Rotersand – Interview: Rascal (Sänger von Rotersand) und Ralle (Radio Dark Dimensions) – 01.10.2009, Docks, Hamburg
Vor dem Abschlusskonzert der Deutschlandtour von Solar Fake, Rotersand und VNV Nation waren Elbin und Ralle von Radio Dark Dimensions im Backstage-Bereich und hatten die Gelegenheit die Bands zu interviewen. Natürlich liefen nebenbei auch die letzten Vorbereitungen zur Show.
Ralle: Hallo Rascal, herzlichen Dank, dass du dir heute Abend Zeit nimmst stellvertretend für Rotersand ein Interview mit uns mit Radio Dark Dimensions zu führen. Ihr seid den meisten unserer Hörer bestimmt ein Begriff. Rotersand, wer sie nicht kennt sollte definitiv etwas verpasst haben, aber würdest du dich trotzdem einmal selbst vorstellen und uns erzählen welche Funktion du bei Rotersand hast?
Rascal: Ja sehr gerne. Ja wie gesagt Rascal, ich bin das Tanzmariechen bei Rotersand, gute Laune von morgens bis abends und ein Gegengewicht zu den schwermütigen Mitmusikern.
Ralle: Im August erschien eure EP „War on Error“ und am 23.10. kommt ja euer neues Album „Random is Resistance“, dazwischen jetzt die Tour – wo nehmt ihr die Zeit her?
Rascal: Da nehmen wir Urlaub dafür. Also in meinem Fall ist es so, dass ich dafür quasi meinen Jahresurlaub verballer um mit den Jungs auf Tour zu sein. (Eine kleine Pause entsteht) – Da kommt gerade Ronan rein und drängelt darauf auch interviewt zu werden (Rascal lacht) – Ja Jahresurlaub während Krischan und Gunther ja mehrheitlich von Musik leben, Jobs innerhalb der Musikwirtschaft machen und ich der einzige in der Band bin, der so ein bisschen außerhalb sein Geld verdient und dementsprechend Urlaub nehmen muss.
Ralle: Kommen wir mal auf die aktuelle EP „War on Error“ zu sprechen. Könnte man gerade den Titel auch „War on Error“ so ein bisschen auch als Protest gegen die Oberflächlichkeit in unserer ja leider immer stärker werdenden reinen Konsumgesellschaft sehen?
Rascal: Ähm ja also diese Konjunktion ist da in jedem Fall auch drin. Es geht letztlich gegen den Verlust von Individualität es geht um ein Aufbäumen gegen Gleichschaltung und Gleichförmigkeit. Und auch ein Statement gegen das bereitwillige und unhinterfragte abgeben von persönlichen Daten, von persönlichen Vorlieben und persönlichem Geschnatter und Getwitter, über was mache ich gerade und was find ich toll und was find ich nicht toll. So faszinierend das alles ist, aber wenn ich mir vorstelle, dass ein Konzern wie Google beispielsweise in der Lage ist 40 cm² der Erdoberfläche auszuleuchten. D. h. Gesichtserkennungs- und Autokennzeichen-genau, außerdem natürlich eine Menge weis über Google-mail über die Suchmaschinen, weis was ich tue, wen ich wann treffe, warum ich ihn treffe, was ich toll finde, wovor ich Angst habe, und so weiter und so fort, darüber müssen wir uns nicht weiter unterhalten.
Und sehr viele Beteiligungen hält u. a. die fleißige Beteiligung an Genforschungsunternehmen einzelner, das macht mir Angst. Das ist ein sehr konkretes Beispiel dafür, dass wir einen Tacken zu gut gelaunt, und einen Tacken zu blauäugig und relativ wenig, wie man früher mal sagte, medienkompetent, uns zumindest darüber im Klaren sind, was wir Tag für Tag hinterlassen. Und bei jeder neuen Innovation, bei jedem neuen peer-to-peer- oder sonstwie-Portal laut hurra schreien und am Ende eine ganze Menge auf der Strecke bleiben kann. All dieses Wissen in den Händen der Falschen, jede Diktatur auf der Welt würde sich freuen über Datenbanken von Google zu verfügen. Das ist alles einen Tacken zu unhinterfragt und da wollen wir mal reinhaken und gemeinsam überlegen ob das alles so richtig ist. Mir macht das Angst, in jedem Fall.
