Van Canto - Break The Silence

Van Canto – Break The Silence (Review und Kritik)

Van Canto - Break The Silence
Holt die Luftgitarren raus, Van Canto sind wieder da! Seit fünf Jahren bestehet das Rakkatakka-Sextett nun schon, und dass sie in dieser kurzen Zeit so erfolgreich werden würden, hätten sie wohl selbst nicht geglaubt. Nun ist es aber passiert, und anscheinend Grund genug, um „Break the Silence“ den endgültigen, befreienden Paukenschlag erklingen zu lassen. Der wird tatkräftig von Größen im Musikgeschäft unterstützt.

Nach der ausgedehnten Support-Tour für Blind Guardian fand sich nicht nur Gitarrist Marcus Siepen für ein Stelldichein mit der Akustikklampfe ein. Joakim Broden von den Himmelsstürmern Sabaton ließ es sich nicht nehmen, den Schwedenkracher „Primo Victoria“ persönlich einzusingen.

Abgesehen von diesem Cover findet sich „Bed Of Nails“ von Alice Cooper hier, dem Van Canto ihre ganz eigene Atmosphäre eingehaucht haben.  Besonders vorteilhaft mach sich hier der Damengesang bemerkbar, aber die gesamte Band sorgt für eine metallhaltige Brise in diesem Stück. Beim dritten Cover, Manowar’s „Master Of The Wind“ steht Sängerin Inga klar im Vordergrund, Frauengesang kann den truesten Heavy Metallern aller Zeiten aber auch nichts anhaben – eher erfährt der Song hier eine Frischzellenkur, die sich gewaschen hat. Nichtsdestotrotz bleibt der Text leider furchtbar kitschig.

Van Cantos eigene Kompositionen – ganze sieben Stück gibt’s auf der neuen Scheibe – überzeugen wie auf den Vorgängern durch eine Experimentierfreude, die der wohl einzigen A Capella Metal-Band weltweit vorbehalten bleibt. Sie toben sich weiter frei in ihrem neu geschaffenen Genre aus, gehen diesmal ein wenig mehr von gesanglichen Seite an die Musik heran.

To break or not to break the silence?

Was das heißen soll? Weniger Rakkatakka und mehr Mamamama! Wer jetzt meint, die Truppe macht auf harte Wise Guys, der sei beruhigt. Lediglich mehr melodische Tiefe und noch schärfere Soli werden hier geboten.

Die Passagen hören sich teilweise wie ein Krötenchor im Stimmbruch an, sind aber einfach so originell, dass es hier jeden offenherzigen Powermetaller vom Hocker reißen wird.

Insbesondere „The Seller Of Souls“, der mit einem Zusammenspiel der Spitzenklasse aufwartet, und „The Higher Flight“ – ein melodisches Meisterwerk mit Tiefgang zeigen die Band im steilen Aufstieg des wohl einsamsten Genres dieses Planeten.

Fazit:

Höllische Choräle, glockenheller Klargesang. Van Canto waren schon immer gut darin, Extreme zu verbinden, aber hier haben sie sich wieder selbst übertroffen. Gewagt und gelungen ist die Quintessenz dieses Tonträgers, der das Schaffen der sechs Ausnahmesänger auf neue Höhen hebt.

Tracklist:

01. If I Die In Battle

02. The Seller Of Souls

03. Primo Victoria

04. Dangers In My Head

05. Black Wings Of Hate

06. Bed Of Nails

07. Spelled In Waters

08. Neuer Wind

09. The Higher Flight

10. Master Of The Wind

(10/10)

Erscheinungsdatum:

23. September 2011

Anspieltipps:

The Seller Of Souls; The Higher Flight

Links:

Homepage der Band

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