Dem female fronted Metal abgeneigt? Dann solltet ihr eure Einstellung nochmal überdenken: Echoes of Eternity um Frontfrau Francine Boucher beweisen mit ihrem neuen Album As Shadows Burn, was wirklich in ihnen steckt – nämlich eine Menge Kraft, Speed und eine riesige Portion Potenzial. Lust auf eine Progressive Metalband, die sich mit ihrer ganzen musikalischen Entwicklung und Erscheinung vom Einheitsbrei abhebt? Hier ist sie!
Mit As Shadows Burn setzen Echoes of Eternity eine deutliche Markierung ihres Stils und beweisen das auf dem ersten Album bereits angedeutete Potenzial. Sie zeichnen mit ihrer Mischung aus aggressiven Drum und Gitarrensounds ein feuriges Gesamtbild, das erahnen lässt, wie viel Arbeit in diesem Werk wirklich steckt. Ergänzt wird dieses durch die nahezu perfekte Darbietung Francines, die auch den schläfrigsten Menschen aufwecken und berühren, ja sogar zum Handeln bewegen kann. Sie trifft mit ihrer Stimme die goldene Mitte zwischen Stärke und Sanftheit, macht das Hören der Platte zu einem wahren Genuss und sorgt dafür, dass sie von der ersten bis zur letzten Sekunde voll ausgekostet werden kann. Produziert wurde das ganze übrigens von Logan Mader, der bereits als Gründungsmitglied und Gitarrist bei Machine Head mitgewirkt hat und auf dem Debut-Album von Soulfly zu hören ist.
Der Opener Ten of Swords leitet das Album mit einem Donnerschlag ein und überzeugt bereits in der ersten Minute. Er nimmt einen gefangen mit seiner Melodie. Schon hier wird deutlich, was sich wie ein roter Faden durch alle Songs zieht: Kraft, Speed, trotzdem vollkommene Harmonie. Den letzten Teil des Puzzles, der dieses Lied perfektioniert, liefern die Lyrics: Es klingt nicht nur, als sollte es Mut machen, das ist tatsächlich sein Ziel. Es geht um die dunklen Seiten des Lebens, schwarze Löcher, die wohl jeder Mensch kennt, aus denen man so leicht nicht mehr herauskommt und um die Schwierigkeit für den einzelnen, aus eigener Kraft wieder aufzustehen. Francine versucht, den Hörer dazu zu animieren, seine Fehler anzunehmen und damit zu leben.
Aus dem Gesamtbild des Albums sticht noch ein weiterer Song deutlich heraus: Veiled Horizon, der auch das Motiv und Vorbild für den Titel des Albums gewesen ist. As Shadows Burn ist eine Zeile aus dem Refrain, die sich als anregendes und vorallem starkes Bild in den Köpfen der Bandmitglieder festsetzte und so auch die Idee für das Cover brachte, das dann von Gustavo Sazes gestaltet wurde und alle Vorstellungen erfüllte. Die Ansicht der Band ist übrigens zu teilen: Das Lied wirkt gewaltig, man sieht es nahezu vor sich, die Eindrücke werden von der Perfomance der Sängerin noch verstärkt. Hier zeigt Francine, was sie kann und liefert eine meisterhafte Darbietung.
Fazit:
Ein eindeutiger Kauftipp und das sage ich als jemand, der nicht wirklich ein Fan von female fronted Metal ist. Hervorzuheben ist die deutliche Verbesserung der Band im Vergleich zum ersten Album, vorallem in den Punkten Zusammenarbeit der Band, daraus resultierende Harmonie und Vocals. Die Platte ist nicht nur als ganzes zu genießen, jeder Song wirkt auch einzeln vollständig und großartig. Und nicht nur das: Wirklich jedes Lied ist ein kleines Kunstwerk für sich. Das Gesamtbild spricht für harte und genaue Arbeit und ich bin der Meinung, diese Band hat die Chance verdient, zu überzeugen und ihre Vorzüge zu zeigen.
Tracklist:
1. Ten of Swords
2. Veiled Horizon
3. Memories of blood and gold
4. The scarlet embrace
5. Descent of a blackened Soul
6. Twilight Fires
7. Buried beneath a thousand dreams
8. Letalis deus
9. Funeral in the sky
Anspieltipps:
Ten of Swords, Veiled Horizon, Letalis deus, Buried beneath a thousand dreams
Erscheinungstermin:
25.09.2009