
Timur Karakus ist definitiv ein kreativer Schöngeist, der Musiker mit türkischen Wurzeln verleiht in seiner Musik dem Goth-Rock, einen Schuss Popappeal und möchte mit seinem Debüt Album „Liebeskrieger“ seine Mitmenschen dazu anregen, das Leben endlich wieder zu genießen und Musik als das zu betrachten was sie ist, Balsam für die Seele.
Das klingt nach einer interessanten Mischung aus Härte und anmutigen Melodien gepaart mit ehrlichen Texten, Musik die man sicherlich demnächst auch in verschiedenen Clubs hören wird. Als Produzent konnte sich hier Carlos Perón austoben, der schon mit Yello, Witt/Heppner und Wolfsheim zusammengearbeitet hat. Nun bin ich aber gespannt auf das 14 Track starke Album.

Eröffnet wird das Album von dem Song „Unsterblich“ und man wird sehr schnell dazu verleitet die Melodie mitzusummen, harte Gitarren Klänge bieten einen guten Kontrast zu den poppig wirkenden Grundflächen. Orientalisch klingende Elemente leuten den 2 Track des Werkes ein „Tanz mit Mir“ ist ein etwas düster klingendes Stück, auch Timurs Stimme setzt hier tiefer an und bildet so eine mystische Aura. Mit „Weil du ein Mensch bist“ trifft der Sänger textlich den Nagel auf den Kopf, eine grundsolide Message vermittelt diesen Song einen ganz besondere Note, der kräftige Sound untermalt hierbei die Aussagefähigkeit.
Nun bekommt auch in „Zucker, Zucker“ die Ironie ihren Platz, auch ohne die Unterstützung der harten Gitarren nur begleitet vom tiefen Bass und zarten Violinenklängen verbreitet der Song seine Wirkung. Atmosphärischer trumpft der Titeltrack zum Album auf, „Liebeskrieger“ wird bei den männlichen Hörern, für ein kleines verschämtes Grinsen im Gesicht sorgen. Einen klassischen Rock Song bekommt man mit „Frag mich warum“ zu hören, und mit “ Immer lockt das Weib“ schallt ein ehr poplastiger Song ins Gehör.

Tief bewegend geht es weiter mit der Ballade „Mein Herz bricht“ und sorgt für eine spürbare Gänsehaut. Sarkastisch wird es mit „Graf Koks“ und auch hier kommt Abwechselung ins Spiel, ein rhythmischer Song, der auch ohne Härte auskommt. Als instrumentales Outro könnte man „Schönland“ bezeichnen welches einem zum Abschluss ein klein wenig über dichte Keyboard flächen fliegen lässt. Track 14 hält nochmal einen tanzbaren Remix von „Zucker, Zucker“ bereit.

Fazit:Liebeskrieger ist kein Album das schöngeredet werden muss, der Münchner hat es mit seiner Musik geschafft eine aussagekräftige Plattform zu schaffen. Besonders die ehrlichen Texte sorgten bei mir für Begeisterung, wurde hier auch kein Blatt vor den Mund genommen, man erlebt einen guten emotionalen Cocktail aus Wahrheit, Ironie und Sarkasmus.
Musikalisch fliesen hier eine menge Elemente ein, und man bekommt eine gut abgestimmte Mischung aus Härte, treibende Beats und experimentelle Hooklines geboten, stellenweise meint man sogar ein klein wenig Eisbrecher-Styl rauszuhören. Wundern würde es einen nicht, da Timur Karakus und Alexander „Alexx“ Wesselsky von Eisbrecher ja schon sehr lange befreundet sind, und bereits für das Video zu „Schwarze Witwe“ zusammengearbeitet haben.
Tracklist:
01.Unsterblich
02.Tanz Mit Mir
03.Weil Du Ein Mensch Bist
04.Zucker, Zucker
05.Liebeskrieger
06.Aus Und Vorbei
07.Frag Mich Warum
08.Böses Blut
09.Immer Lockt Das Weib
10.Mein Herz Bricht
11.Sesam Öffne Dich
12.Graf Koks
13.Schönland
14.Zucker, Zucker (RMX/Pero´n/Vallersleben)
(VÖ: 26.06.09 Label: ZYX Music/GoldenCore Records)

Anspieltipps:
– Unsterblich
– Weil Du Ein Mensch Bist
– Zucker, Zucker
– Liebeskrieger
– Frag Mich Warum
– Mein Herz Bricht
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