Nach den starken Midnight knüppeln mir als nächstes Speedwolf den letzten Rest Grütze aus meinem Schädel. Hells Headbangers Records wissen jedenfalls ihrem Label-Namen alle Ehre zu machen, denn Ride with death ist ein infernalischer Doublebass orientierter Speedmetal-Kracher wie er im unheiligen Metalbuche steht.
Aber wie auch Midnight versetzen Speedwolf ihren Metal mit reichlich Rock’n Roll-Passagen, was den Spaßfaktor nochmals deutlich nach oben treibt. Leider liegt aber auch hier die Gefahr darin, dass man Ride with death nur ordentlich betankt (kein E10) geil finden kann, was wiederum auch kein Schaden sein muss, denn die ein oder andere Metal Party lässt sich sicherlich damit aufmischen. Wenn man genauer ins Detail gehen möchte, entdeckt man den recht gurgeligen Gesang, der vielleicht nicht jedermanns Sache ist, zum mitgrölen aber perfekt passt. Desweiteren bemerkt man das präzise und dominante Schlagzeugspiel, welches den Turbo-Motor dieser Höllenfahrt darstellt. Prächtige Melodien wie im Kracher Out on ball lassen aufhorchen, altbekanntes wie in Up all night, einem Midtempo-Stampfer mit Venom-Attitüde, reißt dagegen nicht ganz so mit.
Theoretisch könnte ich es mir ja leicht machen und das Midnight-Review hier einfach in Copy-and-paste-Manier nochmal runterrödeln, denn auch Speedwolf sind alles andere als innovativ, aber wozu sollten sie es auch sein? Die Musik lebt von ihrer Spielfreude und der unbändigen Energie, man merkt, genau das ist es, was Speedwolf machen wollen und so ziehen sie ihren Stiefel konsequent durch, wie es sich gehört. Anhänger werden damit sicherlich gefunden werden, denn auch, wenn manche es nicht glauben wollen, Qualität und Beharrlichkeit setzt sich schlussendlich doch durch. Ein bisschen zum Schmunzeln regt aber das reichlich naive Plattencover in Schwarzweiß an, was einerseits ja wirklich niedlich ist, andererseits der Musik nur zum Teil gerecht wird.
Auch mit Ride with death macht man nichts verkehrt, wenn man süffige, geradlinige Metalmusik mag. Der ein oder andere Ausfall ist zu beklagen, die Masse der Songs haut dafür aber mächtig auf die zwölf. Macht definitiv Spaß!
Trackliste:
- Speedwolf
- Up all night
- Out on bail
- I am the demon
- Time to annihilate
- Never twice
- I can’t die
- Death ripper
- Hell & back
- The reaper
- Ride with death
- Denver 666
Erscheinungstermin:
22. November 2011