ArthemesiA kehren nach acht Jahren nahezuher Funkstille mit einem Paukenschlag von Album zurück. a.O.a. konnte voll überzeugen und so haben wir es uns nicht nehmen und den Finnen ein paar Fragen zukommen lassen. Alpha Valtias Mustatuuli, der Sänger der Black Metal Band stand uns dafür Antwort.
Schwarze News: Hallo und Grüße nach Finnland! Ich hoffe doch, euch gehts allen gut. Bitte erzählt unseren Lesern doch kurz etwas über ArthemesiA und warum es ganze acht Jahre gedauert hat a.O.a. heraus zubringen nach dem grandiosen Vorgänger Devs-Iratvs.
Valtias: Hails und Grüße! Ja, in der Tat war es ein weiter wegen a.O.a. zu veröffentlichen. ArthemesiA als Band war zu keinem Zeitpunkt tot, aber es ist vieles einfach sehr unglücklich gelaufen. Viele Line-Up Veränderungen, miese Plattenlabel…eigentlich die ganz normale Scheisse, die uns betroffen hat.
Nach unserer Geburt 1994AB haben wir ein paar Demos veröffentlicht und unser erstes Angebot von Unisound Records aus Griechenland bekommen, totaler Rip-Off und wir dachten nicht einmal daran dort zu unterschreiben. Danach nahmen wir unser Debut auf und bekamen einen Vertrag mit Native North Records, welches bankrott ging. Danach nahmen wir ein paar Promos auf, nur um bei dem Ex-Hammerheart Label Karmageddon Media unterzukommen, was den totalen Rip-Off darstellte, zum Glück haben wir bei diesem Vertrag nichts weiter verloren. Und diese ganze Zerreißprobe mit Karmageddon dauerte Jahre und wir haben deswegen ganz einfach alle Bandmitglieder aus Mikale und mir verloren. Wir hatten keine Ahnung, ob es das Label jetzt noch gibt, oder eben nicht mehr. Andere Bands kamen aus den Verträgen raus, doch wir schienen festzusitzen. Deswegen haben wir unsere Promos and andere Labels und Sami von Spikefarm geschickt, welcher meinte, dass Patheme zwar ein toller Song sei, aber er uns nicht unter Vertrag nehmen würde. Also haben wir rund um Patheme eine neue Promo geschaffen, sind zurück in das Spikefarm Büro zu Sami und er war augenblicklich interessiert an uns. Also konnten wir 2008AB einen deal bei Spikefarm unterschreiben.
Schwarze News: Vor acht Jahren war Devs-Iratvs ein tolles melodisches Black Metal Album. a.O.a. ist zwar auch melodisch, klingt aber doch wesentlich anders, als sein Vorgänger. Wie kam es zu dieser Stiländerung in die eher majestätische Richtung?
Valtias: Mikael hat das Stück Patheme gleich nach der Veröffentlichung von Devs-Iratvs geschrieben und dieser war unserer ShamaNatahS Promo, die uns den Vertrag mit Karmageddon einbrachte. Nach dem ganzen Streit bemerkten wir, das Patheme unter dem ganzen Material einfach rausstach. Während dieser „mittleren Jahre“ haben wir uns einfach in diese epischere Richtung entwickelt. Als nur noch Mikael und ich übrige von der Band waren, fühlten wir, dass wir nur noch die Musik machen wollen, die wir auch wirklich selber genießen können. Darum wurde das ganze Album rund um Patheme geschrieben. Es fühlte sich einfach natürlich an tiefer in die Musik einzutauchen. Es bringt nichts, den Leuten zu zeigen, wie gut man spielen kann, wenn sich die Musik einfach leblos anfühlt.
Nach einiger Zeit brachte mir Mikael ein paar Demo-Aufnahmen der neuen Songs mit und ich war sofort begeistert, denn die Musik darauf bedeutete für mich wesentlich mehr. Unsere neue Musik fühlte sich so viel lebendiger an ohne den ganzen künstlerischen, technischen Kram. Nennen wir es einfach eine natürliche Entwicklung.
Schwarze News: Bitte erzähl uns doch etwas über das lyrisch Konzept von a.O.a.. Die Musik scheint ja einem gewissen naturmystischen Aspekt zu folgen.
Valtias: Es gibt diesen unendlichen Kreis (Ouroboros) aus Alphas und Omegas. Anfänge und Enden. Es gibt zwar naturmystische Momente, wie in Patheme oder Valkonen Susi, aber im Großen und Ganzen dreht es sich um einen starken satanischen Aspekt. „Erschaffen durch Zerstörung“, eine übliche satanische These, die sich in den Texten im wieder finden lässt. Manche Stücke sind sehr sarkastisch und zynisch über unser momentanes Leben auf dem Planeten Erde wie bei Liber Omega.
