Legacy of emptiness - Legacy of emptiness

Legacy of emptiness – Legacy of emptiness (Review und Kritik)

Legacy of emptiness - Legacy of emptiness

Jetzt ist es endgültig raus! Stian Aarstad hat, nachdem er nach Enthroned darkness triumphant von Dimmu Borgir gefeuert wurde, seinen Zylinder gepackt, eine Zeitmaschine mit Hilfe der Herren um Arcturus (die können sowas nämlich!) gebaut und ist damit direkt nach Froland, Norwegen, geflogen, nur um den drei Mannen von Legacy of emptiness einzuflüstern wie ihre Keyboards 2011 zu klingen haben! Ein unglaublich verruchtes Vorhaben, aber es hat tatsächlich funktioniert!

So bin ich doch bass erstaunt, als Possessed aus den Boxen dröhnt, so als hätte es 14 Jahre Musikgeschichte nicht gebeben. Mourning Palace lässt nicht nur grüßen, besser gesagt, es wurde einfach nur ein bisschen an der Tonabfolge geschraubt, ansonsten ähneln sich die Stücke wie ein Ei dem anderen. Auch in Sachen Sound gab man sich keine Blöße und kopiert aufs allerschärfste den 90er Tägtgren-Stil, vor allem durch die mittlerweile ungewöhnlich altertümlichen Keyboards manifestiert. Gegen Ende gibt es dann doch noch ein bisschen eigenständige Zirkus-Atmosphäre, mit der Zeit verändert sich die Platte auch zum Guten, weg von der bloßen Nachahmung der Genre-Größe. Ein nach vorne treibendes Stück wie Whispering voices kann trotz aller Klimpermelodien durchaus begeistern, das geheimnisvolle Cross the sea fährt dank Death Metal Vocals und leichten Doom-Anleihen  recht mächtig aus den Boxen. Den Vogel schießen die Norweger aber mit der spaßigen Casio-Orgel bei Onwards! ab, macht zu Beginn richtig Spaß, baut mit der Zeit wieder etwas mehr Ernsthaftigkeit durch spannende Keyboardpassagen auf und überrascht mit Clean-Gesangpassagen, welche mit etwas Phantasie auch My Dying Bride zugestanden hätten.

Legacy of emptiness - Und nein, Stian Aarstad gehört NICHT dazu!

Man kann es ja wirklich als Nachteil sehen, dass Legacy of emptiness Teile ihrer Musik von etlichen 90er Bands zusammenklauben, andererseits ist eben genau dieser Dimmu Borgir-Stil mittlerweile kaum noch präsent. Legacy of emptiness klingt gerade deswegen wohl auch recht frisch und reißt mich ziemlich mit, wohl eben auch, weil damals genau meine Zeit war in diese Musik einzusteigen. Das Album klingt also auf hoffnungslose Weise veraltet, besitzt aber so viel Charme, dass es einem schlichtweg egal ist, vor allem, weil eben auch die Songs stimmen und genug Abwechslung geboten wird.

Fazit:

Und so darf man Stian Aarstad nicht böse sein, sein Flug mit der Arcturusschen Zeitmaschine macht durchaus Sinn. Hoffen wir nur, dass Legacy of emptiness nicht Entwicklungsresistent sind, denn ich vermute, dass sich dieser Stil eben wie damals recht schnell abnutzen wird. Das Debut jedenfalls ist gelungen und sollte denen, die von Keyboard-lastigem 90er Black Metal nicht genug kriegen können, durchaus gefallen.

Trackliste:

  1. Possessed
  2. Valley of unrest
  3. Whispering voices
  4. Ringer of death
  5. Cross the sea
  6. Onward!
  7. Departure
(7 / 10)

Erscheinungstermin:

21. Juni 2011

Legacy of emptiness Myspace

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