Bloodthirst - Sanctity Denied

Bloodthirst – Sanctity Denied (Review und Kritik)

Bloodthirst - Sanctity Denied
Bloodthirst - Sanctity Denied

Bloodthirst – Sanctity Denied (Review und Kritik)

Denkt der gemeine Metalhead an Polen fallen ihm exakt drei Namen ein: Vader, Behemoth und Graveland. Damit ist der bekanntere Black- und Death Metal Bereich auch schon abgegrast. Aber Thrash Metal? Da will einem auch nach mehrmaligem überlegen nur schwer jemand einfallen. Und Bloodthirst sind sicher trotz einer beachtlichen Diskographie seit der Gründung im Jahr 1999 nicht zu Aushängeschildern ihres Heimatlandes geworden. Aber wenn ein Frontmann das Pseudonym „Rambo“ trägt, lässt man sich nicht so einfach den Wind aus den Segeln nehmen. Und so setzt die selbstbetitelte „Hateful Antichristian Thrash“ Band zum Jahresende 2009 mit „Sanctity Denied“ ein weiteres Mal dazu an die Nackenmuskulatur auf eine harte Probe zu stellen.

Und auch Hörer dessen Plattensammlung die drei Polen bisher nicht beglücken konnten werden schon bei „Wine for the Insane“ gefallen an den ausgefeilten Riffs und Vocals finden. Ein gewisser Groove ist den Leuten nicht abzustreiten und auch das Lied mit einem durchaus gekonnten Solo zu „March With the Dead“ überzuleiten spricht für die Mannen um Sänger Rambo. Gesanglich werden dabei schon Querverweise zu den extremeren Spielarten des Metal gezogen. Die harschen Vocals des Frontmannes ständen sicher auch der ein oder anderen Black Metal Band nicht übel zu Gesicht. Dass der Mann dabei zeitgleich eine extrem gelungene Gitarrenarbeit hin

Bloodthirst
Bloodthirst

legt kann beeindrucken und steigert den Spaß an der Scheibe, sowie die Vorfreude auf das knüppelnde „Towards Hellfire“, welches besonders die Stärken von Trommler Hiszpan (Remek) hervorhebt. Eine heulende Gitarre und ein Drum Inferno lassen keinen Kopf ruhig auf den Schultern sitzen und lassen Zweifler die bis hier hin noch über ihre Genrebetitelung oder die Pseudonyme der Band gelächelt haben blass aussehen. Die Menschen können mit ihren Instrumenten um gehen und wissen dies nicht nur bei „Congregation of Sin“ umzusetzen. Der von einem kurzen Intro eingeleitete Song führt kompromisslos den bisherigen Weg des Albums fort. Kurz, prägnant und einfach nur direkt „auf die Fresse.“ Halt das was man erwartet und hören möchte, wenn man eine Thrash Metal Scheibe einlegt.

Bei deutlich „düsteren“ Anleihen wie bei Stücken wie „Void Inferior“ bleiben selbst für einen eingeschweißten Schwarzmetallanhänger wie mich kaum Kritikpunkte offen. Wünschte man sich Rambos Stimme bisher etwas abwechslungsreicher wird einem schon hier ein kleines Ausnahmestück geboten. Schnelle Riffs treiben einen dabei zum nicht weniger brutalen „Death Upon Thee.“ Eine extrem melodische Gitarrenarbeit sowie ein altbekannter Songaufbau lassen den Übergang zum Titeltrack „Sanctity Denied“ schnell aufkommen und beweisen ein weiteres mal die Kurzweiligkeit der Scheibe. Immerhin ist mit „Rage of the Dogs“ schon das Ende dieser vollkommen gelungenen Thrash Metal Platte mit Schwarzmetalanleihen gekommen.

Zu schnell vorbei? Definitiv, aber bei der Diskographie der Mannen aus dem Osten hat man sicher nicht das letzte Mal von den antichristlichen Thrashern gehört.

Zigeunerjunge
Zigeunerjunge

Fazit: Maschinengewehr raus geholt und ab mit Rambo in den Jungle! Hatte ich mich anfänglich noch ziemlich über den Künstlernamen des Sängers amüsiert und mir unter „Hateful Antichristian Thrash“ nichts anderes als eine weitere unnötige Scheibe einer pseudo bösen Gruppe vorgestellt, muss ich nun wohl meinen Hut ziehen. Das Album verdient respekt, denn auch wenn es nicht vor Innovationen und Abwechslungsreichheit strotzt, bewegen sie die Musiker auf einem sehr hohen technischen Niveau und können mit einigen wirklichen Nackenbrechern trumpfen. Mir persönlich sieben Punkte Wert, aber die eingefleischten Thrasher unter euch dürften begeistert sein.


Tracklist von Sanctity Denied

  1. Wine for the Insane
  2. March with the Dead
  3. Towards Hellfire
  4. Congregation of Sin
  5. Void Inferior
  6. Death upon Thee
  7. Sanctity Denied
  8. Rage of the Dogs

( 7 / 10 )
( 7 / 10 )

Anspieltips:
> Wine for the Insane
> Towards Hellfire
> Void Inferior

Erscheinungstermin:
14.11.2009

http://www.myspace.com/bloodthirstpl

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