Das aus Italien viel gute Musik und einiges an gutem Metal kommt, dürfte und ja bereits bekannt sein und diese Fünf Männer aus Italien, namentlich Andre Rampa (Gesang, Keyboards), Davide Ronfetto (Gitarre, Gesang), Allessandro Spagnuolo (Bass), Salvo Amato (Drums) und Luca Spagnuolo (Gitarre) die zusammen unter dem namen Rustfield musizieren tun dem keinen Abriss. Diese Band hat sich den melodischen Progressive Metal auf die Fahnen geschrieben und am 6. Dezember werden Rustfield ihr Debütalbum mit dem Titel „Kingdom of Rust“ releasen und Dark News durfte bereits über dieses Debüt lauschen und urteilen.
Tracklist „Kingdom of Rust“ (67:13):
1. Among the Fields of Rust
2. Waxhopes
3. Losing Time
4. Lovemoan
5. Burning the Air
6. Sacrifice
7. Social Contract
8. The Secret Garden
9. Run with me
10. Out of the Blue
11. High Waters
Als ich (vor dem Hören des Albums wohlgemerkt) las es dass sich um Progressive Metal handelt, stellte sich die Frage progressiv in wessen Stil? Es ist ein verdammt weites Feld mit extremen Soundschwankungen zwischen einzelnen Bands und manchmal bei derselben Band mit jedem neuen Album. Also nehmen wir die Musik genau unter die Lupe: mal ruhig mit Psychodelischen Sequenzen, mal Rifforientiert mit schönen Heavy-Passagen, die ein wenig an die neueren Threshold erinnern, Keyboardteppiche die gelegentlich etwas überpräsent sind und ein dynamisches, abwechselungsreiches Drumming. Der Gesang lässt mal ein wenig an James LaBrie (Dream Theater) und in den lauteren Passagen mal an Damien Wilson (Threshold) erinnern oder gleitet in Rauere gefilde ab die Jorn Lande und Bruce Dickinson nicht unähnlich klingen , immer jedoch Angenehm ohne aufdringlich oder zu wenig präsent zu wirken. Auf dem Stück Nummer 2 „Waxhopes“ gibt sich Frederica de Boni (White Skull) die Ehre und setzt einen wuchtigen Gegenpart, was dieses Stück doppelt hörenswert macht. Fließende Lautstärken- Tempo und Taktwechsel sind ebenfalls dabei. Ein Wenig habe ich das Gefühl dass Rustfield sich die Frage gestellt haben „Was muss eigentlich in Musik hinein damit sie Progressive Metal wird? “ daraufhin eine Liste erstellt und nun ist alles da: Songs mit Überlänge (Song 1,2 10 und 11 sind allesamt länger als 7 Minuten) , Konzepte, Songsuiten (High Seas), Instrumentals (Out of the Blue), Mehrteiler (5, 6, 7) , Soundwechsel (Among the Fields of Rust) . Erstaunlich viel Bandbreite, gutes technisches können, Anspruchsvoll komponierte Musik ohne aufgesetzt zu wirken und dass über mehr als eine Stunde Spielzeit sprechen für sich, insbesondere in der heutigen Zeit in der Manche Alben es nicht einmal bis an die 50-Minuten Grenze schaffen. Dass es sich bei Rustfield um gestandene Musiker handelt bemerkt man jedenfalls ab dem ersten Ton, weswegen der Begriff Debüt irreführend erscheint. Fakt ist dass es an diesem Werk mit Ausnahme von Konitinuität nichts wirklich zu bemängeln gibt. Vielleicht klingt das ein bisschen zu glatt, vielleicht sind die ruhigen Passagen ein bisschen zu gleichförmig, vielleicht ist dem Album der Versuch nicht gut bekommen alles das unter einen Hut zu bekommen, vielleicht fehlt auch einfach ein Übersong der wirklich fesselt, vielleicht zündet dieses Album total aber nur nicht bei mir. Hörenswert für den Melodic Metal Hörer und sehr gut gemacht ist es auf alle Fälle und ich bin gespannt in welche Richtung sich der Stil dieser Band entwickelt. Füllnummern gibt es keine auf dem Album aber ebenso hat der Ideenreichtum ein wenig das Potential mancher Songs zerstört, so möchte ich persönlich der Band zum Opener „Among the Fields of Rust“ sagen: Macht zwei eigenständige Songs da draus! Aber so etwas liegt manchmal in der Natur eines Debüts.
Anspieltipps: Waxhopes, Among the Fields of Rust, High Waters
Meine Wertung: 8/10 Punkten
Das Album könnt ihr hier bekommen