Das deutsche Black Metal Projekt Fyrnask war im letzten Jahr scheinbar aus dem „Nichts“ aufgetaucht und hatte mit „Fjorvar ok Benjar“ ein erstes Album auf die Menschheit losgelassen, das vielerorts heiß diskutiert und kontrovers bewertet wurde. Für den einen schien das Debüt an Perfektion zu grenzen, der andere hatte ähnliche Kritikpunkte vorzubringen wie ich sie auch auf „Bluostar“, dem extrem schnell eingespielten Nachfolger, zu bemängeln habe.
Viel in Erfahrung bringen konnte ich über den Kopf hinter der Scheibe mit dem lustigen CD-Cover leider nicht. Genau so wenig wie über seine Texte und deren Ausrichtung, denn ein Mann, dem Haare aus den Augenhöhlen wachsen, mutet doch schon etwas befremdlich an. Dennoch wage ich die Behauptung, dass man alleine an den Titeln der Scheibe festmachen kann, wohin in etwa die Reise geht. Und ein gewisser „Pagan“ Einschlag ist sicher irgendwo gegeben, auch wenn der überwiegende Teil der Scheibe von klirrend-kaltem skandinavisch angelehnten Black Metal oder langen Ambient Passagen dominiert wird.
Die Titel lasse ich also zunächst außen vor, denn wenn diese auch einen gewissen Helrunar Vergleich gerade zu aufdrängen, so lässt Fyrnask sich dennoch nicht (gänzlich) in diese Richtung schieben. Dafür werden Texte und Vocals einfach zu stiefmütterlich behandelt. Sind die melodischen Riffs und der drückende Drumsound das Aushängeschild der „richtigen“ Stücke, ist der Gesang leider vollkommen in den Hintergrund gemischt, so das sich nur selten mal ein Wort wirklich verständlich ausmachen lässt. Die Geschwindigkeit bewegt sich dabei durchgehend im schnellen Bereich, so dass die zwischenzeitlichen Ambientpassagen, mit düsteren Flüster-Vocals in einem krassen Gegensatz stehen. Wirklich abwechslungsreich ist dieser Aufbau nicht, und die hallende Produktion tut leider ihr Übriges, wirklich markante Momente rar zu sähen.
Fazit: Selbst nach dem fünften Durchlauf ist leider kaum etwas von der eigentlich recht ordentlichen Musik bei mir hängen geblieben. Der Mann kann Songs schreiben, das ist offensichtlich – aber ganzen Alben fehlt einfach die Abwechslung, und mir die Motivation das durchgehende Wechselspiel aus langsamen Synthies und Geknüppel am Stück zu hören. „Atmosphäre“ will aufgrund der harten Metal-Stücke nicht wirklich aufkommen, so dass die Keyboard-Parts eher als kleine Verschnaufpause gesehen werden können. Schlecht ist „Bluostar“ dennoch nicht, denn der Mann weiß mit seinen Instrumenten umzugehen, und vereinzelte Songs können für sich alleine auch richtig Spaß machen. Ich bleibe dennoch lieber beim Original und nehme mir lieber einmal mehr das aktuelle Helrunar Album vor.
Titelliste von „Bluostar“
- At fornu fari
- Evige stier
- Eit fjell av jern
- Ein eld i djupna
- Die firnen Tiefen
- Bergar
- Ins Fenn
- Bluostar
Anspieltips:
> Bergar
Erscheinungstermin:
19.09.2011
http://www.myspace.com/fyrnask