Triptykon - Eparistera Daimones

Triptykon – Eparistera Daimones (Review und Kritik)

Triptykon - Eparistera Daimones

Monotheist“ war ein Paukenschlag, der einerseits viele alte Fans abschreckte, genauso jedoch viel mehr Menschen zu begeistern wusste, welche sich dem unglaublichen Höllenstrudel des Albums hingeben konnten. Noch heute rotiert „Monotheist“ regelmäßig in meinem Player und kaum ein Album verquickt so geschickt verschiedenste Einflüße zu einem pechschwarzen und ultrazähen Ganzen. Nun sind Celtic Frost seit dem Jahr 2008 wieder und wohl auch zum endgültig letzten Male Geschichte, doch Tom G. Warriors Vision der absoluten vertonten Finsternis wächst mit Triptykons Debut „Eparistera Daimones“ weiter.

So mancher hatte schon mit „Monotheist“ seine Schwierigkeiten, denn wirklich leicht zugänglich war das Album nur bedingt, doch „Eparistera Daimones“ setzt hier noch eins drauf, denn die Hitdichte des (ich sage bewusst) Vorgängers scheint größer zu sein. „Eparistera Daimones“ setzt hier auf größere Homogenität und scheint auf den ersten Blick auch etwas weniger experimentell zu sein. Dafür weitete man die Spielzeiten der Songs wesentlich aus, um schließlich mit dem fast zwanzig minütigen Mammutwerk „The prolonging“ den finalen Todesmarsch in die Hölle zu vollführen. Ein Bild, welches sich bei der ekelhaften Zähigkeit der Songs durchaus ins Gehirn brennt, doch genau das ist es, was einem bei Triptykon in den Sinn kommt. Immer wieder keimen jedoch auch Inseln der Schönheit („My pain„) auf, in denen man sich geborgen fühlen kann, jedoch nur mit dem Wissen, dass man im nächsten Moment von einer Horde wahnsinniger Dämonen („A thousand lies„) immer tiefer Hinab in den Schlund des Gehörnten getrieben wird.

Triptykon

Solche Ausbrüche gibt es eher selten, auch der cleane Gesang Tom G. Warriors ist nur manchmal zu vernehmen und in der Regel brüllt er sich die Seele aus dem Leib und auch das obligatorisch „Uhhh“ ist wieder mit von der Partie. Ein Problem bei all der Sperrig- und Zähigkeit ist, dass man lange braucht, bis einem „Eparistera Daimones“ auch wirklich zusagt. Mehrere Durchläufe sind Pflicht um den Wahnsinn und die Atmosphäre vollends genießen zu können. In dem Sinne war „Monotheist“ vielleicht etwas eingängier, da man hier schneller auf den Punkt kam und sich nicht so sehr in Wiederholungen verlor. Gerade die überlangen Songs wirken etwas ermüdend und man leidet richtig mit, was man im künstlerischen Sinne aber als konzeptuell richtig ansehen kann. So ist es bei Triptykon wie mit den Bilder Gigers, sie lassen trotz aller Abscheu und Ekelhaftigkeit eine gewisse Faszination entstehen, der man sich nur schwer entziehen kann. Bei längerem Hinsehen entdeckt man Details, welche man in der Flüchtigkeit des Augenblickes übersehen hätte. So sollte man auch „Eparistera Daimones“ eine Chance geben, von ihm gefangen genommen zu werden. Es lohnt sich diesen Blick in die dunkelsten Ebenen der Menschlichkeit zu werfen.


Fazit:Eparistera Daimones“ ist nicht ganz das, was ich erwartet bzw. erhofft hätte. Dafür fasziniert es auf seine eigene Art und Weise über weite Strecken, was es zu einem würdigen Nachfolger von „Monotheist“ macht. Zeit und Durchhaltevermögen sollte man jedoch unbedingt mitbringen, denn auf den ersten Blick stößt Triptykons Debut zunächst einmal ab. Hat man sich jedoch durchgekämpft, verströmt das Album eine unheimlich fiese und nahezu perverse Atmosphäre.


Trackliste:

  1. Goetia
  2. Abyss within my soul
  3. In shrouds decayed
  4. Shrine
  5. A thousand lies
  6. Descendant
  7. Myopic empire
  8. My pain
  9. The prolonging


8 / 10

Anspieltipps:

Goetia, A thousand lies, My pain

Erscheinungstermin:

19. März 2010

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