diesem Album nicht vorbei, denn hier stimmt wirklich alles. Das Anfangs als klischeehaft vermutete Aussehen der Band passt stimmig in das Gesamtkonzept. Denn anders als bei Varg, Wolfchant oder Turisas (und vielen anderen) bemalen sich Thormesis nicht einfach nur so, sondern in den Wappenfarben ihres Heimatortes!

Tracklist:

  1. Wellenbruch
  2. Nordmond
  3. Geschenk des Vaters
  4. Mein Toter Weg
  5. Die Jagd
  6. Geladen zum Fest
  7. Rothenburg
  8. Vergangene Asche
  9. Das Horn wird erklingen
  10. Fjordgang

Wertung:

8,5/10

Anspieltips:

Geschenk des Vaters, Die Jagd

Veröffentlichung:

bereits erschienen!

Thormesis bei Myspace

Düsterwald Produktionen

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