Zum 13. Mal bereits öffnete das RockHard Festival seine Tore und läutet die Festival Saison der Metaller und Rocker ein.
Der Freitag begann allerdings mit einem kleinen Rückschlag für all diejenigen die erst jetzt anreisten. Bis zu 1 1/2 Stunden Wartezeit an der Bändchen Ausgabe ließen die ersten schon böse dreinblicken. Da half nur Bier und zum Glück gab es die Verkaufsstände vor den Festivalgelände wird sich so manch einer gedacht haben.
Wer es rechtzeitig hinein geschafft hatte, konnte den Auftritt von Space Chaser richtig feiern. Die Junge Trash Metal Gruppe gab alles und schon flogen die ersten Haare. Aber erst als Pentagram auftauchten war das Amphitheater nichtmehr zu halten. Die US-Doomer um den charismatisch-freakigen und kultigen Bobby Liebling zogen die Menge in den Bann. Crowdsurfing, MoshPit, Head bangende Gestalten (darunter auch Bananen) alles war Vertreten. Pentagram bereitete die Menge außergewöhnlich auf den Headliner des Abends vor. Venom. Die Erschaffer des „Black Metal“ haben noch nicht einen Ton gespielt und die Menge wurde zu einem rasenden Mob. Auf die Frage wer nur für Venom angereist war schrie 3/4 des Amphitheaters. So war es kein Wunder das Venom mit einer Mischung aus ihrem neuen Album From the very Depths und alten Klassikern alles richtig machten. Und so endete der Festival-Freitag um 23 Uhr aber die Party ging noch bis in die frühen Morgenstunden.
Nach der langen Party Nacht startete für manche allerdings zu früh das Festival mit Deserted Fear um 12.45 Uhr. Die Newcomer-Band des Jahres 2014 schaffte es allerdings nicht zu 100% das Publikum zu überzeugen. Aber auch Motorjesus und Voivod hatten einen schweren Start. Meiner Meinung nach lag das allerdings nicht an ihrer Musik sondern an dem Fluch der früh spielenden Bands. Erst mit Avatarium füllte sich das Amphitheater wieder obwohl der gefühlvolle Doom Metal nicht für jedermann etwas war. Härter wurde es wieder mit Kataklysm und Sanctuary. Die beiden alten Hasen der Szene spielten eine großartige Show zur Freude des Publikums. Um 19.45 schließlich folgte mit Doro der für mich beste Auftritt des Festivals. Die 50 jährige Metal-Queen die schon seit den 80er im Geschäft ist trumpfte mit einem Warlock Setup auf. Und spätesten bei All we are brauchte sie nichtmehr selber singen. Es war ein epischer Auftritt mit allen Klassikern die man sich gewünscht hat. Nach knapp 1 1/4 Stunde beendete eine lachende Doro ihren Auftritt und machte Platzt für Deutschlands wichtigste Metal Band: Kreator! Die Weltweit anerkannte Band aus Essen fuhr alles auf was es gab. Pyros und Special Effects aufgeladen von ihrem durchdringenden, unaufhaltsamen Sound brachte jedes Gemüt zum Kochen und so gab es nur wenige die es auf ihrem Platz halten konnte. Die Folge waren wahrscheinlich blaue Flecken die allerdings jeder gern in Kauf nahm.
Der Sonntag war mehr etwas für ruhigere Gemüter. Mit Bands wie Michael Schenkers Temple of Rock und den Black Star Riders stand mehr der Klassik Rock im Vordergrund. Der frühere Scorpion Gitarrist Michael Schenker (German Wunderkid) setzte mit seinem großartigen Gitarrenspiel Akzente und verzauberte mit seinen Riffs die Menge. Es war gut um mal wieder etwas runterzukommen verriet mir ein Gast. Doch die Ruhe dauerte nicht lang an. Overkill wollte nochmal richtig die Sau rauslassen und spielte ein ziemlich schnelles Setup und die letzten Kräfte wurden mobilisiert um nochmal richtig zu feiern. Dies forderte für den Headliner Black Star Riders allerdings einen Tribut. Als die Black Star Riders (Thin Lizzy) die Bühne betraten war das Festival Gelände nur noch zu Hälfte gefüllt. Dennoch ließen sie sich eine mögliche Enttäuschung darüber nicht anmerken. Die alten Veteranen waren ein schöner Abschluss für ein mehr als erfolgreiches Festival. Ich freue mich schon auf das Jahr 2016.