The Grim Awakening

Ancient Ascendant – The Grim Awakening (Review & Kritik)

The Grim Awakening

Wie der gebildete Metalfan weiß, ist Heavy Metal ein britisches Produkt, das mit dem Erscheinen des Albums Black Sabbath, von Black Sabbath, am 13.2.1970 (übrigens ein Freitag), das Licht der Welt erblickte. Auch Ancient Ascendant stammen aus dem Vereinigten Königreich und erreichten mit ihrem 2009 veröffentlichen Debütalbum die kritische Würdigung der britischen Presse. Nun, 2011, sind sie mit ihrem neuen Album „The Grim Awakening“ zurück, welches so viel kann ich bereits sagen, eines genaueren Belauschens durchaus würdig ist.

Die CD umfasst 9 Tracks und bereits „The Scorn of Dead Men“ beginnt mit einem ganz eigenwilligen Sound, hinter dem genug Druck steht, die Aufmerksamkeit des Zuhörers einzufangen. Der Song zeigt sich im Verlauf nicht nur als abwechslungsreich im Tempo, auch drängt sich keins der Instrumente unangenehm in den Vordergrund. Stattdessen findet ein ständiger Wechsel der Instrumente, die den Track vorantreiben, statt. Auch an der Rolle der Vocals, gibt es nichts zu bemängeln, da sie klar und deutlich vor den Instrumenten stehen und nicht wie bei manchen Death Metal Acts in den Hintergrund gedrängt werden. Besonders auffällig, das Zusammenspiel von Gitarre und Schlagzeug, die sich in den Soloparts ähnlich wie bei einem Wettrennen an Geschwindigkeit zu übertreffen versuchen.
In „Once Numb“ ist vor allem der Blast Beats lastige Part des Schlagzeugs und der besonders betonte Double Base Einsatz sehr gelungen und verleiht dem Track die nötige Brutalität. Allgemein sind die Drums in diesem Track einfach genial. Auch das Gitarrensoli sei zu erwähnen und zu loben.
Mit einem crescendo, einem langsamen Anschwellen der Lautstärke, beginnt nun „Bleeding in Exile“. Auch in diesem Track ist wieder der Wettlauf von Gitarren und Drums zu beobachten, noch dazu klingt deren Zusammenspiel nahezu perfekt. „Bleeding in Exile“ zeichnet sich zusätzlich durch ein ruhigeres Intermezzo aus, das die nötige Abwechslung erzeugt und in dem die volle Klangbreite der Instrumente ausgenutzt wird, der Sound so besonders satt ist.
Am Anfang von „Sorrow’s Score“ erscheinen die Crash-Becken etwas zu präsent, aber das ist Geschmackssache. Gegen Mitte des Songs ist eine kurze Stille zu finden, ehe die Musik mit sehr geringer Geschwindigkeit wieder einsetzt und sich stetig zu einem langsamen Walzen steigert. Zu finden sind außerdem zwei Gitarrensoli und gelegentlich klingt es als hätte die CD einen Hänger, dies fordert jedoch nur das aufmerksame Zuhören.
„Grim Awakening“
wird nun maßgeblich von den Gitarren vorangetrieben, dennoch weißt das Stück die nötige Aggression auf, sobald es an Geschwindigkeit gewonnen hat. „Grim Awakening“ könnte sich gut als Aufhänger einer Performance eignen, da sich der Chorus gut mitgrölen lässt und durchaus schnellere Parts für Pits vorzufinden sind. Allerdings fehlt für den Titelsong dennoch das gewisse Etwas, irgendetwas das den Track besonders hervorhebt.
Im ersten Moment hielt ich „Lost Rage In The Dying Light“ für eine Ballade, stellte dann aber fest, dass sich lediglich balladenhaft und eher ‚rockige‘ Parts abwechseln. Zusammen klingt es dann irgendwie wie eine vom Chaos kontrollierte Klangkomposition, was jedoch für eine große Dynamik des Tracks sorgt.
Mit klischeehaften Zombieekelgeräuschen beginnt „Ravenous Undead Of The Dead“, ein Track hinter dem der erwünschte Druck steht und mit besonderer Präsenz der beiden Gitarren glänzt, die nicht nur hervorstechen, sondern auch in ihren Riffs große Vielfalt beweisen. Nicht nur weil der Track in Riffs und Tempo abwechslungsreich ist, sondern weil er auch aggressiv klingt wird er sich sicher gut zur Publikumsbegeisterung eignen. Das Ende klingt nun typisch nach britischen Metal.
„Forced Insight“
ist nun eindeutig der härteste und aggressivste Song der Platte und wird durch die zahlreichen sehr schnellen Parts und das Gitarrensoli, sowie durch den Vocalpart zum absoluten Anspieltipp. Wieder sehr auffällig ist der Part der Drums, der hervorsticht und vor allem für Liebhaber von ‚phäten‘ Drumparts zum Hauptargument für die Qualität des Songs wird.
„Titan“
, der letzte Track des Albums, verfügt nun über ein kurzes Intro, ehe wieder ein Wettlauf zwischen Schlagzeug und Gitarren beginnt. Besonders zu erwähnen sind bei diesem Track die abwechslungsreichen Riffs der Gitarren, die einfach typisch britisch klingen.

Fazit:

Nachtfalter

Ancient Ascendant haben mit „The Grim Awakening“ ein sehr solides, abwechslungsreiches Album abgeliefert, das sich durchaus auch in Endlosschleife hören lässt. Vor allem die Gitarren  klingen typisch britisch, eben genau so wie die Gitarren während der Anfänge des Heavy Metal klangen. Aber der Gesamtsound klingt modernen, abgepasster an die Bedürfnisse der jüngeren Hörergeneration. Die Tracks sind brutaler, schneller und härter. Es gibt an dem Album grundsätzlich nichts zu bemängeln, da durchaus gute Tracks dabei sind, die den Zuhörer begeistern, aber es fehlt dennoch ein typischer Ohrwurm. Das ist jedoch der einzige Mangel und daher bleibt das Album gut und begeistert mich vor allem wegen den wirklich klasse Drums.

Tracklist:

  1. The Scorn Of Dead Men
  2. Once Numb
  3. Bleeding In Exile
  4. Sorrow’s Score
  5. Grim Awakenings
  6. Lost Rage In The Dying Light
  7. Ravenous Undead Of The Dead
  8. Forced Insight
  9. Titan
9/10

Veröffentlichung: 15.8.2011 (laut heavymetalcosmos.com)

Anspieltipps: Komplett genießen

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