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Neverworld's End

Xandria – Neverworld’s End (Review und Kritik)

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Neverworld's End

Holla die Waldfee! So hatte ich XANDRIA definitiv nicht in Erinnerung. 5 Jahre nach „Salome – The Seventh Veil“ melden sich die Bielefelder mit einem neuen Album zurück – und wie! Waren die älteren Alben doch eher im seichteren Gothic Metal Bereich anzusiedeln, so tönt auf „Neverworld’s End“ ein volles Symphonic Metal Brett aus den Boxen, das teilweise stark an die Genrekollegen von EPICA erinnert, mit denen XANDRIA Ende März einige Deutschland-Konzerte spielen werden. Auch die übermächtigen NIGHTWISH zu Zeiten von Tarja Turunen kommen einem beim Hören des Albums immer mal wieder in den Sinn. Diese Affinität liegt vor allem an der Stimme von Manuela Kraller.

Die neue Frontlady verfügt über ein ähnliches Stimmspektrum, wie die finnische Ausnahmesängerin. Wer genau hinhört, entdeckt jedoch genug Eigenständigkeit im Gesang, um jedweden Klon-Vorwurf sofort zu entkräften. Dennoch darf sich jeder Fan von „Oceanborn“, „Wishmaster“ oder „Century’s Child“ von der CD angesprochen fühlen, denn genau in diesem Bereich bewegen sich grob die 12 Songs von „Neverworld’s End“. Dabei gehören Songs wie die erste Single „Valentine“, die bereits auf der letzten Tour livehaftig vorgestellt wurde, „Soulcrusher“ oder „The Lost Elysion“ zu den härtesten Stücken die XANDRIA bisher geschrieben haben. Dazu gesellen sich mit immer wieder Motive aus keltischer und orientalischer Folklore (z.B. in „Forevermore“ oder „Call Of The Wind“), wie man sie bereits von früheren Releases der Band kennt und die in dem Zusammenhang quasi die Verknüpfung des alten Stils mit den neuen Songs bilden. „The Dream Is Still Alive“ und „A Thousand Letters“ zeigen zudem die verträumtere, balladeske Seite XANDRIAs.

Die Band 2012

Überhaupt regieren auf „Neverworld’s End“ die Gitarren von Hauptsongwriter Marco Heubaum und seinem Klampfenkollegen Philip Restemeier, die einen Klassejob abgeliefert haben. Zusammen dominieren sie  mit der überragenden Gesangsleistung Manuela Krallers die Songs. Dazu kommen die donnernden Drums von Gerit Lamm und das songdienliche, abwechslungsreiche Bassspiel von Nils Middelhauve. Die epischen, Chöre und die atmosphärischen Orchesterpassagen sind wohldosiert und an den richtigen Stellen eingesetzt. Somit wirkt „Neverworld’s End“ bombastisch, aber zu keinem Zeitpunkt überladen oder kitschig. Das I-Tüpfelchen liefert schließlich die klare, druckvolle Produktion, die die Songs bestmöglichst zur geltung bringt.

Fazit:

„Neverworld’s End“ ist ein Meisterwerk geworden und für mich das erste Highlight des Jahres 2012. So muss Symphonic Metal klingen. XANDRIA befinden sich mit dieser Veröffentlichung auf dem bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere. Wer sich die alten NIGHWISH zurück wünscht, der sollte definitiv hier zugreifen.

Tracklist:

1. A Prophecy Of Worlds To Fall
2. Valentine
3. Forevermore
4. Euphoria
5. Blood On My Hands
6. Soulcrusher
7. The Dream Is Still Alive
8. The Lost Elysion
9. Call Of The Wind
10. A Thousand Letters
11. Cursed
12. The Nomad’s Crown
13. When The Mirror Cracks (Bonus Track der Digpack-Edition)

(9,5 von 10)

Erscheinungstermin:

24.02.12

Anspieltipps:

„Valentine“, „Blood On My Hands“, „Call Of The Wind“, A Thousand Letters“, „Forevermore“

Offzielle Xandria-Homepage

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