Bericht: Diary of Dreams, Diorama & Slave Republic auf der Festung Königstein, 15.08.2015

Diary of Dreams spielen live inmitten von historischen Gemäuern und haben dabei auch noch  Diorama und Slave Republic als Unterstützung im Gepäck. Das klingt ein bisschen nach „wünsch dir was“ – wurde am letzten Samstag aber tatsächlich Realität.
Nach meiner Ankunft gegen 17:45 Uhr am Fuße der Festung Königstein, in der Nähe von Dresden, ließ ich erst einmal die Umgebung auf mich wirken. Die fast 800 Jahre alte Burg thront majestätisch über dem Elbtal. Die Vorfreude stieg.
Mit dem Festungsexpress ließ ich mich bei knapp 30 Grad bis zum Einlass, direkt an den unteren Burgmauern, fahren. Für den Abend waren Gewitter angesagt, aber – so viel vorweg – der Wettergott war gnädig und so blieb es glücklicherweise trocken.

IMG_2734-1Am Einlass warteten ein paar Fans schon geduldig, es wurden aber schnell mehr, da nach und nach auch die Shuttle-Busse vom Dresdner Hauptbahnhof eintrafen. Gegen 18:45 Uhr fuhr der erste Fahrstuhl mit erwartungsvollen Musikliebhabern nach oben auf das Burggelände.
Die ersten Reihen vor der hohen Bühne füllten sich langsam, denn erst einmal mussten die Essen- und Getränkestände oder der Merch besucht werden. Über eine Treppe war es möglich, auf einen Teil der Burgmauern zu kommen und von da aus den Ausblick auf die Bühne oder die Umgebung zu genießen.

Um 19:45 Uhr eröffneten Slave Republic als erste Band den Konzertabend der besonderen Art mit „Paint my heart black“. Slave_Republic-2829Das Publikum stand noch locker vor der Bühne, aber die Stimmung war schon ganz gut. Für den zweiten Song „Primärreiz“ holte Sänger Alec Fu Diorama-Frontmann Torben Wendt mit auf die Bühne, den die Fans mit großem Applaus begrüßten. Weiter ging es danach wieder ohne Torben u.a. mit „The Driver“, Emptiness“ und Electric. Die Stimmung stieg mit jedem Song und es wurde fleißig getanzt oder wenigstens im Takt mit gewippt. Nach etwa 30 Minuten beendeten Slave Republic ihren Auftritt mit „Promisses and broken hearts“ und ließen ein ordentlich angeheiztes und gut gelauntes Publikum zurück.

Setlist Slave Republic:
Paint my heart black / Primärreiz / The Driver / Emptiness / Electric / Walking Ghost / Promises and broken hearts

Nach einer ca. 15 minütigen Umbaupause erschienen Diorama gegen 20:30 Uhr auf der Bühne. Sofort begann die zahlreichen Fans die ersten Töne von Ohrwurm „Why“ anzustimmen, womit sie bezüglich des Einstiegssongs auch völlig richtig lagen. Schon vor dem dem zweiten Song „Forgotten“ stellte Sänger Torben Wendt seine Band vor. An diesem Abend sah der Herr hinter dem Keyboard nämlich etwas anders aus als erwartet – Bandmitglied Felix Marc wurde von Helge Wiegand vertreten, bei dem sich Torben auch gleich für das Einspringen bedankte. Diorama-2762Als nächstes folgten „Odyssey into the vacuum“ „Exit to grey“ sowie „Hope“ und das Publikum feierte ordentlich mit. Gelegentlich wirkten die Musiker sogar ein bisschen überwältigt von der positiven Resonanz ihrer Fans.
Zur Freude der Anwesenden wurde von Mastermind Torben Wendt ein neuer Song vom „hoffentlich bald erscheinenden neuen Album“, mit dem Arbeitstitel „Defcon“ angekündigt. Ich hatte ihn bereits einige Wochen vorher auf einem Festival gehört und mich schon darauf gefreut. Nicht nur bei mir kam dieser Song sehr gut an. Und ich gestehe – ich habe ihn am nächsten Tag immer noch vor mich hin gesummt.
Die Stimmung im Publikum war so gut, wie man es sonst nur bei den Headlinern kennt. An diesem Abend jedoch konnten kaum Unterschiede zwischen Diorama und Diary of Dreams bezüglich der Begeisterung unter den Fans festgestellt werden. Aber eigentlich war das für mich nicht wirklich überraschend, da es kein Geheimnis ist, dass beide Bands eine große gemeinsame Schnittmenge unter ihren Anhängern haben.
Überraschender war da schon eher die ungewöhnlich lange Spielzeit von ca. 75 Minuten, die einem allerdings überhaupt nicht so lange vorkam. Selbst nach der Zugabe „Advance“, die Torben mit „wir wurden gefragt, ob ihr eine Zugabe wollt“ ankündigte, schien der Applaus nicht enden zu wollen.