Ralle: Auf der gesamten EP „War on Error“ präsentiert ihr euch aber erfreulich vielseitig. Vom recht fetzigen „War on Error“ bis zum feierlichen, teilweise mit klassischer Musik hinterlegtem „Speak To Me“ bis zum eher ruhigen „We Will Kill Them All“. Besteht dadurch aber dann auch nicht in gewisser Weise die Gefahr, den eigenen Wiedererkennungswert doch ein klein wenig zu verlieren?
Rascal: Ich denke mal bisher, zumindest was man so hört und so, wenn wir retrospektiv unsere ersten drei Alben so betrachten ist uns das trotz dieser Bandbreite, denke ich immer ganz gut gelungen. Also es gibt ja eine Menge Dinge innerhalb dieser Musik von uns, die mittlerweile so einen typischen Stempel geben. Wie natürlich die Stimme klingt ein bisschen anders als andere und ist wieder zu erkennen. Da denke ich das Symphonische, dass Gunther, der alte Harmoniker, in unsere Musik mit reinbringt, hört man so eigentlich auch nicht. Das doch extrem Zwingende in unseren Beats, nicht umsonst gehört Krischan mittlerweile zu den Producern, der für fast jeden von Rang und Namen mittlerweile gearbeitet hat in dieser Szene und darüber hinaus. Also ich denke, dass es schon eine Menge Stilprägendes gibt und, dass wir auf dem Weg sind, dass es uns wirklich gelingt so unsere eigene Handschrift auch über verschiedene Genres oder Formate erkennbar zu machen, egal ob es jetzt eine Ballade ist oder ein Clubtool, Rotersand blitzt so durch. Also wir hatten jetzt bei „War on Errror“ und auch schon vorher bei „I cry“ bei der EP haben viele Leute im Club schon erkannt „Oh das ist doch bestimmt Rotersand“, ohne das vorher schon gehört zu haben als ein Stück von uns.
Das ist natürlich eine riesen Auszeichnung wenn man das so hört oder in Foren liest oder gesagt bekommt, dann sind wir so ein Stück unserem Ziel näher, weil genau das wollen wir kreieren. Wir wollen nicht immer gleich klingen, das wäre langweilig. Es hat sehr, sehr lange gedauert, dass wir noch mal ein Stück wie „Merging Oceans“, was sich so ein bisschen so anfühlt kreiert haben. Das ist jetzt auf dem neuen Album passiert. Es heißt „Waiting to be born“ und das würde ich mal so als kleine Schwester oder großen Bruder von „Merging Oceans“ bezeichnen. Aber das war jetzt nicht bewusst so gemacht, wir müssen mal wieder eins wie, sondern das ist einfach so entstanden und da tauchen auf einmal wieder solche Ingredienzien so wie der tiefe Stehbass usw. tauchen da auf einmal wieder auf.
Ralle: Aber wenn wir so beim klassischen, deutschen Schubladendenken sind und du hast auch schon mal grade auch ein paar Klassiker angesprochen „Merging Oceans“ „I cry“ oder auch „Lost“, die ja eher in die Richtung Synthiepop gehen und jetzt „War on Error“ ist ja doch etwas EBM-lastiger. Ist das der zukünftige Weg von Rotersand?
