Ergreifend, kompromisslos, hammermäßige Filmsequenzen und ganz viel Nightwish – das ist die Kurzbeschreibung des Event-Screenings „Imaginaerum“.
Cinestar Leipzig: Nach kurzen Einspielungen wird es dunkel im Saal, der Vorhang öffnet sich, die Show beginnt.
Ich bin als eingefleischter Nightwish-Fan vor allem in den Film gegangen, um zu schauen, wie man solch großartige Musik in einen Film verpacken kann, von der Geschichte hab ich nicht allzu viel erwartet.
Doch was dann kam, übertraf meine kühnsten Vorstellungen.
Doch kurz zur Story:
„…Seit Jahren leidet der alternde Komponist Tom[…] unter schwerer Demenz. An sein Leben als Erwachsener kann er sich nicht entsinnen, nur die Erinnerungen an seine Kindheit sind ihm geblieben. Während er langsam ins Koma fällt, reist er als zehnjähriger Junge […] durch seine eigene Fantasie. Seine Tochter Gem[…], die sich dem über Jahre entfremdeten Vater wieder nähert, fürchtet seinen bevorstehenden Tod, doch durch seine dunkelsten Geheimnisse entdeckt sie einen Weg, Tom wiederzufinden..“ (Quelle: www.Imaginaerum-Film.de)
Klingt erstmal einfach nur interessant, es ist aber viel mehr als das! Man fühlt sich als Zuschauer mittendrin und dazu braucht es keinen 3-D-Effekt. Man wird hinfortgerissen in die dunklen Gedanken, versetzt in eine andere Welt. Schwankend zwischen Fantasie und Wirklichkeit, wagt man es kaum zu atmen, da man so gefesselt ist. Und spätestens im letzten Viertel des Film ist man so ergriffen, dass auch die hartgesottensten ihre Tränen kaum noch zurückhalten können. Am Unheimlichsten war eine Stelle im Film, in welcher die Filmemacher einfach nur die Bilder wirken ließen, komplett ohne Ton und ohne Musik, einfach nur Totenstille, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Kino konnte man die Tränen der Zuschauer laufen hören, leise die ohnehin schon nassen und erröteten Wangen hinabrieselnd, sonst nichts, absolut gar nichts. Der kleine Kloß im Hals hat die gefühlte Konsistenz eines Balls erreicht.
Die Story endet nicht überraschend, vorhersehbar, aber unabwendbar. Und das Wissen darum, hält den Zuschauer die ganze Zeit in Bann, vor allem sein Herz.
Die Musik von Nightwish.. der Film perfekt dazu inszeniert, großes Orchester, Chöre, Kinderchöre und Metal, alles was das Symphonic-Metal-Fan-Herz benötigt, war vorhanden.
Fazit: Für einen FSK-12 Film zum Teil zu heftig, wenn man bedenkt, dass da theoretisch 6-jährige in Begleitung Ihrer Eltern ins Kino dürften. Für eingefleischte Fans ein absolutes Muss, für alle anderen, die ihr Herz öffnen können, absolut sehenswert. Für die breite Masse eher nicht geeignet. Fest steht für mich: Am 31.05. bin ich eine der ersten, die diesen Film in der Hand halten wird – auf DVD / blueray >>
Ergreifende dunkle Grüße, Eure Lady Sonea