Truppensturm - Salute to the Iron Emperors
Truppensturm - Salute to the Iron Emperors

Truppensturm – Salute to the Iron Emperors (Review und Kritik)

Truppensturm - Salute to the Iron Emperors
Truppensturm - Salute to the Iron Emperors

Wie heißt es so schön? „Krieg ist scheiße, aber der Sound ist geil!“ und Gruppen die Krieg, Genozid und Zerstörung thematisieren gibt es ja grade im schwarzmetallenden Sektor zuhauf. Truppensturm aus Nordrhein-Westfalen allerdings sind sogar noch eine Ecke düsterer und böser als so manche Kollegen im Endstille Stil und haben mit Alexander von Meilenwald einen kleinen Prominenten des deutschen Black Metals und gutes Aushängeschild an Board. Wie seine Kollegen Zingultus und Zorn hat dieser Nagelfar schon lange hinter sich gelassen und so trommelt der Mann sich auch beim zweiten Album des Todesschwadrons „Salute to the Iron Emperors“ wieder die Seele aus dem Leib.

Und ich denke eben jenem Mann hat das Duo um Alleinunterhalter Vangard von Rimburg zu verdanken, dass Truppensturm nicht nur eine Menge Aufmerksamkeit auf sich zieht, sondern auch den Stempel „Black Metal“ aufgedrückt bekommen hat. Natürlich ist die Musik tiefschwarz und an Boshaftigkeit kaum zu übertreffen, aber eben auch nicht das was der

Truppensturm
Truppensturm

gemeine Schwarzmetaller erwartet, wenn er eine Scheibe eines Nagelfar „Ablegers“ in den Player schiebt. Bei Stücken wie „Hostile“ (und eigentlich auf dem gesamten Album), hat man durchweg das Gefühl von einem Panzer überrollt zu werden. Vangard setzt durchgehend auf tiefe Growls als auf genretypische Vocals und auch instrumental ist man dem Death Metal mit einer doomig, alles niederwalzenden Klangwand wesentlich näher als Name und Aufmachung der Platte den Anschein geben. Unser Redakteur Iskharian nannte Truppensturm eine „finstere Variante von Bolt Thrower“ und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Habe ich bisher händeringend nach Worten gesucht das Gebolze, das einem hier um die Ohren gehauen wird zu beschreiben, lässt sich wohl auch nach längerem Nachdenken keine bessere Bezeichnung finden.

Das ganze kann natürlich Spaß machen wenn man grade in der Stimmung für brutale Musik dieser Gangart ist, lässt aber auch eine gewisse Monotonie einschleichen, die die einzelnen Tracks fast nahtlos ineinander überlaufen lässt. Lediglich gelegentliche Samples wie in „Armed and Commanded“ oder andere kleine Einspielungen wie der Kirchenchor im Intro zu „Triumphal Arch for the Dead“ unterbrechen den Hörfluss an passenden Stellen und wissen die Atmosphäre von Krieg und Gewalt sogar noch zu untermauern.

Angesichts eines solchen akustischen Gewaltmarsches ist die vergleichsweise kurze Spielzeit von grade mal knappen 35 Minuten bei immerhin 12 Stücken nicht einmal zu kurz bemessen. Nach der Scheibe fühlt man sich musikalisch verprügelt, oder eben von einem Panzer überrollt und kann entweder gar nicht schnell genug eine melodischere Scheibe einscheiben oder drückt direkt noch mal auf abspielen um den Krieg in einer halben Stunde ein weiteres Mal hautnah mit zu erleben.

Fazit: Ich selbst bin mir nicht wirklich schlüssig. Durch den Vorgänger „Fields of Devastation“ war mir natürlich schon vorher bewusst in welche Richtung das Schlachtschiff steuert, aber „Salute to the Iron Emperors“ scheint mir sogar noch böser und ekelhafter zu sein. Wie in der Rezension geschrieben muss man wirklich in der Stimmung zu dieser Scheibe und der Art von Musik sein. Töne zu denen man morgens aufstehen und zur Arbeit fahren kann sind dies wirklich nicht, aber wenn man der Scheibe auf lange Sicht hin eine Chance gibt, kann sie trotz der unüberwindlichen Klangwand aus der kaum eine Riffstruktur zu erkennen ist Spaß machen. Ich kann hier nur ein vorheriges Reinhören empfehlen – die Scheibe wird nicht jedermanns Geschmack treffen, aber so klingt der Krieg nun mal.

Titelliste von „Salute to the Iron Emperors“

  1. Obliteration Of All Beings
  2. Amongst 10.000
  3. Burning Depths
  4. Sardonic Cross
  5. Hostile
  6. Antichrist Imminent!
  7. NecroEucharist
  8. Huertgen
  9. Triumphal Arch Of The Dead
  10. Armed & Commanded
  11. Gustav – The Great
  12. Uraniumachine

( 7 / 10 )

Anpspieltips:
> Armed and Commanded
> Gustav the Great

Erscheinungstermin:
31.05.2010

http://www.myspace.com/truppensturm

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