Am 13.12.2013 wird die bayrische Band Verdict ihr neues Album „The Meaning of Isolation“ über TWS Music raushauen. Und mit der Mischung aus energetischem Thrash Metal und großkalibrigem Todesblei das die fünf Mann aufspielen wird das für einen Slayerneck aus dem obersten Regal sorgen! Bei Verdict handelt es sich keinesfalls um Unbekannte, ein kurzer Abriss:
1991 gegründet hatten sich Verdict bis 1997 auf Melodic Death Metal eingeschossen, jedoch im Zuge von Umstrukturierungen immer mehr dem Thrash Metal zugewandt. 2002, ließen sie ihr Debüt mit dem Titel „Reflections of Pain“ hören, dem 2005 „Generation: Genocide“ und 2009 „Assassin: Nation“ folgten. Verdict haben unter anderem mit Destruction, Disbelief, Illdisposed, Dew-Scented, Legion of the Damned, Entombed, Death Angel, Gorefest, Obutary und Nile die Bühne geteilt. Und kurz vorweg: sie brauchen sich hinter diesen Szenegrößen absolut nicht verstecken. Die aktuelle Besetzung besteht aus Daniel „Ratte“ Baptista (Vocals), Marius Pack und Dave Hadarik (beide Gitarre), Dave Helmstetter (Bass) und Florian Bauer (Drums). Aber zum Album.
Tracklist „The Meaning of Isolation“, (40:21 Minuten):
1. Leader of the Soulless
2. Manifest of Hate
3. Killing Fantasies
4. Layer of Lies
5. Lack of Insight
6. First to Fight
7. Through the Eyes of a Dead Man
8. Nemesis of God
9. The Meaning of Isolation
Leader of the Soulless
Der Song beginnt mit einem milde bedrohlich wirkenden Keyboard-Intro, bevor das Prügeln anfängt. Nach den ersten Vocals des Albums und einer Temposteigerung die in einen herrlichen Blastbeatpart münden kommt eine kurze Verschnaufpause ehe der Song sich wieder aufbaut und zum Finale kommt. Und schon bist du drin in der Scheibe!
Manifest of Hate
Herrlich wie der losscheppert, wunderschönes Staccato und in dem Moment in dem man sich denkt „Schneller wird’s nicht mehr“ legen sie noch ‚ne Schüppe drauf ehe sie kurz vom Gas gehen um es nochmal durch zu treten!
Killing Fantasies
Ein Cleanes Gitarrenintro in gemäßigterem Tempo wiegt den Hörer zunächst in falsche Sicherheit, ehe sich beide Stromgitarren wieder erheben, jedoch die Geschwindigkeit halten… bis der Song einer Kreator-artigen Beschleunigung unterworfen wird, Staccato und Blastbeats inklusive. Das hier nochmals zwischen dem schnellen und langsamen Part gewechselt wird macht diesen Song zu einer echten Granate!
Layer of lies
Dieses Stück kann mit wirklich geilen Twinlead-Riffs und einem konstanten, treibenden Puls aufwarten was es es enorm eingängig macht und mich lächelnd an die härteren Sachen von In Flames denken lassen… nur ohne Keyboard. Spätestens beim zweiten Durchlauf hat sich der Refrain ins Ohr gekrallt. Ein dicker Anspieltipp!
Lack of Insight
Im Midtempo Startet der Song nach einem melodischen intro mit wohl platzierter Dissonanz und undurchsichtigem Tempo los ehe sich eine Struktur findet und brachial aber fett riffend loswalzt, was an einigen Stellen an Amon Amarth erinnert. Auch hier wird das Intro nochmal hervorgeholt ehe der Song sich zum Finale steigert.
First to Fight
Nomen est omen: Wieder ein langsam gehaltenes Intro ehe das Gaspedal durchgetreten wird und man sich binnen kürzester Zeit wie die Frontsau im Schützengraben mitten im Trommelfeuer fühlt! MIt dem Spruch „Krieg ist scheiße, aber Sound ist geil“ im Kopf muss ich zugeben: Scheiße ja, nur Atomkrieg ist schöner!
Through the Eyes of A Dead Man
Herrlich fettes Mainriff, Palm Mutes und Rhythmus gemahnen in Momenten den alten Sepultura und das zweistimmige Tappingsolo welches in der Mitte des Songs wirklich coolen Kontrapunkt setzt lassen auch diesen Song sich ins Ohr graben.
Nemesis of God
Hier wird direkt mit dem Blastbeatpart losgelegt und – mein lieber Mann gibt das auf die Schnauze! Das man sich auch thematisch hier mit dem Teufel, der Vernichtung der Welt auf heimischem Territorium befindet macht die Sache Rund.
The Meaning of Isolation
Nach einem Intro der den Gedanken Weckt „Pass auf, das ist die Overtüre und gleich legen die los das es kein Halten mehr gibt“ geht es überraschenderweise in einen vergleichbar langsam und schleppenden Part über, der langsam das Tempo steigert, kurz in Blastbeats ausbricht um dann in Melodischen Midtempoparts langsam ab zu bauen, ehe er in einem leiser werdenden ebenso melodischen Gitarrenpart endet. Atmosphärisch stimmig und ein würdiger Abschluss eines großartigen Albums.
Wow. Granate diese Scheibe, eine echte Nagelprobe für die Nackenmuskulatur! 40 Minuten pure Energie und Wucht. Der Sound ist durchgängig fett, wuchtig und gleichzeitig Transparent, dafür reicht ein Name als Erklärung: Dan Swanö. Der Schwede hat für die fünf Jungs aus Bayern das Mastering übernommen. Trotz der Bandnamen die ich oben fallen gelassen habe darf man nicht in den Gedanken abrutschen, das es Verdict an Eigenständigkeit fehlt, denn dafür sorgen auf der einen Seite die Vocals von Daniel „Ratte“ Baptista und auf der einen Seite das Songwriting, das im ersten Moment noch den Gedanken erzeugen mag, das man die wirklich Ohrwurmigen Riffs zerstört. Das Gegenteil ist der Fall, es sorgt für Abwechselung und da fast Jeder Ohrwurmpart mindestens zweimal gut in Szene gesetzt wird, lässt das auch nicht zu Murren übrig, jedoch ist das merkliche Schema hinter den meisten Songs mein einziger Kritikpunkt. Füllmaterial gibt es hier keines und sowohl im Hochtempo als auch in melodiösen Midtempostücken glänzen Verdict. Wer Thrash Deutscher Machart und melodischen Death Metal liebt, der wird an diesem Werk seine helle Freude haben. Und wenn es mit einer Band mit einem Album von der Qualität nicht steil aufwärts geht, dann weiß ich auch nicht! Kaufen, in die Hörmaschine werfen und sich auf die Spätfolgen freuen!
Meine Wertung:
meine Anspieltipps: Layer of Lies, First to Fight, The Meaning of Isolation
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