Es gibt auch ein paar Ehrerbietungen an Aleister Crowley, der für uns beide eine große Inspiration ist. Es gibt also ein paar ganz schön kryptische Passagen in unseren Texten. Wenn man alle Texte zusammen nehmen würde, käme so etwas raus, wie eine Vermählung Luzifers mit der Natur (Gaia). Alle Texte sind für mich sehr persönlich, deswegen versuche ich ihnen auch große Bedeutung beizumessen.
Schwarze News: Als ich das Review für a.O.a. geschrieben habe, bemerkte ich beim Hören verschiedene Einflüss auf eure Musik. Ich verwendete Namen, wie Agalloch, Throes of dawn, Bathory, Moonsorrow oder Primordial. Ich erwähnte aber auch, dass ihr all diese Einflüsse so geschickt kombiniert, dass es sich einfach nach ArtehemesiA anhört. Was denkt ihr da drüber?
Valtias: Wir halten eigentlich alles Reviews für sehr amüsant, bei denen mit Namen um sich geworfen wird, weil wir vom Großteil der Bands noch nicht mal was gehört haben oder eben nur ein paar Lieder. Wie in deinem Fall, haben wir beispielsweise nie etwas von Agalloch oder Throes of Dawn gehört, klar, in die Songs mal reingehört haben wir, aber richtig intensiv angehört haben wir das nicht.
Und um ehrlich zu sein können wir auch weder Moonsorrow noch Bathory in unserer Musik entdecken. Wir verwenden vielleicht ein paar Männerchöre, wie beide es auch tun, aber das wars dann auch schon. Und ja, ich kann den Primordial Part in Patheme auch hören, aber was wirklich interessant ist, ist, dass Mikael noch nicht mal Primordial hört und so ist das alles sehr merkwürdig, hehe.
Natürliche waren Bathory die Götter des „Viking“ und auch Black Metals und sind es sicher immer noch, aber ich kann mit der Meinung der Kritiker nicht konform gehen, wie sie unsere Musik hören. Aber ich finde es wirklich interessant, was Leute für merkwürdige Dinge in unserer Musik wiederfinden.
Schwarze News: Gerade Patheme hat mich ja sehr an Bathorys erinnert. Ich finde, er ist auch der stärkste Song auf a.O.a.. Wie können wir uns denn den Entstehungsprozess des Albums vorstellen?
Valtias: Das ist wirklich merkwürdig, denn ich sehe in Patheme eine Mischung aus Burzum und Primordial. Aber trotzdem, wie ich bereits sagte, hat Mikael für unser zweites Album, welches nie erschienen ist geschrieben und alles hat sich nun darum entwickelt. Ich denke die Entstehung ist recht typisch. Mikael hat Sachen geschrieben, ich hab es mir angehört, meine Meinung dazu gesagt, dann hat er es etwas angepasst und wir haben die Demo Aufnahmen gemacht.
Im Studio ging diesesmal alles recht leicht, beinahe alles lief reibungslos. Und wir haben dieses erfrischenden Sound auf dem Album. Organisch und natürlich. Wir beließen die Dynamiken auch so, wie sie sind, das Mastering ist also etwas leiser, wodurch man seine Anlage etwas lauter aufdrehen muss, als auf anderen modernen Alben.
Schwarze News: Seht ihr euch selbst als Black Metal Band? Ihr verwendet ja doch recht viele verschiedene Einflüsse?
Valtias: Klar, wir sind eine Black Metal Band, so wie Mercyful Fate auch eine sind. Es ist die Art und Weise der textlichen und musikalischen Herangehensweise, was Black Metal ausmacht. Man kann die verschiedensten Einflüsse verwenden und meiner Ansicht nach soll man dies auch, um eine wirklich ehrliche Form der Kunst zu erschaffen. Ich habe den Begriff „Melancholic Experimental Black Metal“ in einem der früheren Interview verwendet und ich glaube, dieser passt auch richtig gut.
Schwarze News: Wir man ArthemesiA live erleben dürfen, vielleicht sogar in Deutschland?
Valtias: Während wir nun hier sprechen sind wir wirklich gerade darüber unser Live-Line-Up zu vervollständigen. Also könnte die Live-Sache schneller anfangen, als ihr erwartet.
Schwarze News: Ich hoffe doch, dass das nächste Album nicht wieder acht Jahre brauchen wird. Habt ihr schon Pläne für die Zukunft, oder ist a.O.a. noch zu frisch, um darüber schon zu reden?
Valtias: Wir sind gerade dabei neues Material zusammenzustellen. Wir haben darüber gesprochen, dass es wohl um die zwei Jahre dauern wird, bis wir ein neues Album veröffentlichen.
Schwarze News: Gut, ich hoffe ihr habt mit a.O.a. viel Erfolg. Ich denke, das Album hat es wirklich verdient. Dann bedanke ich mich für das Interview und verweise euch an die letzten Worte für unsere Leser.
Valtias: Vielen Dank! Hört euch die Samples von unseren Songs auf unserer Myspace-Seite an und kauft euch das Album, wenn sie euch gefallen. Rege luciferi!