Xtrax Clubtrax Vol.3

Xtrax Clubtrax Vol. 3 (Review und Kritik)

Xtrax Clubtrax Vol.3

Bei der Xtrax Clubtrax Vol. 3 Doppel-CD handelt es sich um einen Sampler, also um eine Zusammenstellung verschiedenster Tracks von verschiedenen Künstlern. Dieser Sampler hier bietet wohl eine Playlist diverser Clubtracks, sodass man auch zu Hause, oder auf dem Weg zu den diversen schwarzen Unterhaltungszentren und Tanzschuppen die dort gespielten Tracks, anhören kann. Aus diesem Grund werde ich die Tracks nicht auf die Qualität des Gesangs oder Virtuosität der Instrumentenspieler hin beurteilen, sondern nach Kriterien, die für mich einen Clubtrack ausmachen.

Beim Hören der beiden CDs ist mir aufgefallen, dass sich die 35 Tracks in drei Sparten unterteilen lassen. Zunächst in die tanzbaren, basslastigen Tracks zu denen man super abgehen kann, außerdem in die, die eher ruhiger sind und der Erholung der vom Tanzen erschöpften Körper dienen und dann schließlich die dritter Sparte, die der völligen Fehlplatzierungen und nicht nennenswerten Tracks.

Der Track Schallplattenunterhalter“ (Patenbrigade Wolff) hat zwar viel Bass ist aber einfach zu eintönig, geradezu langweilig, während es „Skin Deep“ (Soman) genauso an Individualität und Wiedererkennungswert fehlt.
„Über den Horizont“ von Blutengel halte ich nun für eine völlige Fehlplatzierung. Blutengel bieten auch auf den neuen Alben Tracks die sich ähnlich wie „Mistress of The Club“ (vom Album Seelenkrank) wesentlich besser für die Atmosphäre eines Clubs eignen.
Für eine weitere völlige Fehlbesetzung halte ich „Dimmu Borgir“ (Dimmu Borgir). Für mich hat vor allem dieser Track allein wegen der starken Präsenz des Orchesters in einem Club nichts zu suchen. Dimmu Borgir gehören auf ein Festival, nachts, bei Mondschein und mit viel Alkohol. Auch „Eiszeit“ (Eisbrecher) ist eine schlechte Wahl, da der Track einfach viel zu emotional behaftet ist und an vielen Stellen nicht zum Tanzen animiert. Besser wäre hier etwas wie „Amok“ gewesen. „Back To The Cemetary“ kann ich mir ebenfalls nicht wirklich als Clubtauglich vorstellen, den The Other klingen einfach zu true, zu sehr nach Manowar und Altrocker.

Zu den Tracks bei denen man sich ein wenig erholen kann zählen nun zum Beispiel „Lightbringer“ (Convenant) und „Deathcrow Club Mix“ (Beati Mortui), die zwar langsam sind man aber trotzdem dazu tanzen kann. Ähnliches gilt für „King Of Nowhere“ (Diary Of Dreams), allerdings ist dieser Track für mich schon fast Kuschelrock auf Gothic, wenn man sehr zynisch ist.
„Symphony of Pain“ (Mono Inc.) ist zwar nicht unbedingt ein Track zum erholen, ist aber auch keiner zum abgehen. Man kann sicherlich dazu tanzen und mitsingen, aber wirklich mitreißend ist der Track nicht.

Die tanzbaren Tracks, solche mit denen man einen Club assoziiert, sind eben solche die entweder sehr schnell, sehr abwechslungsreich oder eben sehr basslastig sind. Damit sind Tracks wie „Catch Me“ (Substaat), „Kannibale“ (Das Ich), „Fire and Forget“ (Funker Vogt), „Rotn V10“ (SITD), „Dark Passages“ (Leather Strip), „Vorwärts“ (Blitzmaschine) und „Taste (Reaper Remix)“ (Shiv-r) gemeint. Tracks die einen zum Tanzen bringen, die einen Beat haben mit dem man sich identifizieren kann oder die wie „Kannibale“ einfach herrlich provokativ klingen. Von den Tracks der ersten CD sei dabei besonders „Pentafunk“ (Eisenfunk) hervorzuheben, denn Eisenfunks sind bei einem Clubtracksampler der schwarzen Szene ein Pflichtprogramm.

