EISREGEN haben mit „Brummbär“ am 10.07.2015 eine neue EP veröffentlicht. Das Werk geht neue musikalische Wege und wartet dabei mit Neuem und Altbekanntem auf.
Der erste Song der EP nennt sich „Gott der Panzer“ und startet mit passenden historischen Samples. Auf betont kraftvolle Weise schaffen die Gitarren durch langegezogene Riffs auf dezenten Drum-Lines eine gewaltige Atmosphäre, die durch die gewohnt findigen Texte vollendet wird. Der Lobgesang an die Kriegsmaschinerie wird durch bewusst gesetzte Double-Bassdrums und prägnante Leads zu ihrem Höhepunkt getrieben, während durch die Blutkehle die Schrecken der Schlacht heraufbeschworen werden. Ein würdiges Intro für einen denkwürdigen Song – doch es wären nicht Eisregen, wenn hiernach nicht ein Abstecher in die untersten Tiefen der menschlichen Psyche folgen würde.
Direkt im Anschluss startet „Panzerschokolade“ und führt den Hörer nicht nur auf ganz andere akustische Pfade, sondern überzeugt auf die knapp 3 Minuten mit ungemeinem Ohrwurmpotential. Der Polka-Takt in Kombination mit der sehr eigenen Melodie ist so einprägsam, dass man spontan Lust auf ein Stück Panzerschokolade mehr bekommt. Das müsst ihr euch unbedingt anhören!
Der dritte Track ist ein Remix von „Auf ewig Ostfront“. Im Original setzt der Song auf satte Gitarren, hastige Drums, unbarmherzige Riffs und kraftvolle Lyrics. Der Remix setzt eher auf klare Keyboards und lässt damit die gewaltigen akustischen Höhepunkte eher ruhig ausfallen. Dennoch bestechen die neuen Klänge durch eine sehr einprägsame Dynamik im Rhythmus. Tanzt an der Ostfront!
Als vierten Song hören wir „Eisenkreuzkrieger“ – einen der wohl mitreißendsten Songs vom Album Blutbahnen. Der vorliegende Remix setzt allerdings weniger auf geballte Metal-Power. Vielmehr begleiten sanfte Keyboard-Piano-Töne ruhige Gitarren und stockende Vocals. Der Sound wirkt insgesamt absolut klar – sehr ungewohnt für Eisregen – aber durchaus reizvoll. Der Remix schafft einen Spagat zu elektronischen Ambient-Klängen. Wer das Original kennt sollte auf jeden Fall mal reinhören!
Die Ode an die Streubombe wurde ebenfalls neu vertont. Der Remix „Schakal“ lässt sich am ehesten als industrial-elektro mit exzessiven Lyrics beschreiben. Die Rhythmen sind präsent, aber leider zu eintönig. Der Einsatz der satten Gitarrenriffs ist gut gelungen – leider überzeugen die stark reduzierten Drum-Parts – besonders zu Beginn nicht. Für Elektro müsste es einfach dynamischer und treibender sein. Wenn Eisregen den Stil fortführen wollen, fehlt noch ein wenig Feintuning – aber überzeugt euch selbst.
„Luftschlag“ ist der letzte Song der EP und startet mit Weltkriegs-Samples. In den verbleibenden zwei Minuten wird durch ambientig gesetzte Keyboard-Töne im Kontrast zu harten Blast-Metal-Parts eine Kontroverse geschaffen, die die Höhen und Tiefen des Krieges als musikalisches Thema passend ausklingen lässt.
Fazit:
Mit Brummbär haben wir eine EP, auf der Eisregen den Weg für neue musikalische Ergüsse ebnen. Wir dürfen gespannt sein, was mit dem nächsten Album veröffentlicht wird und wer schon mal einen kleinen Vorgeschmack haben will, der sollte sich in jedem Fall ein Stück Panzerschokolade kaufen.
Tracklist:
- Gott der Panzer
- Panzerschokolade
- Auf ewig Ostfront (Remix)
- Eisenkreuzkrieger (Remix)
- Schakal (Remix)
- Luftschlag