Der erste Stichtag des RannDynamit-Blutgeld-Projektes liegt ja nun fast eine Woche zurück und dennoch ist das Gefühl der Nadeln, welch in meine Haut eindringen, immer noch so vorhanden als würden sie es gerade tun.
Gleichzeitig ist der erste Stichtag auch der Beginn der nun folgenden Komplett-Modifikation meines Körpers. Ich werde oft gefragt, warum ich dieses Projekt so öffentlich mache und wieso es eigentlich öffentlich sein muss. Dazu möchte ich mich folgend äußern.
Mir geht es bei diesem Projekt hauptsächlich und auf der Hand liegend, um die Entpauschalisierung des Themas Körperkunst. Körperkunst gehört nicht in die „normale“ Alltäglichkeit, wie sie es momentan ist. Millionen Menschen tragen Piercings, Tattoos oder was auch immer, ohne dabei den tieferen Sinn dieser Kunst zu sehen und damit dieser Kunst auch keine Ehre erweisen. Körperkunst (welche Art auch immer) ist eine der schwierigsten und eine der nachhaltig-vergänglichsten Kunststile. Angefangen im Ausdruck kriegerischer Machtpositionen bei den Urvölkern über systemrebellische und geheimkommunikative Statements der Knast- und Gangszenen, ist diese Kunst nun zu einer modischen Erscheinung mutiert. Sicher, viele Menschen drücken damit persönliche Erlebnisse und/oder Vorhandenheiten aus – aber dennoch pauschalisieren sie damit eine Kunstform die keine Pauschalisierung verdient hat.
Der zweite Grund für dieses doch sehr einmalige Projekt ist die gesellschaftlich-politisch-religiöse Kritik. Eine Kritik welche ich in öffentlich-provokanten Performanceaktionen zusammen mit dem Blutgeld-Tattoo-Team Köln ausdrücken und fundamentieren möchte. Mein Körper soll als Symbol der Kritik vieler Unzulänglichkeiten stehen und letztlich wird er aus den Augen der Religionen ja auch geschändet um eben die Religionen zu demontieren.
Wir erwarten kein Verstehen dieses Projektes! Wir wünschen uns ein Diskutieren und ein faktisches Auseinandersetzen damit. Hier geht es nicht darum Freunde zu gewinnen. Je mehr Feinde und Gegner wir mobilisieren können, umso mehr wird dieses Projekt dahin gelangen, wo es hingehört. In die künstlerisch-gesellschaftliche Kritik.
In diesem Sinne … Freut Euch auf mehr und nun wünsche ich ALLEN ein religionsfreies und rockendes – llllaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanges – Wochenende.
Natürlich könnt Ihr Euch alle Bilder des ersten Stichtags unter folgendem Link anschauen: Zu den Bilder
Euer Ranndy und das gesamte RannDynamit–Blutgeldteam