Atreyu ist eine Band, die sich stilistisch irgendwo zwischen Metalcore und Post-Hardcore bewegt. Besonders, weil Post-Hardcore oft auch Elemente aus Funk oder sogar Jazz mit einbezieht, hat es das Quintett aus Kalifornien geschafft, einen wirklich eigenen Klang zu entwickeln, und so aus der Metalcore-Schublade heraus zu stechen. Obwohl letztes Jahr das Album „Lead Sails Paper Anchor 2.0“ erschien, dürfen wir in diesem Jahr eine neue Scheibe begrüßen. Aber ist es überhaupt möglich innerhalb von nur einem Jahr ein wirklich gutes Studioalbum auf die Beine zu stellen, oder haben sich die Jungs da doch etwas zu viel vorgenommen?
Um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und zu sagen, ob es sich nun lohnt ein paar Euros in das Album zu investieren, oder ob man es lieber lassen sollte, betrachten wir zuerst den Opener „Stop! Before It´s too Late„. Ein sehr melodisches und gelungenes Intro liefert den Auftakt zum neuen Album von Atreyu. Metalcore-typische Vocals liefert uns der Sänger, Alex Varkatzas. Es handelt sich hier um den einzigen Song, der keine Clean Vocal-Parts enthält.
Wesentlich melodischer geht es mit „Bleeding is A Luxury“ weiter. In den Strophen findet ihr ziemlich typische Two-Step Rhythmen, die durchaus gefallen. Auch in diesem Stück fehlt es nicht an gutturalen Vocal-Parts, doch durch die Refrains leitet euch wirklich guter Clean-Gesang. Besonders gut gefällt in diesem Song die Idee, die Gitarren, die einen guten Breakdown schreddern, mit Streichinstrumenten, die eine Art Solo spielen, zu unterstützen. Dieser Part verleiht dem Track einen gewissen Höhepunkt, der Abwechslung liefert.
Von einem titelgebendem Song erwartet man viel, man erwartet einen richtigen Reißer, der den Hörer in seinen Bann zieht. Selbiges kann man von Track 3 leider nicht behaupten: „Congregation Of The Damned“ bietet nichts außergewöhnlich gutes, abgesehen von einem kleinen Guitar-Solo, aber selbst dieses ist kein Meisterwerk.
Dies ist auch bei Folgenden Songs nicht der Fall. Einen erwähnenswerten Track gibt es allerdings noch. Allerdings erwähne ich „Wait For You“ an dieser Stelle nicht, weil es der Höhepunkt der Albums ist, sondern weil es der einzige ist der wirklich anders klingt als die anderen. Es handelt sich um einen sehr ruhigen Song, der hauptsächlich von Violine und Piano gespielt wird, später allerdings setzten auch Gitarre und Drums ein.
Fazit:
Es mag ja durchaus sein, dass die Meinungen, was dieses Album angeht, weit auseinander gehen, aber für mich persönlich ist es nichts. Da bin ich besseres von Atreyu gewohnt. Es fehlt an Abwechslung, so klingt das Album schlicht und einfach langweilig. Nach mehrmaligem Hören gibt es keinen einzigen Song, der im Ohr hängen bleibt. Hörer, die auf knüppelnden Metalcore stehen, sollten wohl eher nicht zu diesem Album greifen, denn als „knüppelnd“ oder „knallend“ kann man „Congregation Of The Damned“ beim besten Willen nicht bezeichnen. Natürlich kommt es darauf an, was für Musik man mag, und welche nicht. Das ist ganz klar. Doch ich bin davon überzeugt, dass Atreyu wesentlich mehr auf dem Kasten haben, denn was das Technische angeht, klingen die Jungs durchaus ausgereift.
Trackliste:
- Stop! Before It´s Too Late“
- Bleeding Is A Luxury
- Congregation Of The Damned
- Coffin Nails
- Black Days
- Gallows
- Storm To Pass
- You Were The King Now You´re Unconscience
- Insatiable
- So Wrong
- Ravenous
- Lonely
- Wait For You
Stop! Before It’s Too late
Erscheinungstermin:
23.Oktober 2009
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