Was 1994 unter dem Namen „Rocket Baby Dolls“ begann, ist zu einer gigantischen Größe herangewachsen: „Muse“. Ihre eigene Interpretation der Rockmusik, macht zu sie etwas einzigartigen. Ein perfektes, harmonisches Zusammenspiel zwischen Musik, Text aber auch dem Visuellen. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch, was „Muse“ uns in der Olympiahalle München präsentieren wird.
Kurz gesagt: Eine makellose, cineastische Inszenierung der musikalischen und visuellen Apokalypse. Knapp 2 Stunden durchgehende Muse-Geschichte mit einer imposanten Bühnenshow, bei der jedes kleinste Detail perfekt arrangiert war. Selbst die Konfettis waren keine einfachen Papierschnipsel, sondern kleine „Muse-ianer“. Mittelpunkt des Spektakels: Die drehende 360 Grad Bühne mit 2 seitlichen Stegen zu zwei weiteren Plateaus. „Matthew Bellamy“, „Chris Wolstenholme“ und „Dominic Howard“ reißen das Publikum durch ihr ausleben der einzelnen Songs und ihrer Präsenz mit.
„Matthew“ wechselte bei fast jedem Song seine Gitarre (die er mit „Hugh Manson“ selbst kreiert) und begeistert uns mit seinen Riffs und Solis, die er immer wieder einbaut. Seine Stimme, faszinierend, reicht fast vier Oktaven und er lebt sie auch komplett aus, schmettert uns seine volle Stimmesgewalt um die Ohren. Bei Songs wie „Madness“ oder „Uprising“ ist das Publikum im Innenraum nicht mehr zu halten: Springend, tanzend, singend, selbst Moshpit bildend feiern sie die Band. Die Songauswahl, ein guter Mix aus Klassikern und Titeln der aktuellen „Drones“, immer wieder durch „Matthew Bellamy“ Solis neu belebt, wie z.B. „Jimi Hendrix‘ Voodoo Child“ als Intro von „Supermassiv Black Hole“.
Was mit dem „Tanz der Ritter“, „Sergei Sergejewitsch Prokofjews“ „Dance of the Knights“, beginnt, endet in einem faszinierendem, visuellen und musikalischen Endszenario, welches einen wie gebannt da stehen ließ, gefangen in der Welt der Bilder und Töne. Auf lange Stoffbahnen projiziert lief ein gut zehnminütiges Apokalyptisches Finale ab und man war in einer anderen Welt: „Knights of Cydonia“ bildet den Abschluß und man brauchte noch seine Zeit um von dem emotionalen, gewaltigen „Muse-Trip“ wieder runterzukommen.
Fazit: Ein gelungenes, emotionales Spektakel, Faszination pur, viele Gänsehautmomente. Ein Abend, den man nicht vergisst. Auch sehr positiv zu erwähnen ist die Tontechnik, die erstklassige Leistung erbracht hat. Einziges Manko, was aber nicht der Band anzulasten ist: Sitzende Menschen auf den Rängen, leider ein immer wiederkehrendes Phänomen hier im Süden. Leute, lasst eure Gefühle raus, tanzt, springt, feiert die Musik.
Nicht außer Acht lassen sollte man, dass Muse von jedem Ticket, das verkauft wird 1 € spenden und geben noch jeweils 1 € dazu, an die Organisation Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF). Auch jeder von der Presse wurde gebeten 5 € spenden. Sehr gerne kommt man dem nach.
Ein großes Danke an dieser Stelle an „MCT“ und das „Management von Muse“, die auch uns als Online Magazin die Möglichkeit gegeben haben, über den Abend zu berichten und in Bildern festzuhalten.