Threshold – Legends Of The Shires

Nach einigen Schicksalsschlägern und Besetzungswechseln sind die Prog-Urgesteine von „Threshold“ nun zurück, um euch ihren neusten Geniestreich zu präsentieren. Mit ihrem altbekannten Sänger Glynn Morgan kann die Band nun wieder aus dem Vollen schöpfen und legen euch „Legends Of The Shires“ ans schwarze Herz.

Ein sanftes Intro lässt den Zuhörer mit Glockengeläut in das neuste Epos eintauchen. Eine ruhige Ballade, die enorm von der Stimmgewalt von Glynn wächst, erschafft ein Gefühl des Nachhausekommens, ehe „Small Dark Lines“ die Beschaulichkeit zerstört und mit einem mörderischen Tempo daherkommt. Hierbei fällt auf, dass es kaum eine andere Band schafft, eine solche Urgewalt zu zähmen und dabei immer noch entspannt klingt. Die Ballade „The Man Who Saw Through Time“ wird euch noch tiefer in die facettenreiche Welt von „Threshold“ ziehen. Fast unbeschwert zeigt sich diese gut 11 Minuten lange Nummer. Ohne Langeweile, dafür mit viel Gefühl bekommt der CD-Käufer ein völlig ungewohntes Hörerlebnis geboten.  „Trust The Process“ und „Stars And Satellites“ sind eher experimentelle Stücke, ohne dabei kompliziert oder gar umständlich zu wirken. Wirklich interessante Klang-Strukturen, die man leider viel zu selten zu Gehör bekommt. Der Titel „On The Edge“ dürfte einer der schnellsten Songs dieser Band sein. Auch hier wird geschickt mit Tempo und Härte gespielt und damit eine ganz besondere Stimmung erschafft. Ein guter Drink und „Subliminal Freeways“, besser könnte ein Abend kaum verlaufen. Ein grandioser Songverlauf, der hypnotische Züge aufweist und den Zuhörer zum Nachdenken anregt, so sollte Metal immer sein. Kein Album ohne Ballade! Und diese Powerballade hat es wirklich in sich. „State Of Independence“ ist eine utopische Beschreibung einer perfekten Welt. Nicht unbedingt realistisch, aber Träumen muss auch mal erlaubt sein. Ein bestechendes Riff und unverwechselbare Vocals zeichnen „Superior Machine“ aus. Eine brachiale Hymne, die ihre volle Magie wahrscheinlich erst bei den Live-Gigs entfalten kann. „Lost in translation“ ist die zweite Nummer des Albums, die sich über 10 Minuten erstreckt. Hier sollte man sich etwas Zeit nehmen, um die ganzen Details auch erfassen zu können. „Swallowed“ beendet das Album beschaulich, wie es auch angefangen hat. Ein schöner Ausklang, der sicher auf viel Gegenliebe stoßen wird.

Fazit: „Threshold“ präsentieren mit „Legends Of The Shires“ ein großartiges Album, das definitiv zu den Highlights im Jahr 2017 gezählt werden darf. Derart viele Details, gepaart mit Spielfreude und der unglaublichen Liebe zur Musik machen diese CD zur neuen Bibel aller Prog-Metaler.

  1. The Shire (Part 1)
  2. Small Dark Lines
  3. The Man Who Saw Through Time
  4. Trust The Process
  5. Stars And Satellites
  6. On The Edge
  7. The Shire (Part 2)
  8. Snowblind
  9. Subliminal Freeways
  10. State Of Independence
  11. Superior Machine
  12. The Shire (Part 3)
  13. Lost In Translation
  14. Swallowed

Veröffentlichung: 08.09.2017

Label: Nuclear Blast (Warner)

Bandwebseite: www.thresh.net

About Fabian Bernhardt

Check Also

Rezension: Mulberry Sky – Lion Queen

Dass Mulberry Sky sich nicht einfach in irgendwelche Genre-Schubladen stecken lassen, sondern viele verschiedene Facetten …