Rascal: Eigentlich ja nicht so eine große Überraschung, wenn du an „Exterminate annihilate destroy“ denkst, was eigentlich recht ähnlich funktioniert hat wie „War on Error“ oder an „Would you buy this“ mit den entsprechenden Remixen, also es ist schon noch ein Teil im Rotersand-Klang-Universum und auch ein Teil, den wir schon sehr gerne raus lassen. Also das macht’s ja letztendlich aus, daraus generieren wir den Spaß am Musik machen. Dass wir auf der einen Seite zerbrechliche Balladen erarbeiten und veröffentlichen und zwei IDs weiter kommt so ein Brüller auf einmal um die Ecke und das ist das was uns reizt und das ist das was wir denken, was es interessant macht ein Album von uns zu hören. Wir finden Alben langweilig bzw. jeder von uns findet ein Album langweilig, wo im Grunde genommen über Albumlänge immer das Lied letztlich ist. Das hat auch seinen Reiz und wird von anderen Bands ganz hervorragend bedient, aber das ist einfach nicht unsere Tasse Tee.
Ralle: Wenn wir mal eurer recht erfolgreiches Vorgängeralbum „1023“ („Ten twenty three“) beleuchten. Wie schwierig war es überhaupt für euch gerade nach diesem Album, wo ihr ja doch schon mit Rotersand die Messlatte relativ hoch gehangen habt, jetzt wieder ins Studio zu gehen und einen würdigen Nachfolger an den Start zu bringen?
Rascal: Also es ist eigentlich ganz umgekehrt der Fall, „1023“, das haben wir auch damals gesagt, als es veröffentlicht worden ist, ist uns extrem schwer gefallen. „1023“ gemacht zu haben und auch ein bisschen so als „Künstlerplatte“, „1023“ ist einen Tacken introvertierter und auch ein bisschen suchender und vielleicht auch ein bisschen sehnsüchtiger. Da kommen auch persönliche Lebensumstände dazu, die wir gemacht haben, dass es ein bisschen ruhiger mal zwischendurch wurde. Das ist für uns aus heutiger Perspektive eine Befreiung gewesen, das so zu machen, und auch das erfolgreich durchzubringen. Also das „1023“ auch seinen Erfolg hatte, und auch ein paar neue Hörerschichten sogar erschlossen hat ist natürlich großartig und extrem motivierend ist für uns aber auf jeden Fall wie ein Befreiungsschlag gewesen. Weil das dritte Album, das wurde in schon vorher in den Interviews zu diesem Album auch immer wieder gefragt, das ist tatsächlich irgendwie das Schwerste, warum auch immer. Weil du vorher sozusagen die Gleise legst und dann auch unter Beweis stellen musst, dass du in der Lage bist aber auch weiter zu laufen, und trotzdem auch neues rein zu bringen und das Niveau zu halten und, und, und, und.
Und das scheint uns gelungen zu sein mit „1023“ das hat sich für uns selber nicht immer so angefühlt. Wir waren unter erheblichem Druck, zumindest haben wir so empfunden, und haben jetzt, für „Random ist Resistance“, recht befreit aufgespielt und sind sehr ermutigt unsere Bandbreite auch einfach raus zu lassen und darum, die EP kündigt es an, so wie du sagst. Es gibt die typischen zerbrechlichen Rotersandmomente und die gewaltsamen wirklich zwingenden Industrialtracks, die genauso Rotersand sind und erfreulicher Weise auch nach uns klingen.
Ralle: Im Musikjournalismus gibt es ja auch die unterschiedlichsten Sichtweisen und ihr wart ja auch mehrfach in den verschiedensten alternativen Charts vertreten auf den ersten Plätzen. Wenn ich nur mal überlege die German Electronic Web Charts GEWC mit „I cry“ wochenlang auf Platz 1. Welchen Wert legt ihr persönlich auf solche Chartplatzierungen oder auch Reviews, Rezensionen oder Verkaufszahlen? Ist das irgendwo dann auch der Lohn für die geleistete Arbeit?
