Tonaufnahme, Übertragung und Empfang. Diese drei Dinge ermöglichen den Rundfunk, als in Deutschland, am 29.10.1923 um 20:00 Uhr der erste Rundfunk übertragen wurde.
Funk-Stunde Berlin war somit der erste deutsche Hörfunksender und ging mit einer Unterhaltungssendung an den Start. Hierzu musste eine Lizenz zum Hören gekauft werden und laut geschichtlichen Berichten, soll diese 60 Goldmark oder 780 Milliarden Papiermark gekostet haben. Es wundert nicht, dass es zur Geburtstunde, keinen zahlenden Hörer gab, jedoch schon drei Monate später, verzeichnete man 1580 zahlende Runfunkteilnehmer. Mit einem Mal war es möglich, Dinge aus anderen Teilen des Landes zu erfahren, sich zu informieren und sich unterhalten zu lassen.
Im Krieg wurde der Rundfunk auch gerne gebraucht und missbraucht, um Menschen zu informieren oder eben zu desinformieren, Gegener zu Schwächen oder aufzuklären…
Für die Musikgeschichte ist das Radio nicht mehr wegzudenken, ebenso die Vielfalt von Rundfunksempfangsgeräten. Tischradios, Weltempfänger, Musikschränke mit integrierten Schallplattenspieler, als Werbegeschenk im Desing einer Dose eines zuckerhaltigen Getränkeherstellers. Mal mit Cassettendeck oder Doppelcassetten, im Walkman oder auch in MP3 Playern mit dem Kopfhörerkabel als Empfang.
Kaum einer kennt nicht die Situation, dass man aus dem Radio Musik aufgenommen hat und sich immer geärgert hat, wenn die Moderation ins Lied reinplatzte. Doch wie alle anderen Sachen auch, unterliegt auch dem Radio dem Lauf der Zeit und Dinge, die geändert werden, zum Zweck der Produktivität oder der Moderne, was nicht immer als unbedingt hörerfreundlich einzustufen war oder ist.
Durch Radio wurden Stars gemacht, weil man da die Möglichkeit hat, Lieder zu hören, die man sonst nicht hören würde, Nachrichten, die die Welt erschreckten oder erfreuten, Wetterberichte, die nicht immer stimmten. Ja, sogar Sportübertragungen wurden gerne im Kollektiv im Radio verfolgt.
Obwohl es das gute, alte Radio noch immer gibt und auch gehört wird, so hat Radio dann doch immer was altertümliches an sich und hat immer seltener Relevanz im Leben, so scheint es; doch verzichten im Auto z.B. möchte man auch nicht auf die musikalische Beschallung im Auto.
Ich persönlich höre gerne Radio und das schon, als ich ein kleiner Junge war. Gerne auch mal ausländische Sender, die man einst mit Antennen und Suchfunktionen auf der Skala suchen musste und was heute einfach mit dem PC oder Internetradio geht. Kurios sind auch die kleinen Internetradiostreams, findet man hier oft gezielt seine Interessen, seine favorisiere Musik und Themen, denn auch ein Streamingsender muss nicht inhaltlich und qualitativ schlecht sein und geben auch Künstlern eine Plattform, ihre Musik vorzustellen.
Große Antennensender sind oftmals enttäuschend, klingen sie doch nur zu oft einheitlich. Würden diese nicht ihren Jingle und Teaser senden, wüsste man nicht mal mehr, welchen Sender man überhaupt eingestellt hat und lustlose Moderatoren, die sich durchs Programm kalauern.
Aufgrund der Vielfältigkeit, die Radio bietet, hat man jedoch die Wahl… und manchmal auch die Qual der Wahl, wenn sich spannende Programme überschneiden. Missen möchte ich das Radio nicht, denn jeder verbindet auch etwas mit Hörfunk… und wenn es nur ein Hauch von Nostalgie ist.
Wir wünschen dem Radio und allen Beteiligten alles Gute zum 90.sten Geburtstag.