Týr – By The Light Of The Northern Star (Review und Kritik)

Týr - By The Light Of The Northern Star
By The Light Of The Northern Star

Týr – By The Light Of The Northern Star (Review und Kritik)

Faröer Inseln – 2009. Die Faröer-Inseln sind dem geneigtem Deutschen wohl vor allem als Punktelieferant für die Qualifikationen zur Fußball-Welt- und Europameisterschaft bekannt. Dennoch machen nicht alle der 48.345 Färinger durch weniger erfolgreichen Fußball auf sich aufmerksam, sondern durchaus auch durch Grundsoliden Viking-Metal der besonderen Art.

Bereits seit 1998 spielt die Gruppe um den Hauptberuflichen Lehrers Heri Joensen ihre eigene Art des Viking-Metal. Während andere Bands dieser Sparte vor allem auf Black Metal-Einflüsse bauen kommen Tyr vollkommen ohne Growls oder gutturalen Gesang aus. Auch das Tempo ist eher im mittleren bis langsamen Bereich anzuordnen.
Und so erschien nun, genau 364 Tage nach dem gelobten Vorgänger „Land“ das Folgealbum „By The Light Of The Northern Star“.

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Týr


Viele werden nun die Nase rümpfen und sich denken „hm, ein weiteres Schnellschuss-Album einer Band welche sich momentan auf ihrem Höhepunkt befindet“ oder sich fragen wie Tyr es schaffen konnten in dieser kurzen Zeit, neben etlichen Festivals und Konzerten, ein weiteres Album aufzunehmen.
So bin auch ich mit einer gewissen Grundskepsis an dieses Werk herangegangen – diese zerschlug sich aber schon kurz nach dem Einlegen des Silberlings und löste sich in Freude über ein weiteres gelungenes Album der nordischen Recken auf.

Ich möchte nicht auf einzelne Titel der Scheibe eingehen, da diese Tyr-typisch erneut reine Geschmackssache sind.
Dass dieser Mix aus klassischem Heavy-Metal, Folkelementen und einer Prise Progressive-Metal allerdings kein schlechter ist sollte jeder, mit Interesse für diese Stile, bestätigen können.
Und auch die Melodien klingen frisch und neu, der fade „das habe ich aber schon auf Scheibe X von Band Y ganz ähnlich gehört“-Beigeschmack vergeht völlig – solange Band Y nicht Tyr selbst sind. Denn diese Band tut recht daran ihren Stil beizubehalten und zu wahren. An Eingängigkeit fehlt es den Songs dennoch nicht, besagte schöne Melodien verbinden sich mit komplexen Texten, abseits des Korpiklaani-MischMasch, zu einem runden ganzen, welches in jede Viking-Metal-Sammlung gehört.

Wer also noch mit sich hadert dieses Werk zu kaufen oder zu bestellen (die Special Edition kommt mit einem kleinen Methorn, auf welchem das Bandlogo prangert) sollte ohne vorbehalt zugreifen.
Wer allerdings noch nie etwas von Tyr gehört hat, sollte zumindest unter vorbehalt zu dieser Scheibe greifen. Die Band ist durch ihren eigenwilligen Stil sicher nicht für jeden Geschmack geeignet.

Michael "Mugar" Keen
Michael "Mugar" Keen

Fazit: Die hohe Punktzahl mag man einem alten Týr-Fan verzeihen. Dieses Album zeigt allerdings wie lange sich eine Band, ohne Stilwechsel oder anbiderung an den Markt auf ihrem Zenit halten kann. Ich kann sie jedem geneigten Freund der nordischen Mythologie, des Viking-Metal oder einfach nur des guten, soliden Metals wärmstens ans Herz legen.





Tracklist von „By The Light Of The Northern Star“:
01. Hold the Heathen Hammer High
02. Tróndur í Gøtu
03. Into the Storm
04. Northern Gate
05. Turið Torkilsdóttir
06. By the Sword in My Hand
07. Ride
08. Hear the Heathen Call
09. By the Light of the Northern Star

9/10
9/10

Anspieltips:
> Hold The Heathen Hammer High

Erscheinungstermin:
Bereits erschienen


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