Rascal: Also der Lohn für die geleistete Arbeit ist Anerkennung im weitesten Sinne. Geld ist damit nicht zu verdienen. Es ist aber wichtig, zumindest nicht für den Lebensunterhalt auf so einer Tour, da bleibt hinterher also extrem wenig übrig, davon kannst absolut nicht leben. Also das ist nicht die Motivation um Musik zu machen, sondern es wirklich auf der Tour, ich hab’s gestern in Dresden noch mal gesagt. Es ist wirklich der Applaus, den du mitnimmst und die Party, die entstanden ist oder eben nicht entstanden ist, dann bist du etwas weniger euphorisch nach dem Konzert. Wenn ein Konzert wirklich gelingt und man eins wirst mit der Halle und das Gefühl hat die Leute hatten super 45-Rotersand-Minuten dann ist das das was letztlich befriedigt. Und mit in diesen Reigen gehören auf jeden Fall DAC. Ich habe bei mir, als wir gleichzeitig mit der Single „Lost“ und dem Album „1023“ beides 1er Positionen also in den Single- und den Albencharts hatten, das hängt immer noch bei mir an der Wand. Das ist eine Bestätigung etwas sehr Wichtiges. Du willst natürlich, dass das was du selber geil findest auch andere geil finden, du willst das teilen, das ist die Motivation. Und zu diesem Teilen gehört das etwas abstraktere Jubeln und Kreischen und Krach machen in der Halle, dazu gehören aber auch leisere Momente, wenn du auf Tour bist. Ich zitiere da gerne einen Moment, der mich extremst beeindruckt hat:
Da waren wir auf USA-Tour und haben in Salt Lake City gespielt und da kam eine junge Dame nach der Show. Man kommt ja so ins Gespräch, wenn man anschließend am Merchstand steht, Autogramme gibt, Platten signiert und so ein Zeug macht, und die erzählte mir wie viel „Hush“, eine Ballade, das letzte Lied auf unserem Album „Truth is fanatic“, also wie viel ihr diese Ballade bedeutet. In „Hush“ geht es darum, dass dich der Verstorbene tröstet. Also in „Hush“ spricht der Verstorbene der dir Trost gibt und sagt „Hey, ich bin immer noch da und laufe weiter mit dir durch dein Leben.“ Und bei Mary war das so, dass ihre Mutter sehr, sehr schwer krank ist und sie ihre Schwester gerade verloren hat durch den Tod. Und sie in „Hush“ sehr, sehr viel Trost gefunden. Es war ihr Morgenritual damit aufzustehen und es war ihr Abendritual schlafen zu gehen, „Hush“ zu hören. Es war das Lied, der Soundtrack in dem Moment für ihr Leben. Und das zu hören und sich darüber auszutauschen, weil natürlich „Hush“ auch persönliche Dinge von uns beinhaltet, eben Konfrontation mit solchen Situationen, das hat eine Tiefe und eine Nachhaltigkeit und darin auch eine Motivation weiter Musik zu machen. Und deine Gedanken und deine Vorstellung von Musik zu teilen, seine Inspiration in die Welt zu setzen, das ist es das ist das was einen motiviert Musik zu machen, zumindest Gunther, Krischan und mich.
Ralle: Du hast die Tour ja bereits angesprochen und heute Abschlusskonzert zumindest in Deutschland. Wie war die Tour für bisher euch, Ich glaube was man so von VNV Nation bei myspace verfolgen konnte, muss sie ja mehr als erfolgreich verlaufen sein?
