Bis die Spandex schmilzt – Steel Panther in Berlin

Die Hauptstadt leidet derzeit unter einer unbarmherzigen Hitzewelle und dann wurde auch noch das heißeste Konzert des Jahres von der luftigen Zitadelle in eine Konzerthalle verlegt. Nichtsdestotrotz schreckte dieser Umstand die Fans nicht ab und so füllte sich die Halle zusehends.
Die Glam-Metaler von „Kissin‘ Dynamite“ sind ja bereits seit Jahren eine sichere Bank. Nach ihren Auftritten auf renommierten Festivals und der letzten großartigen Veröffentlichung sind die Jungs auf dem Metal-Olymp angekommen. Eine wirklich gute Show, die man sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollte.
„Battle Beast“ begleiten „Steel Panther“ auf dieser Tour und damit haben die Raubkatzen den richtigen Riecher bewiesen. Noora und ihre Mannen hatten das Publikum von der ersten Sekunde in ihrer Hand. Dazu gesellten sich die altbekannten Hits, wie „Familiar Hell“ oder das unsterbliche „King for a day“. Mit der bandinternen Hymne „Bastard son of Odin“ machten die Skandinavier ihren Anspruch als nächster Headliner klar. Keine Frage, hier durfte man an diesem Abend eine großartige Band bestaunen, die sich in den nächsten Jahren sicher zum nächsten großen Ding entwickeln wird.
Kommen wir nun zu den Verteidigern des wahren 80er Jahre Metals. „Steel Panther“ sind einfach eine großartige Live-Band, die immer zwischen übertriebenem Sexualtrieb und Klischee pendeln und damit eine unterhaltsame Stimmung bei beiden Geschlechtern zaubern. Mit dem legendären „Goin‘ in the Backdoor“ begann der Abend mit einem Schmunzeln, ehe bei „Asian Hooker“ eine junge Asiatin das Publikum mit ihrem Tanz mehr als betörte. Der Grundstein für die gute Stimmung war also gelegt und so ging der bierseelige Abend in die nächste Runde. Ob nun „Fat Girl“ oder „Gloryhole“, die Songs trafen einfach genau den Nerv des Publikums. Gespickt mit allerlei Anekdoten aus dem ausschweifenden Tourleben der Musiker steuerte der Abend auf seinen Höhepunkt zu. Bei der fast romantischen Ballade „Girl from Oklahoma“ wurde nicht nur eine Dame aus dem Auditorium besungen, sondern bekam von ihrem Freund auf der Bühne einen Heiratsantrag on top. Was will man da noch mehr? Achja, natürlich dürfen die 17 Mädchen nicht fehlen, die die Band in einer einzigen Nacht vernascht haben will. „17 Girls in a row“ sorgt bei allen Gigs für eine volle Bühne, da sämtliche Ladys ins Scheinwerferlicht eingeladen werden. Eine Party, die einfach jeden Zuschauer mitreißt. „Community Property“ sorgte für den vorläufigen Höhepunkt, ehe das Stadion-metaltaugliche „Party all day“ den Schlussakkord unter dieses heiße Gastspiel setzte.
Fazit: Die Überraschung des Abends war ohne Zweifel „Battle Beast“, die einen riesigen Schritt nach vorne gemacht haben und nun als heißer Kandidat als nächster großer Headliner der Metalszene gehandelt werden. Und zwar völlig zu Recht. „Steel Panther“ sind einfach eine Party-Band, die man sich unbedingt mal ansehen sollte. Die amüsanten Geschichten sorgen für die nötige Kurzweil und wird der Band noch einige ausverkaufte Tourneen bescheren.

Photos: Lena Behlmer

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