EP-Cover

Visions of Atlantis – Maria Magdalena (Review und Kritik)

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Visions Of Atlantis - Maria Magdalena

Die Österreicher VISIONS OF ATLANTIS schieben mit „Maria Magdalena“ etwas mehr als ein halbes Jahr nach ihrem Album „Delta“ eine EP hinterher. Geboten wird bei den sechs Songs, 5 davon neu sowie eine Neuaufnahme, genau das, was man von der Band erwartet: Melodischer, symphonischer Metal mit männlich/weiblichem Wechselgesang. Kernstück ist dabei der Titeltrack „Maria Magdalena“. Kommt euch der Titel bekannt vor? Richtig, es handelt sich dabei um eine Coverversion des 80er-Jahre Hits von SANDRA, dem die Band eine ordentliche Ladung Gitarren verpasst hat, sich ansonsten eng an das Original hält…

Herausragendes Merkmal der Band ist dabei die Stimme von Sängerin Maxi Nil. Die Griechin, seit 2010 in den Reihen der Band, besticht durch melodischen, variablen und abwechslungsreichen Gesang. Dabei hat sich ihre Leistung im Vergleich zu „Delta“ nochmals gesteigert. Ihr zur Seite steht Sangeskollege Mario Plank, der im Vergleich zu früheren Releases deutlich rauher singt, dabei aber jedoch immer über eine übezeugende Klarstimme verfügt.

Als musikalische Fundament dient das solide, songdienliche Drumming von Thomas Caser, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied nach über zehn Jahren im Musikgeschäft. Darüber bereiten Gitarren-Neuzugang Cristian Hermsdörfer und Keyboarder Martin Harb einen akustischen Teppich aus harten Riffs und atmosphärischen Parts. Dazu kommen passend eingesetzte, stets melodische Solo-Passagen, die die Stücke weiter aufwerten. Hin und wieder mag der große Name NIGHTWISH durchscheinen, doch das sollte nur als grober Anhaltspunkt dienen. VISIONS OF ATLANTIS haben sich über die Jahre und ihre bisherigen vier Alben genug Eigenständigkeit erspielt und sind somit deutlich mehr, als Kopisten oder Trendreiter.

Los gehts mit dem oben bereits erwähnten Titelsong, der locker, flockig ins Ohr geht und Lust auf mehr macht. Es folgt mit „Melancholia“ das erste Highlight des Albums. Nach einem atmosphärisch-melancholischen Intro entfaltet sich der Song mit zunehmender Spielzeit zu einem wahren Meisterwerk des symphonischen Metals. Herausragend dabei vor allem wieder einmal die Gesangsleistung.

„Change of Tides“ und „Distant Shores“ betonen ebenfalls die bombastische Seite der Band und glänzen mit Melodie und einem Gespür für eine ordentliche Portinon Härte an den richtigen Stellen. Allerdings erreichen die beiden Songs nicht ganz das Niveau von „Melancholia“. Das Abschlussdoppel „Last Shut Of Your Eyes“ und „Beyond Horizon – The Poem II“ zeigt anschließend die balladesk-verträumte Seite von VISIONS OF ATLANTIS. Allerdings sind die Österreicher weit davon entfernt in Klischees und/oder Kitsch abzudriften. „Last Shut Of Your Eyes“ ist dabei eine Neuaufnahme des Songs von 2004, der auf „Cast Away“ zu finden war. Beide Songs leben erneut von den emotionalen Gesängen von Maxi Nil und Mario Plank, was besonders zum Ende von „Beyond Horizon“ in einem fantastischen Duett gipfelt, das mir Gänsehaut bereitet.

Fazit:

Wer auf Bands wie NIGHTWISH und/oder melodischen Symphonic Metal steht, kann hier bedenkenlos zugreifen. Wer die Band bisher nicht kennt, für den ist „Maria Magdalena“ ein guter Einstieg, da auf der EP jede Facette der Österreicher sehr gut repräsentiert wird und zudem mit „Maria Magdalena“, „Melancholia“ und „Beyond Horizon“ drei absolute Meisterwerke vertreten sind und auch die anderen Songs nur um Nuancen schwächer sind.

Tracklist:

1. Maria Magdalena

2. Melancholia

3. Change Of Tides

4. Distant Shores

5. Last Shut Of Your Eyes

6. Beyond Horizon – The Poem II

9/10

Erscheinungsdatum:

Bereits erschienen

Anspieltipps:

Maria Magdalena, Melancholia, Beyond Horizon

Link:

Myspace der Band

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