Rascal: Ja klar, ich meine VNV Nation ist natürlich auch ein riesen Zugpferd und es ist für uns eine Ehre diese Band als Spezialgast begleiten zu können. Was aber auch seine Gründe hat. Es ist ein großer Respekt gegenseitig und eine große Liebe gegenseitig für die Musik. Wir mögen VNV Nation von der ersten Minute sehr gerne und Ronan und Mark haben uns von der ersten Sekunde sozusagen fast als Geburtshelfer supportet, also da gibt’s immer wieder Szenen, müssen wir jetzt nicht, die sind ja auch teilweise bekannt, wo wir Unterstützung erfahren haben und wo sich Ronan zum größten Fan erklärt hat. Und in seinen DJ-Sets viel Rotersand spielt und so weiter und so fort. Insgesamt die Tour ist zwischenmenschlich ein Traum gewesen und aus der Perspektive ist es wirklich traurig, dass sie heute endet. Weil da sind Situationen und Szenen entstanden, die einfach wirklich so eine Seelen- und Geistesverwandtschaft in der Liebe zu elektronischer Musik dokumentieren. Und ich glaube für uns, wir haben so den ein oder anderen neuen Hörer oder Fan glaube ich dazu gewonnen. Also unser Pulk war immer erkennbar in den Hallen. Ich habe mich immer so bemüht auch die, die uns noch nicht kennen ins Boot zu holen sozusagen und wir waren sehr bemüht zu überzeugen, haben auch so eine Art – Greatest-Hits-Programm gespielt um natürlich auch den 23.10. zu promoten das Releasedatum unseres neuen Albums „Random is Resistance“. Da wollen wir natürlich schon, dass das möglichst viele Leute auch mitkriegen, dass wir was Neues raus haben und unsere Begeisterung zumindest annähernd teilen dafür.
Ralle: Dann gibt es ja noch eine Neuerung bei Rotersand. Ihr habt seit kurzer Zeit jetzt ein eigenes offizielles Rotersand-Fanforum auch ein Weg zu mehr Fannähe?
Rascal: Ja das war in der Tat die Idee sich nicht auf diesen ganzen Massenportalen herumzutreiben sondern sich ein bisschen so anonymer, ein bisschen dezenter, in Ruhe, im eigenen Wohnzimmer zu unterhalten, allerdings sind auf myspace und Facebook usw. halt überall viel mehr los auf unseren Seiten. Also die Hörer sind mehrheitlich da. Ich glaube im Forum sind wirklich Hardcore-Fans, aber wir lassen da nicht locker wir bleiben drin, auch wenn ich zwischenzeitlich da wieder ein bisschen wenig rein geschrieben habe jetzt auf der Tour, aber jetzt wo die Tour zu Ende ist, werden wir sicher noch ein paar Erfahrungen da rein setzen und hoffentlich auch den Dialog aufrecht erhalten. Weil bei Konzerten und auch auf diesen Massenportalen, da hat man eigentlich nicht so, also zumindest mir geht es so, ich hab da nicht die Zeit und die Ruhe mich da auch inhaltlich auseinander zu setzen. Und diese Inhalte so für die paar Leute, die sich wirklich für die Inhalte interessieren und sich dafür interessieren was und bewegt das zu machen um uns auch zu erzählen was sie damit verbinden. Das ist für uns auch sehr, sehr interessant immer wieder zu hören. Dafür ist das Forum eigentlich gedacht. Es wird also auch nie so eine Größe haben, wie ein Depeche Mode Forum oder ein VNV Nation Forum (lacht) oder ich glaube Foren an sich sind, auch das neue wohl, nicht mehr so ganz in, aber für uns ist es Angebot sozusagen ein bisschen in Ruhe und ein bisschen intimer in Kontakt zu kommen.
Ralle: Dann auch schon meine vorletzte Frage. 23.10. der Stichtag für alle Fans „Random is Resistance, jetzt die Tour man könnte ja fast schon sagen gerade heute hier in Hamburg mit drei Headlinern VNV Nation, Rotersand und Solar Fake mit dem neuen Album und in Hinblick auf das Jahr 2010. Was können wir von Rotersand erwarten? Was erwartet uns mit „Random ist Resistance“? Und wann gibt es eine eigene Rotersand-Headlinertour?
