V.A. – Pagan Love Songs Compilation 2 (Review und Kritik)

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Pagan Love Songs Compilation II

Stellt euch mal folgendes vor: Das Zwischenfall in Bochum, auf der Tanzfläche Menschen mit Fusseliros, Robert-Smith-Gedächtnisfrisuren, mit abgerissenen schwarzen Klamotten, es ist neblig wie in einem englischen Hochmoor im Spätherbst, die Stimmung ist am Kochen und aus den Boxen tönt so ne komische Band, die irgendwas mit „Cat’s or Devil’s Eyes“ singt, mit Drumcomputer, Flangergitarren, nem Achtelbass und nem Sänger mit cooler Baritonstimme. Jetzt ratet mal das Jahr. 1993? Hah! Verarscht!

Wir schrieben bei der das Jahr 2009, genauer den 29.08. Uhrzeit irgendwo gen 2 Uhr morgens tendierend. Dabei ist natürlich auch der Fenni, der jetzt irgendwie schwer geflasht von dieser großartigen Compilation diese Zeilen tippt und erwähnter Kerl mit Robert-Smith-Gedächtnisfrisur ist, extatisch 3 Schritte vor und 3 zurück tanzend und innerlich grinsend, dass es sowas noch gibt in Zeiten einer immer nervigeren Technofizierung der Szene: ECHTEN Gothrock, der nicht nach HIM und weiteren angedüsterten Glamrockverbrechen klingt, die neuerdings als Gothic verkauft werden, NDW und Minimal abseits von Nena und sonstigen Poppfeifen und Punk jenseits von Blink-schlagmichtot.

Für die Compilation, die alles das bietet, würdet ihr spontan alles geben? Ja? Prima. Dafür braucht ihr Ralf und Thomas Thyssen, den beiden Köpfen dahinter, nicht mal eure Seele zu verkaufen. Ich hätte es getan, habe aber rausgefunden, dass 16 Euro vollkommen reichen: Soviel kostet diese mit allerlei geilen Bands vollgepackte Compilation. Von alten Heroen wie Love Like Blood, fast vergessene Klassiker wie Cancer Barrack, aktuell heißen Bands wie The Eden House, dem großartigen Projekt von Ex-This Burning Effigy-Gitarrist Stephen Carey und hammergenialen Newcomern wie The Exploding Boy ist eigentlich alles vertreten, was das irgendwie in den 80ern verhaftete Herz braucht.

Fenriz
Fenriz

Am besten höre ich auf, eure Zeit zu stehlen und sage eigentlich das, was ihr euch denken solltet, wenn ich nen guten Geschmack habt: Holt euch das Ding! Es hat wirklich keine Schwächen und jeder Oldschool-Fan, der mitreden will, sollte diese hammergeile Compilation sein Eigen nennen, um sich nicht zu blamieren. Übrigens hört man der zweiten Ausgabe der Pagan Love Songs Compilation an, dass sie von 2 DJs erstellt wurde: Der Songverlauf ist absolut flüssig, es gibt keinen harten Stilbruch und die Bandbreite ist enorm. Überzeugt? Nein? Dann lasst euch gesagt sein, dass ne ganze Reihe an Songs rar, bisher unveröffentlicht oder exklusiv sind. Wenn das kein Value for Money ist, weiß ich auch nicht weiter.

Tracklist:

CD1:

  1. Shock Therapy – Pain **
  2. Lucie Cries – Le Talisman De La Muse
  3. Twisted Nerve – Séance (2007)
  4. Grooving In Green – Cat’s Or Devil’s Eyes (2009 Mix) *
  5. Solemn Novena – Faerytale ***
  6. Dream Disciples – Pray **
  7. Love Like Blood – Out Of Sight **
  8. Voices Of Masada – Looking Back (Stanton Hall Remix) ***
  9. The Shallow Graves – The Field Of Love (Jessica’s Ascension Remix) *
  10. Benediction – Crowded Room **
  11. Exedra – Calling In My Head **
  12. Cancer Barrack – King Death ****
  13. Every New Dead Ghost – Visions (7″) ****
  14. Screaming Marionettes – Like Christabel (12″) ****
  15. Rubella Ballet – Tangled Web
  16. Fangs On Fur – Fangs On Fur
  17. Lichtblick – Intensivstation ****
  18. Clair Obscur – Toundra (Live in Paris 1984)

CD2:

  1. Joy/Disaster – Remember The Time *
  2. Gestalt – Le Sommeil Du Singe
  3. L’Enfance Éternelle – Les Larmes De Sang
  4. The Eden House – To Believe In Something (2xT Mix) *
  5. Fliehende Stürme – Satellit
  6. Frustration – No Trouble
  7. Varsovie – Leningrad (2006)
  8. Charles De Goal – Décadence
  9. BFG – Anonymous **
  10. The Exploding Boy – Heart Of Glass
  11. Ikon – Echoes Of Silence (2009) *
  12. Pretentious, Moi? – Malina ***
  13. This Burning Effigy – An Untold Release **
  14. Little Nemo – City Lights (13 Version)
  15. Remain In Silence – Hope In Fear **
  16. Ian Boddy – Living In A Ritual **
  17. Arnaud Lazlaud – Les Invisibles **
  18. For Against – Amen Yves (Original Version) **


(10/10)
(10/10)


VÖ: Bereits erschienen

Anspieltipps:

– Alle

www.nightmarezone.de
www.myspace.com/pagan_love_songs

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