Zu bemerken sei, dass CD 2 vor allem Tracks bietet, die für die Metal bzw. Rock Area geeignet sind, das aber unter diesen kaum welche sind, die zum Ausruhen da sind. Keiner der Tracks ist sonderlich langsam, fast alle animieren sie zum trinken, mitsingen oder einfach nur zum abgehen. Besonders seien dabei „Liar“ (Gothminister), „Dead Girls Are Easy“ (the 69 Eyes) und „101“ (ohGr) zu erwähnen. Tracks wie „Dance With Me“ (Omega Lithium), „Armistice“ (Monica Richards), “Ode an die Musik (Remix)” (Umbra et Imago), “Delete” (Clan of Xymox), “Neigt Euer Haupt” (Teufel) und “Run Run” (Kitty In A Casket) fordern dann geradezu zum Tanzen auf.

Fazit:

Nachtfalter

Ich habe von der Xtrax Clubtrax Vol. 3 vor allem Tracks erwartet, die sehr elektronisch sind, die mitreißen, die viel Bass haben, Tracks zu denen man feiern kann, zu denen man in einer großen schwitzenden Menschenmenge den Körper winden und drehen kann. Zum Teil wurden meine Erwartungen erfüllt. Der andere, sehr große Teil, war aber entweder unpassend oder Kuschelrock für Gothics. Natürlich es waren zum Beispiel auf der zweiten CD sehr viele gute Tracks vertreten, aber eben auch gnadenlose Fehlbesetzungen (Eiszeit, Dimmu Borgir). Auch ist es so, dass solche Sampler niemals hundertprozentig den Geschmack des Hörers treffen, aber trotzdem halte ich die Zusammenstellung auf diesem Sampler allenfalls für „in Ordnung“ oder auch „nicht scheiße“. Auch fehlen mir irgendwie Klassiker, die ständig in jedem Club gespielt werden, denn ich hatte den Eindruck, dass es sich bei den vertretenen Tracks um Tracks von den aktuellen Alben der Bands handelt, dazu kommt, dass sich kaum Remixes finden, etwas dass ich doch gerne auf der Platte gesehen hätte.
Abschließend kann gesagt werden, es fehlen Tracks die einen einfach mitreißen. Kaufen würde ich mir den Sampler nie. Im Zeitalter von MP3-Player und itunes stellt man sich solche Playlists sowieso selbst zusammen und dann ist da auch drauf was man gerne hört und was einen begeistert.

Tracklist:

CD 1:

  1. Lightbringer – Covenant
  2. Es muss – Steinkind
  3. Pentafunk – Eisenfunk
  4. Zerstörer – And One
  5. Catch Me – Substaat
  6. Über den Horizont – Blutengel
  7. Deathcrow Clux Mix – Beati Mortui
  8. Kannibale – Das Ich
  9. King of Nowhere – Diary of Dreams
  10. Fire and Forget – Funker Vogt
  11. Rot V10 – SITD
  12. Dark Passages – Leather Strip
  13. Schallplattenunterhalter – Patenbrigade Wolff
  14. Links Rechts – Homo Futura
  15. Skin Deep – Soman
  16. Vorwärts – Blitzmaschine
  17. Taste (Reaper Remix) – Shiv-r

CD2:

  1. Velvet Heart – Leave’s Eyes
  2. Liar – Gothminister
  3. Dimmu Borgir – Dimmu Borgir
  4. Eiszeit – Eisbrecher
  5. Symphony of Pain – Mono Inc.
  6. Dead Girls Are Easy – The 69 Eyes
  7. Isomnia – End of Green
  8. Dance With Me – Omega Lithium
  9. Set Me Free – In Strict Confidence
  10. 101 – ohGr
  11. Rumors – The Beauty of Gemnia
  12. Armistice – Monica Richards
  13. Delete – Clan Of Xymox
  14. Ode an die Musik (Remix) – Umbra Et Imago
  15. Neigt Euer Haupt – Teufel
  16. Back To The Cemetary – The Other
  17. Jane Doe – Blitzkid
  18. Run Run – Kitty In A Casket
5/10

Veröffentlichung: Bereits erschienen

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About Nachtfalter

Ich liebe Kreativität jeder Art, Musik, Zeichnen, Schreiben etc.

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