Der Metalcore schlägt zurück. Härter, als jemals zuvor zeigen sich „Annisokay“ und rufen ihre Anhänger zu dem Waffen „Arms“ ist die logische Weiterentwicklung. Nach dem Erfolg des letzten Albums, wurde noch mehr Wert auf die Lyrics gelegt und auch an der Härte haben die Jungs weiter geschraubt.
„Coma Blue“ bläst mit voller Kraft den Staub aus den Boxen. Die Shouts kommen auf den Punkt genau, während sich im Hintergrund eine hypnotische Gitarrenmelodie entwickelt, die den geneigten Zuhörer den gesamten Tag verfolgen wird. Über einen unerwarteten Mitsingfaktor verfügt „Unaware“. Hier vereint sich der Metal mit dem deutlich jüngeren Metalcore. Ein Spagat, der sich beeindruckend anhört. „Good Stories“ könnte auch als sehr gelungene Crossover-Nummer durchgehen. Mit diesem Beitrag dürften selbst Freunde von „Linkin Park“ Gefallen finden. Eindringlich, melodisch und dennoch mit ordentlich Bumms ausgestattet, überzeugt der Track auf ganzer Länge. Auch „Sea Of Trees“ beginnt ungewöhnlich, entwickelt aber im Songverlauf die typischen „Annisokay“-Trademarks und kann aus diesem Grund auch punkten. Das abwechslungsreiche Spiel zwischen Growls und Klargesang beherrscht diese Band einfach in Perfektion. Nach dem etwas ruhigeren „Innocence Was Here“, feuern die Jungs bei „Humanophobia“ wieder aus allen Rohren. Hart, roh und brutal zeigt sich die Band bei diesem Track und schafft es trotzdem eine unwiderstehliche Melodie aus dem Hut zu zaubern. Wirklich großartig! Mit elektronischen Einflüssen „Escalators“. Wie in einen Alptraum geschleudert, kommt sich der Zuhörer vor, ehe die Melodie eine Rettung verheißt. Eine gelungene Achterbahnfahrt, die man sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollte. Beklemmend zeigen sich „Annisokay“ bei „One Second“. Ein Song, der zum Ausbrechen aus dem grauen Alltag einlädt. Die letzte Runde beginnt mit „Locked Out, Locked In“. Vorgetragen mit einer ordentlichen Portion Melancholie offenbaren die Jungs hier ihre Songwriting-Stärke. Ein beeindruckender Schlussakkord, der unter ein großartiges Album gesetzt wurde.
Fazit: Zu „Arms“ kann man „Annisokay“ nur gratulieren. Man spürt eine deutliche Weiterentwicklung, die aber die Wurzeln dieser Band nicht vergessen macht. Mit diesem Brückenschlag sollten sich auch neue Fans im Sturm erobern lassen. Man darf sich auf die Sommer-Gigs dieser Band freuen.
Label: Arising Empire (Warner)
Erscheinungsdatum: 17.08.2018