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Setlist Diorama:
Why / Forgotten / Odyssey into the vacuum / Exit to grey / Hope / Defcon / Child of Entertainment / Burning Out / Synthesize me / Ignite // Zugabe: Advance

Die nachfolgende Umbaupause dauerte ein wenig länger als die erste. Aufmerksamen Beobachtern dürfte dabei nicht entgangen sein, dass das Keyboard von Diorama nicht abgebaut wurde, was auf eine eventuelle gemeinsame Darbietung der Bands hoffen ließ.
Um 22:10 Uhr enterten Diary of Dreams mit „Malum“ die Bühne. Weiter ging es mit „Chemicals“, „Psycho-Logic“ und „The Wedding“. Nach „Butterfly:Dance“ teilte Sänger Adrian Hates seinen Fans mit, dass er eigentlich jetzt sagen wollte, wann das neue Album veröffentlicht wird. Aber er hatte das genaue Datum vergessen. Also liebe Diary of Dreams- Fans: behaltet die Freitage im Oktober im Auge. „Dieses Jahr“, wie Gitarrist Gaun:A noch netterweise ergänzte. DoD-2855Für den zweiten Lacher des Abends sorgte Adrian als er „Daemon“ anmoderieren wollte, dann aber selber feststellte „jetzt kommt ein echt schlechter Übergang“. Danach wurden uns u.a. mit „Dogs of War“, „The Luxury of Insanity“ und „Stummkult“ weitere beliebte Songs präsentiert. Die Stimmung im Publikum war schon super, trotzdem animierte Frontmann Adrian das Publikum immer weiter zum Klatschen. „King of Nowhere“ wurde schließlich scherzhaft als letzter Song angekündigt. Aber nichts da – „wie dämlich müssten wir sein, wenn wir jetzt gehen würden“, meinte Adrian im Anschluss. Erst nach „Undividable“ verließen Diary of Dreams erstmalig die Bühne. Zwischen dem lauten Jubel im Publikum konnte man nun auch Rufe nach Diorama Sänger und ehemaligem Diary of Dreams-Keyboarder Torben Wendt hören. Ja, wir hofften alle auf einen gemeinsamen Song, doch wir „durften“ darauf noch ein bisschen warten. Zuerst wurden uns noch „Lebenslang“ und „The Curse“ um die Ohren gehauen. Aber dann war es soweit – Adrians Worte „was soll ich sagen, wir haben da was vorbereitet“ gingen schon fast im Jubel der Fans unter. Schließlich kamen Torben Wendt und Helge Wiegand von Diorama sowie Alec Fu von Slave Republic mit auf die Bühne. Bereits zu den ersten Zeilen vom gemeinsam dargebotenen „Traumtänzer“ kroch dem einen oder anderen Zuschauer die Gänsehaut langsam über den Körper. Besser hätte man so einen Konzertabend nicht abschließen können. „Danke“ dafür an alle Beteiligten!

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Setlist Diary of Dreams:
Malum / Chemicals / Psycho-Logic / The Wedding / Haus der Stille / O`Brother Sleep / Butterfly:Dance, Nekrolog43 / Daemon / Dogs of War / The Luxury of Insanity / Stummkult / King of Nowhere / A dark embrace / Kindrom / Undividable // Zugaben: Lebenslang / The Curse / Traumtänzer

 

Fazit:
Es war ein unglaublich toller Konzertabend in einer besonderen Umgebung. Alle drei Bands waren gut gelaunt und haben mit ihrer Musik begeistert. Auch das Publikum war sehr entspannt und hat die alten Gemäuer in eine niveauvolle Partyzone verwandelt. Die von allen drei Bands dargebotene Version von „Traumtänzer“ wird wohl auch keiner der Anwesenden je wieder vergessen. Und wie Adrian Hates so schön sagte „in dieser Konstellation könnte ich mir das öfter vorstellen“ – ja, wir auch!

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