Rascal: Die letzte Frage beantworte ich gerne zu erst. Im Februar haben wir zumindest ein paar Daten so als Nachschlag zu der Tour geplant. Ich denke mal Ruhrpott auf jeden Fall, Bremen Tower ist glaube ich dabei, Leipzig wollen wir spielen, München irgendwas, so halt. Dann werden wir auch noch einiges an Festivals spielen. „One by one“ ist so eine neue Festivalreihe mit VNV Nation, Unheilig und uns dabei. Das vier Konzerte, die wir spielen. WGT ist zumindest gerade im so Gespräch da wird noch sozusagen verhandelt. Also wir werden schon sichtbar sein nächstes Jahr auf Konzerten und mit einer kleinen eigenen Tour. USA steht auch noch mal an. Da weis ich noch nicht wie ich das mit meinem Ferienkalender irgendwie (lacht) unter krieg, aber alle drängeln, dass wir unbedingt nach Amerika wieder kommen sollen. So da muss man halt auch eben Zeit haben, da muss ich mal gucken wie ich das mache.
Ansonsten „Random is Resistance“ ist ein Album von dem wir im Moment für uns selbst empfinden und wir haben ja zu den anderen Alben auch immer ehrlich gesprochen, also sei es uns gestattet, dass wir jetzt auch mal nicht klein kochen, sondern sagen: „Dass es für uns definitiv das beste Album ist, was wir je gemacht haben!“ Das haben wir noch nie gesagt.
Ralle: Mehr Rotersand in einem Album geht nicht?
Rascal: Ja exakt genauso habe ich es gesagt und genauso empfinde ich es auch, wenn ich es im Auto durchhöre und sämtliche Tempolimits (lach) in meiner Aufregung mit meinen Schwitzehändchen dann ignoriere und jetzt schon wieder ein Bußgeldverfahren an der Backe habe, anyway. Mehr Rotersand geht nicht als auf „Random is Resistance“ du hast diese Momente, du hast wirklich durch die Historie einmal durchgezogen. Es ist wirklich eine herrliche Quintessenz unseres Schaffens und hat einfach diese emotionalen Momente, die ich persönlich am meisten an unserer Musik liebe, und da finde ich reichlich davon wieder also die Leidenschaft und diese Melancholie, die auch so den einen oder anderen Hit von uns ausgezeichnet hat. Da gibt’s wirklich eine Menge davon. Mehr Rotersand als auf „Random is Resistance“ gibt’s nicht. Und wer irgendwas von uns bisher gut fand, vielleicht bin ich ja einfach nur blöd, aber ich kann mir nur vorstellen, dass es gut ist und ich kann mir nur vorstellen, dass unsere Hörer es mögen. Und die Feedbacks zu unserer EP sind ja allesamt sehr euphorisch, was ich so gelesen und gehört habe und auch auf dem Tanzflor bemerke. Die „War on Error“ ist ja DAC 1, hat sich da festgesetzt seit glaube ich 2. Woche. Also mal gucken. Könnte ja ganz gut werden. Wahrscheinlich ist Rotersand, steht in den Sternen gerade, ist die Sternenkonstellation steht günstig für uns. (Eine kleine Pause entsteht) – Da kommt übrigens gerade der Sven rein, und obwohl er so ein Hübscher ist, hübscht er sich nun noch mehr an, ins unermessliche (Rascal lacht).
Ralle: Dann sage ich an dieser Stelle vielen, vielen Dank für die Zeit und für die mehr als ausführlichen Antworten. Ich wünsche euch heute Abend ein schweinegeiles Konzert, für die Zukunft noch viele, viele schweinegeile Rotersand-Partys. Was möchtest du den Fans und unseren Hörern, stellvertretend für die ganze Band abschließend noch mit auf den Weg geben?
Rascal: Stay tuned on the dark dimensions welcome to the dark side.
Rotersand – Interview: Rascal (Sänger von Rotersand) und Ralle (Radio Dark Dimensions) – 01.10.2009, Docks, Hamburg